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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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hieb mit sichelförmigen Bewegungen nach ihnen und konzentrierte sich dabei auf die Stellen ihrer Körper, die freilagen. Die Borgia-Mannen, verängstigt und überrumpelt, wichen vor ihm zurück, und Ezio hatte fünf von ihnen getötet, bevor die anderen Fersengeld gaben und panisch brüllend im Wald verschwanden. Ezio sah ihnen hinterher. Sie würden sich nicht bei Rodrigo melden, es sei denn, sie wollten wegen Unfähigkeit gehängt werden, und es würde eine Weile dauern, bis man sie vermisste und Rodrigo herausfand, dass sein teuflischer Plan nach hinten losgegangen war.
    Ezio kniete neben dem Leichnam von Jacopo de’ Pazzi nieder. Blutend und aller Würde beraubt, war nur noch die Hülle eines armseligen, verzweifelten alten Mannes übrig.
    „Armer Tropf“, sagte Ezio. „Ich war wütend, als ich sah, wie Rodrigo mir meine rechtmäßige Beute vor der Nase wegschnappte, aber jetzt …“
    Er verstummte und streckte die Hand aus, um Jacopo de’ Pazzis Augen zu schließen. Dann merkte er, dass diese Augen ihn ansahen. Auf irgendeine wundersame Weise war Jacopo – gerade noch – am Leben. Er öffnete den Mund, um zu sprechen, aber es drang kein Laut hervor. Er lag unübersehbar in den letzten Zügen seiner Qualen. Ezios erster Impuls war, ihn langsam krepieren zu lassen, doch die Augen des Mannes flehten ihn an. Zeig Gnade, erinnerte er sich, auch dann, wenn dir selbst keine erwiesen wurde. Auch das war Teil des Credos.
    „Gebe Gott Euch Frieden“, sagte er und küsste Jacopos Stirn, als er seinem alten Widersacher den Dolch mit Kraft ins Herz stieß.

 
    11
    Als Ezio nach Florenz zurückkam und Herzog Lorenzo mitteilte, dass der Letzte der Pazzis tot sei, war Lorenzo zwar erfreut, aber es stimmte ihn doch auch traurig, dass die Sicherheit von Florenz und der Medici einen so hohen Blutzoll gekostet hatte. Lorenzo suchte bei Differenzen lieber nach diplomatischen Lösungen, doch diese Eigenschaft machte ihn unter seinen Zeitgenossen, den Herrschern der anderen Stadtstaaten Italiens, eher zum Außenseiter.
    Er belohnte Ezio mit einem Zeremonienumhang, der ihm die Freiheit der Stadt Florenz verlieh.
    „Das ist ein äußerst großzügiges Geschenk, Altezza “, sagte Ezio. „Aber ich fürchte, ich werde wenig Gelegenheit haben, die Vorteile, die es mir gewährt, auch auszukosten.“
    Lorenzo war überrascht. „Was? Ihr wollt schon wieder gehen? Ich hatte gehofft, dass Ihr bleiben und wieder in den Palazzo Eurer Familie ziehen würdet. Übernehmt doch ein Amt in der städtischen Regierung, arbeitet mit mir zusammen.“
    Ezio verneigte sich, erwiderte jedoch: „Es tut mir leid, aber ich glaube, dass unsere Probleme mit dem Untergang der Pazzis noch nicht vorüber sind. Sie waren nur ein Tentakel eines größeren Untiers. Ich beabsichtige, nach Venedig zu gehen.“
    „Nach Venedig?“
    „Ja. Der Mann, der zusammen mit Rodrigo Borgia zu dem Treffen mit Francesco kam, war ein Angehöriger der Familie Barbarigo.“
    „Eine der mächtigsten Familien der Serenissima. Das heißt also, dieser Mann ist gefährlich?“
    „Er ist ein Verbündeter Rodrigos.“
    Lorenzo überlegte kurz, dann breitete er die Hände aus. „Ich lass Euch nur mit größtem Bedauern ziehen, Ezio, aber ich weiß, dass ich auf ewig in Eurer Schuld sein werde, und so steht es mir nicht zu, Euch Befehle zu erteilen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Euer Tun langfristig gesehen auch unserer Stadt zum Vorteil gereichen wird, auch wenn ich es vielleicht nicht mehr selbst erleben werde.“
    „Sagt doch so etwas nicht, Altezza .“
    Lorenzo lächelte. „Ich hoffe, dass ich mich irre, aber dieser Tage in diesem Land zu leben, das ist, als lebe man auf dem Kraterrand des Vesuvs – gefährlich und unsicher!“
    Bevor er aufbrach, ging Ezio zu Annetta, um ihr Bericht zu erstatten und Geschenke zu bringen, obgleich es schmerzhaft für ihn war, das einstige Zuhause seiner Familie aufzusuchen, und er trat auch nicht ein. Ebenso mied er die Villa der Calfuccis; nur bei Paola wurde er vorstellig, und sie empfing ihn großzügig, kam ihm jedoch abgelenkt vor, als sei sie in Gedanken woanders. Seine letzte Anlaufstelle war die Werkstatt seines Freundes Leonardo, doch als er dort anlangte, fand er nur Agniolo und Innocento vor, und es hatte den Anschein, als sei die Werkstatt geschlossen. Von Leonardo war nichts zu sehen.
    Agniolo lächelte und begrüßte ihn. „ Ciao, Ezio! Lange nicht gesehen!“
    „Zu lange!“
    Ezio sah ihn fragend an.
    „Ihr

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