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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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seien.“
    „So ist es doch fast immer, wenn es um einen guten Zweck geht“, erwiderte Piri. „Aber Yusuf ist auch sehr findig. Ich nehme an, Ihr wisst, wie man diese Waffen benutzt?“
    „Yusuf erteilte mir einen Schnellkurs.“
    Piri sah ihn ruhig an. „Gut. Nun, wenn Ihr Eure eigenen Bomben bauen wollt, dann kann ich es Euch zeigen. Wie Yusuf es Euch offenbar versprochen hat.“
    Er ging um den Tisch herum und nahm zwei Stücke seltsam aussehenden Metalls auf, die darauf lagen. Ezio beugte sich neugierig nach vorn und griff nach einem dritten.
    „Ah, ah, ah! Fasst das nicht an!“, warnte Piri. „Eine falsche Bewegung, und das Gebäude könnte einstürzen. PENG !“
    „Im Ernst?“
    Piri lachte. „Ihr solltet Euer Gesicht sehen! Passt auf, ich zeig’s Euch.“
    In den folgenden Stunden erklärte er Ezio die Grundschritte, die dem Bau einer jeden Bombe vorausgingen, und erläuterte ihm die verwendeten Materialien.
    Ezio lernte, dass jede Bombe oder Granate als Grundbestandteil Schwarzpulver enthielt, aber nicht alle Bomben waren auf eine tödliche Wirkung ausgelegt. Mit tödlichen Granaten hatte er bereits Erfahrungen gesammelt, als er vor vier Jahren in Valencia Cesare Borgias Flotte angegriffen hatte. Yusuf hatte ihm gezeigt, wie man Bomben einsetzte, die den Gegner mittels künstlichem Rauch, Donnerschlägen, widerlichen Gerüchen oder scheinbarem Geldregen ablenken sollten. Piri führte ihm jetzt weitere Anwendungen vor. Unter den Bomben mit tödlicher Wirkung waren jene, die Kohlenstaub verwendeten, der die Sprengkraft des Schwarzpulvers verstärkte, sowie Splitterbomben, bei denen Schrapnelle in weitem Umkreis für einen scheußlichen Tod sorgten. Bomben, die Säckchen mit Lammblut enthielten, bespritzten den Gegner damit und versetzten ihn in Panik, weil er glauben musste, verwundet worden zu sein. Eine andere Art nicht tödlicher Granaten, die sich gut eigneten, Verfolger aufzuhalten, waren die Erdsternchen-Bomben – sie enthielten ineinander verdrehte Nägel, die vor dem Feind niederhagelten und ihm das Vorankommen erschwerten. Die vielleicht unangenehmsten Bomben waren diejenigen, zu deren Herstellung entweder Stechapfelpulver oder tödliche Tollkirsche verwendet wurde.
    „Stechapfel und Tollkirsche sind zwei der, wie wir sie nennen, Hexenkräuter. Dazu gehören außerdem noch Bilsenkraut und Alraune“, erklärte Piri mit ernster Miene. „Ich benutze sie nicht gern, deshalb tue ich es nur in Extremfällen und in höchster Gefahr. Explodiert eine solche Bombe inmitten der Feinde, verursacht der Stechapfel Wahnvorstellungen, er stört das Gehirn und bringt den Tod. Das dürfte das schlimmste Kraut von allen sein. Die Tollkirsche bringt ein Giftgas hervor, das gleichermaßen tödlich ist.“
    „Die Templer würden nicht zögern, diese Waffen gegen uns einzusetzen, wenn sie könnten“, gab Ezio zu bedenken.
    „Das ist einer der moralischen Widersprüche, mit denen die Menschheit zu kämpfen haben wird, bis sie eines Tages wirklich zivilisiert ist“, erwiderte Piri. „Ist es böse, das Böse einzusetzen, um das Böse zu bekämpfen? Ist das Einverständnis mit diesem Argument lediglich eine Rechtfertigung für etwas, das eigentlich keiner von uns tun sollte?“
    „Im Moment“, sagte Ezio, „können wir uns den Luxus, solche Fragen zu erörtern, nicht leisten.“
    „Was Ihr für den Bau dieser Bomben braucht, findet Ihr an verschiedenen Orten in der Stadt, die Yusuf Euch nennen kann“, sagte Piri. „Haltet also die Augen offen und den Kopf gesenkt, wenn Ihr durch die Straßen streift!“
    Ezio stand auf und machte sich bereit zu gehen. Piri reichte ihm eine walnussbraune Hand. „Kommt wieder, wann immer Ihr weitere Hilfe braucht.“
    Ezio ergriff die Hand und schüttelte sie. Der feste Griff überraschte ihn nicht.
    „Ich hoffe, dass wir uns wiedersehen werden.“
    „Oh“, machte Piri mit einem rätselhaften Lächeln, „daran hege ich keinen Zweifel.“

25
    Ezio folgte Piri Reis’ Anweisungen und ging einmal mehr durch den Basar. Die beharrlichen Überredungskünste und Schmeicheleien der Händler ignorierte er. Schließlich erreichte er das Viertel westlich des gewaltigen Baus der Hagia Sophia. Fast verlief er sich in dem Labyrinth aus Straßen und Gassen, das sich darum herum erstreckte. Aber dann erreichte er doch die Stelle, von der er sicher war, dass es sich um jene handelte, die Piri ihm auf der Karte gezeigt hatte.
    Ein Buchladen. Und über der Tür stand ein

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