Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)
des unverbindlichen Geplauders. Wie ich sehe, interessiert Ihr Euch bereits für die Zeichnungen, an denen ich arbeite. Wisst Ihr etwas damit anzufangen?“
„Ich sehe, dass es sich nicht um Karten handelt.“
„Seid Ihr denn auf Karten aus?“
„Ja und nein. Es gibt da etwas – es geht um die Stadt – , das ich Euch fragen möchte, bevor ich über irgendetwas anderes spreche.
Piri breitete die Hände aus. „Nur zu.“
Ezio zog Niccolò Polos Buch Der Geheime Kreuzzug hervor und zeigte es Piri.
„Interessant“, sagte der Seemann. „Natürlich weiß ich Bescheid über die Polos. Ich habe Marcos Buch gelesen. Er übertreibt ein wenig, wenn Ihr mich fragt.“
„Dieses Buch habe ich in Masyaf einem Templer abgenommen. Yusuf weiß davon und vom Inhalt des Buches.“
„Masyaf? Ihr wart also dort.“
„In dem Buch ist die Rede von den fünf Schlüsseln zu Altaïrs Bibliothek. Demnach vertraute Altaïr sie Niccolò an, der sie dann hierher brachte und versteckte.“
„Und das ist den Templern bekannt? Dann ist es also ein Wettlauf gegen die Zeit.“
Ezio nickte. „Einen haben sie bereits gefunden. Er war in den Kellern des Topkapi-Serails versteckt. Ich muss ihn in die Hände bekommen und die anderen vier finden.“
„Und wo wollt Ihr damit anfangen?“
„Wisst Ihr, wo in der Stadt Polos alter Handelsposten zu finden war?“
Piri sah ihn an. „Ich kann Euch genau sagen, wo er sich befand. Kommt hier herüber!“ Er ging zu einer großen, ungeheuer detailreichen Karte von Konstantinopel, die in einem schlichten goldenen Rahmen an der Wand hing. Er blickte einen Moment lang darauf, dann tippte er mit dem Zeigefinger auf eine Stelle. „Da. Gleich westlich von der Hagia Sophia. Gar nicht weit von hier. Warum? Gibt es da eine Verbindung?“
„Ich habe einen Verdacht, dem ich nachgehen muss.“
Piri musterte ihn. „Das ist ein sehr kostbares Buch, das Ihr da habt“, meinte er dann bedächtig.
„Ja. Sehr kostbar sogar, wenn ich recht habe.“
„Sorgt nur dafür, dass es nicht in die falschen Hände gerät!“ Piri schwieg kurz und überlegte. „Seid auf der Hut, wenn Ihr den alten Handelsposten der Polos gefunden habt“, sagte er dann. „Womöglich erwartet Euch dort mehr, als Ihr glaubt.“
„Bergen diese Worte eine Frage?“
„Wenn dem so ist, dann handelt es sich um eine Frage, auf die ich keine Antwort habe. Ich bitte Euch nur, achtzugeben, mein Freund.“
Ezio zögerte, bevor er Piri weiter ins Vertrauen zog. „Ich glaube, meine Suche wird dort ihren Anfang nehmen. Ich bin sicher, dass dort etwas versteckt ist, das mir einen ersten Hinweis liefern wird.“
„Das ist möglich“, pflichtete Piri ihm bei, ohne Näheres zu verraten. „Aber beherzigt meine Warnung.“
Dann hellte sich seine Miene auf, und er rieb sich eifrig die Hände, wie um Dämonen zu verscheuchen. „Nun, nachdem wir diese Angelegenheit geklärt haben … womit kann ich Euch noch behilflich sein?“
„Ich bin sicher, dass Ihr das schon erraten habt. Ich bin im Zuge einer Assassinen-Mission hier, vielleicht der wichtigsten, die es je gab, und Yusuf sagte, Ihr könntet mir zeigen, wie man Bomben baut. Die besonderen, die Ihr hier entwickelt habt.“
„Ach, warum muss dieser Yusuf nur immer den Mund so voll nehmen?“ Piri blickte wieder ernst drein. „Ich kann meinen Stand nicht gefährden, Ezio. Ich bin ein Navigationsoffizier in der Marine des Sultans, und das ist mein aktuelles Projekt.“ Er wies auf die Karten. Dann blinzelte er Ezio zu. „Die Bomben sind eine Nebenbeschäftigung. Aber um einer gerechten Sache willen, bin ich meinen wahren Freunden gern behilflich.“
„Ihr könnt Euch auf meine Diskretion verlassen. So wie ich mich hoffentlich auf Eure verlassen kann.“
„Gut. Folgt mir!“
Damit ging Piri zu der geräumigen Nische in der Westwand. „Die Bomben sind eigentlich auch Teil eines Forschungsprojekts der Marine“, erklärte er. „Durch meinen Beruf als Soldat habe ich ein Interesse für Artillerie und Sprengkörper entwickelt, und das gereichte den Assassinen zum Nutzen. Es verschafft uns einen Vorteil.“
Er deutete auf die technischen Zeichnungen. „Ich habe viele Arten von Bomben erfunden, und einige sind allein der Bruderschaft vorbehalten. Wie Ihr sehen könnt, habe ich sie in vier Hauptkategorien unterteilt. Natürlich sind sie teuer, aber dafür hatte die Bruderschaft stets Verständnis.“
„Yusuf sagte mir, dass die hiesigen Assassinen knapp bei Kasse
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