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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Unrechtmäßig.“
    „Ihr wisst nicht, wovon Ihr sprecht!“, erboste sich Tazim und ging in die Dunkelheit davon.
    Der alte Mann sah Teragani und Cemal unter seiner Kapuze hervor an, sagte jedoch nichts. Teragani betrachtete das Gesicht abermals. Es lag zum größten Teil im Schatten der Kapuze, doch die Augen ließen sich nicht verbergen. Und Teragani hatte bemerkt, dass der rechte Ärmel des Mannes die Halterung einer verborgenen Klinge nicht ganz verbarg.
    Zögernd fragte er: „Seid … seid Ihr es?“ Er hielt inne. „Ich hörte Gerüchte, aber ich schenkte ihnen keinen Glauben.“
    Der alte Mann zeigte die Andeutung eines Lächelns. „Ich frage mich, ob ich selbst mit Abbas sprechen soll. Es ist lange her.“
    Cemal und Teragani sahen einander an. Cemal holte tief Luft. Er nahm die Kalebasse des alten Mannes und füllte sie von Neuem, dann reichte er sie ihm ehrfürchtig wieder. Betreten sagte er: „Das wäre nicht möglich. Abbas hat abtrünnige Fedayeen angeheuert, die uns aus dem Allerheiligsten der Burg fernhalten.“
    „Nicht einmal mehr die Hälfte aller Kämpfer hier sind heute noch wahrhaftige Assassinen“, fügte Teragani hinzu. Er schwieg kurz, dann sagte er: „Altaïr.“
    Der alte Mann lächelte und nickte fast unmerklich. „Aber ich sehe, dass die wahrhaftigen Assassinen genau das immer noch sind … wahrhaftig .“
    „Ihr wart lange fort, Mentor. Wo seid Ihr hingegangen?“
    „Ich reiste. Studierte. Studierte eingehend. Ruhte mich aus. Erholte mich von meinen Verlusten, lernte, damit zu leben. Kurzum, ich tat, was jeder in meiner Lage getan hätte.“ Er hielt inne und fuhr dann in leicht verändertem Ton fort: „Und ich suchte unsere Brüder in Alamut auf.“
    „Alamut? Wie geht es ihnen?“
    Altaïr schüttelte den Kopf. „Für sie ist es jetzt vorbei. Die Mongolen unter Khan Hulagu haben sie überrannt und die Festung eingenommen. Sie zerstörten die Bibliothek. Die Mongolen dringen ewig westwärts wie eine Heuschreckenplage. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, unsere Präsenz hier und im Westen zu festigen. Hier müssen wir stark sein. Aber vielleicht sollten wir unsere Stützpunkte fortan inmitten des Volkes errichten, nicht in Festungen wie Masyaf.“
    „Seid Ihr es wirklich?“, fragte Cemal.
    „Still!“, unterbrach ihn Teragani. „Wir wollen schließlich nicht, dass er umgebracht wird.“
    Cemal spannte sich unvermittelt. „Tazim!“, zischte er, und er klang auf einmal besorgt.
    Teragani grinste. „Tazim ist ein bellender Hund, der nicht beißt. Er streitet gern um des Streitens willen. Und er ist ebenso niedergeschlagen wie wir. Außerdem ging er weg, bevor dieser kleine Auftritt seinen Höhepunkt erlebte!“ Er wandte sich an Altaïr. All seine Verzagtheit war verflogen. „Auf uns wartet Arbeit.“
    „Und?“, entgegnete der alte Mann. „Womit soll ich anfangen?“
    Cemal sah wieder Teragani an. Sie standen beide auf und zogen ihre Kapuzen über. „Mit uns, Altaïr“, sagte er.
    Altaïr lächelte und erhob sich ebenfalls – wie ein alter Mann zwar, doch sobald er auf den Beinen war, stand er fest und entschlossen da.

55
    Miteinander gingen sie auf die Burg zu.
    „Euren Worten zufolge sind diese Männer also grausam“, sagte Altaïr. „Hat einer von ihnen die Klinge gegen einen Unschuldigen erhoben?“
    „Leider, ja“, antwortete Cemal. „Brutalität scheint der einzige Quell ihrer Freude zu sein.“
    „Dann müssen sie sterben, denn sie haben den Orden kompromittiert“, erklärte Altaïr. „Diejenigen aber, die noch nach dem Credo leben, müssen verschont werden.“
    „Ihr könnt auf uns vertrauen“, sagte Cemal.
    „Dessen bin ich mir sicher. Und nun lasst mich allein. Ich möchte mich auf eigene Faust umsehen, und schließlich kenne ich mich hier aus.“
    „Wir bleiben in Rufweite.“
    Altaïr nickte und wandte sich wieder der Burg zu, während seine beiden Begleiter zurückblieben. Er näherte sich dem Eingang, hielt sich dabei stets im Schatten und kam problemlos an den Wachen vorbei. Bedauernd dachte er, dass kein wahrer Assassine ihn so leicht hätte passieren lassen. Dicht an der Mauer des Außenhofs entlang umrundete er diesen, bis er unweit des Tores zum Innenhof eine im Fackelschein liegende Wachpforte erreichte, wo er zwei Hauptmänner sah, die ins Gespräch vertieft waren. Altaïr hielt inne, um sie zu belauschen. Ein paar Worte genügten, um ihn erkennen zu lassen, dass diese Männer Abbas treu ergeben waren. Abbas! Warum , dachte

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