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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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weit weg. Hier gibt es nicht genug osmanische Ressourcen, als dass der Gouverneur die Lage in den Griff bekommen könnte. Wenn es uns nicht gäbe … “ Yusuf verstummte und griff einen anderen Gedankenfaden auf, als er fortfuhr. „Viele Stunden nordwestlich der Stadt liegt der Sultan im Krieg mit seinem Sohn Selim. Er ist seit Jahren fort, mindestens seit dem großen Erdbeben im Jahr 1509, und schon davor war er kaum noch da. Er ist blind für all diesen Aufruhr.“
    „Ein Erdbeben?“ Ezio erinnerte sich, auch in Rom davon gehört zu haben. Mehr als einhundert Moscheen waren damals eingestürzt, dazu tausend andere Gebäude, und zehntausend Menschen waren ums Leben gekommen.
    „Das hättet Ihr sehen sollen. Wir nannten diesen Tag das erste Jüngste Gericht. Die gewaltigen Wellen, die es im Marmarameer auslöste, brachten fast die Mauern im Süden zum Einsturz. Doch die Augen des Sultans blieben selbst nach dieser Warnung geschlossen.“
    „Aber Eure sind offen, si ?“
    „Wie zwei Vollmonde. Glaubt mir.“
    Sie hatten einen großen, offenen karesi erreicht, auf dem es von Templersöldnern nur so wimmelte. Ezio und Yusuf wurden misstrauisch beäugt, als sie den Platz überquerten.
    „Zu viele, um sie direkt anzugreifen“, sagte Yusuf. „Am besten benutzen wir eine davon.“
    Er fasste in den Beutel, den er an der Hüfte trug, und holte eine Bombe heraus.
    „Was ist das? Eine Rauchbombe?“, fragte Ezio. „Hm! Ich bin nicht sicher, ob uns die hier weiterhilft.“
    Yusuf lachte. „Rauchbombe? Lieber Ezio, Mentor, es ist wirklich höchste Zeit, dass Ihr Italiener im sechzehnten Jahrhundert ankommt. Diese Bomben dienen nicht der Verhüllung, sondern der Ablenkung. Passt auf!“
    Ezio trat zurück, als Yusuf die Bombe warf. Die Explosion als solche war relativ harmlos, aber sie sandte eine Wolke aus kleinen, scheinbar goldenen Münzen in die Luft, die wie ein Regen über den Söldnern niedergingen. Auf der Stelle galt das Augenmerk der Männer nicht mehr Ezio und Yusuf, und sie bückten sich sofort, um die Münzen aufzulesen. Dabei stießen sie mit der Schulter andere Leute beiseite, die auch ein paar zu erwischen versuchten.
    „Was war das?“, fragte Ezio staunend, während sie ihren Weg fortsetzten, auf dem sie jetzt keine Belästigung mehr zu befürchten hatten.
    Yusuf grinste listig. „Eine unserer sogenannten Goldbomben. Sie sind mit Münzen aus Pyrit gefüllt. Sie sehen genauso aus wie Goldmünzen, sind aber sehr billig herzustellen.“
    Ezio sah, wie sich die Söldner über den ganzen Platz zerstreuten, blind für alles außer dem Narrengold.
    „Seht Ihr?“, sagte Yusuf. „Sie können nicht widerstehen. Aber kommt, beeilen wir uns, bevor sie alles aufgesammelt haben.“
    „Ihr seid heute voller Überraschungen.“
    „Die Herstellung von Sprengkörpern ist eines unserer neuen Hobbys, das wir uns von den Chinesen abgeschaut haben. Wir widmen uns ihm mit großer Leidenschaft.“
    „Ich roste offenbar ein. Aber ein Freund von mir hat einmal ein paar Granaten für mich gebaut, das war in Spanien und ist lange her. Ich kenne mich also ein bisschen aus mit der Materie. Ihr müsst mir die neuen Techniken beibringen.“
    „Mit Vergnügen. Aber ich frage mich allmählich, wer hier eigentlich der Mentor ist?“
    „Genug der Frechheiten, Assassine!“ Ezio grinste und schlug Yusuf auf die Schulter.
    Die schmale Straße, die sie entlanggegangen waren, mündete jetzt auf einen weiteren Platz, und auch hier stießen sie in diesem von den Templern förmlich infizierten Viertel auf eine große Anzahl byzantinischer Söldner. Sie hatten den Lärm des Tumults auf dem nicht weit entfernten anderen Platz gehört und wirkten nervös. Yusuf holte eine Handvoll kleiner Bomben aus seinem Beutel und reichte sie Ezio. „Ihr seid an der Reihe“, sagte er. „Macht mir keine Schande! Der Wind steht hinter uns, es müsste alles klappen.“
    Die Byzantiner hielten bereits auf die beiden Assassinen zu und zogen ihre Schwerter. Ezio zog die Stifte aus drei der Bomben, die er in den Händen hielt, und warf sie den näher kommenden Söldnern entgegen. Als sie auf den Boden prallten, explodierten sie mit einem kleinen, harmlos klingenden Knall, und einen Moment lang sah es so aus, als wäre weiter nichts geschehen. Doch die Templer zögerten und sahen einander an, dann würgten sie plötzlich und versuchten mit den Händen ihre Kleidung auszuklopfen, die auf einmal mit einer zähen, stinkenden Flüssigkeit bedeckt war. Rasch

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