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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Kreuzzüge erbaut und inzwischen aufgegeben worden war wie ein einst nützliches Werkzeug, das sein Eigentümer wegzuwerfen vergessen hatte. Als Ezio durch die leeren, zugigen Gänge lief, die Wildblumen und Sommerfliedersträucher, die in den Höfen wucherten, vor Augen, trieben ihn Erinnerungen – oder jedenfalls schien es sich um Erinnerungen zu handeln – dazu, seine Suche zu vertiefen und hinabzusteigen in die Tiefen des Bergfrieds und der Gewölbe darunter.
    Und dort fand er, in Zwielicht getaucht, die verlassenen Überreste eines ehedem zweifellos riesigen Archivs. Seine einsamen Schritte hallten in dem düsteren Labyrinth aus vermodernden, leeren Regalen wider. Heute hausten dort nur noch umherhuschende Ratten. Aus dunklen Ecken musterten sie ihn argwöhnisch mit glitzernden Augen und verschlagenen, boshaften Blicken. Verraten konnten sie ihm jedoch nichts. Er suchte so gründlich, wie es ging, ohne auf einen Hinweis zu stoßen, was sich dort einmal befunden hatte.
    Entmutigt kehrte er ans Tageslicht zurück. Die Existenz dieser Gewölbe erinnerte ihn an die Bibliothek, nach der er suchte. Da war etwas, nur kam er einfach nicht darauf. Halsstarrig blieb er zwei Tage in der Burg. Die Einwohner der Stadt bedachten den düsteren, grauhaarigen Fremden, der durch ihre Ruine streifte, mit seltsamen Blicken.
    Und dann erinnerte sich Ezio endlich. Vor dreihundert Jahren war Zypern im Besitz der Templer gewesen.

6
    Offenbar waren es die venezianischen Behörden – oder jemand, der bei ihnen die Fäden zog – , die sich seiner Weiterreise in den Weg stellten. Das wurde ihm klar, kaum dass er ihnen gegenüberstand. Florentiner und Venezianer mochten Rivalen gewesen sein und aufeinander hinabgesehen haben, aber sie teilten doch dasselbe Land und dieselbe Sprache.
    Auf den hiesigen Gouverneur machte das allerdings keinen Eindruck. Domenico Garofoli sah aus wie ein Bleistift – lang, dünn und grau. Seine schwarze Kleidung, exquisit geschneidert aus kostbarstem Damast, hing dennoch an ihm wie Lumpen an einer Vogelscheuche. Die schweren Ringe, mit Rubinen und Perlen besetzt, klapperten lose an seinen knochigen Fingern. Seine Lippen waren so schmal, dass sie kaum vorhanden zu sein schienen, und wenn er den Mund schloss, konnte man kaum erkennen, wo in seinem Gesicht er sich überhaupt befand.
    Natürlich war er äußerst höflich – Ezios Tat hatte viel zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Osmanen und Venezianern in der Region beigetragen – , aber er war offenkundig nicht willens, irgendetwas zu unternehmen. Die Situation auf dem östlichen Festland – jenseits der Küstenstädte, die sich ans Ufer des Mittelmeers klammerten wie die Fingerspitzen eines Mannes, der über einem Abgrund hing – war voller Gefahren. Die osmanische Präsenz in Syrien war stark, und man fürchtete weitere osmanische Ambitionen gen Westen. Jede Mission, die nicht von der offiziellen Diplomatie abgesegnet war, konnte einen internationalen Zwischenfall schrecklichsten Ausmaßes auslösen. So lautete jedenfalls Garofolis Ausrede.
    Ezio würde unter seinen Landsleuten am Ort gewiss keine Verbündeten finden.
    Ezio hörte höflich zu und saß da, die Hände auf den Knien, während der Gouverneur weiter in trockenem Ton vor sich hin salbaderte. Und er beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Noch am selben Abend unternahm er eine erste Erkundung der Docks. Es lagen zahlreiche Schiffe im Hafen, Dauen aus Arabien und Nordafrika dümpelten neben venezianischen Galeeren und Karavellen. Eine holländische Fleute sah vielversprechend aus, an Bord verluden Männer unter der Aufsicht eines bewaffneten Wächters dicke Seidenballen. Als Ezio die Ladung identifiziert hatte, wusste er, dass die Fleute heimwärts segeln würde, doch er brauchte ein Schiff, das nach Osten fuhr.
    Er ging weiter, hielt sich im Schatten der Gebäude, eine dunkle Gestalt, die sich noch immer so leichtfüßig und fließend wie eine Katze bewegte. Aber seine Suche erbrachte nichts.
    Mehrere Tage und Nächte lang kundschaftete er den Hafen und die Schiffe dort aus. Stets nahm er seine wichtigste Ausrüstung mit, für den Fall, dass ihm das Glück hold war und er sofort aufbrechen konnte. Aber jeder Streifzug führte zum selben Ergebnis. Seine Bekanntheit erwies sich als zusätzliches Hindernis, und er musste allerlei Anstrengungen unternehmen, um seine Identität geheim zu halten. Und selbst wenn er Glück hatte, musste er feststellen, dass kein Schiffsherr in

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