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Aszendent Blödmann

Aszendent Blödmann

Titel: Aszendent Blödmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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irgendwo im Büro, auf der Fensterbank oder auf dem Fußboden, aber ganz bestimmt nicht in dem Fach, wo es hingehörte, wiederfinden würde?!
    Aber um all das wollte ich mich später kümmern. Jetzt galt es erst einmal, meinen Hintern zu retten und das Fotoshooting möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen.
    Nachdem ich Sven Arnold begrüßt hatte und wir uns kurz über die weitere Vorgehensweise verständigt hatten, ließ ich den Fotografen seine Vorbereitungen treffen. Er hatte Verstärkung in Form einer etwas lustlos dreinblickenden, kaugummikauenden Assistentin mitgebracht. Ein blonder Hungerhaken, der auf den Namen »Schätzchen« hörte. Echt praktisch: Ihre Wangenknochen traten so deutlich hervor, dass sie die Gurkenscheiben für ihre Schönheitsmaske darauf aufspießen konnte. Offenbar hatte Schätzchen es sich in den Kopf gesetzt, auf dem zweiten Bildungsweg Model zu werden. Bis dahin musste sie Lampen hin- und herschleppen und mit dem Fotografen schlafen. Der wies uns nun an, uns für das Gruppenbild bereitzuhalten.
    Ich gesellte mich zu meinen Kollegen. »Tolles Kostüm!«, lobte Yvonne.
    »Bloß leider für einen Saunabesuch völlig ungeeignet.« Vorsichtig, um Maries Arbeit nicht zu ruinieren, tupfte ich mir eine vorwitzige Schweißperle von der Nase.
    Kai, der, wie ich widerwillig feststellen musste, in seinem hellgrauen Anzug ebenfalls eine ziemlich gute Figur machte, taxierte mich von oben bis unten. Dann stieß er einen anerkennenden Pfiff aus. »Schick, schick.«
    Mir sträubten sich die Nackenhaare. Der Mann war an Dreistigkeit kaum zu überbieten! Während er mir freundlich lächelnd ein Messer in den Rücken rammte, machte er mir gleichzeitig auch noch Komplimente. Ich knirschte mit den Zähnen. Wenn ich nicht schnell ein Ventil für meine Wut fand, würde ich platzen!
    Als Schätzchen sich mit einer weiteren Lampe unter dem Arm an uns vorbeizwängte, trat ich rasch einen Schritt zur Seite. An Kais unterdrücktem Aufschrei erkannte ich, dass ich erstaunlich gut gezielt hatte.
    »Würde es Ihnen was ausmachen, Ihren Absatz aus meinem Fuß zu ziehen?«, ächzte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Seine dunkelbraunen Glupscherchen sprangen ihm dabei fast aus den Augenhöhlen.
    »Oh Verzeihung«, mimte ich die Unschuldige.
    So gut schauspielern wie er konnte ich schon lange! Kai durfte sich glücklich schätzen, dass ich ihm die High Heels nicht in ein anderes, noch empfindlicheres Körperteil gerammt hatte. Außerdem, wie hieß es doch so treffend: Es gibt nichts Schöneres, als wenn der Schmerz nachlässt … Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Kai dieses Gefühl auch so richtig auskosten konnte, vollführte ich auf seinem Fuß eine schwungvolle hundertachtzig Grad Drehung, bevor ich ihn endlich von seinen Qualen erlöste. Für was so hohe Hacken doch gut sein konnten!
    Der Fotograf, der von dem kleinen »Missgeschick« nichts mitbekommen hatte, dirigierte uns an meinen Schreibtisch. Zufrieden stellte ich fest, dass Kai dabei leicht humpelte.
    »Frau Meier«, der Fotograf deutete mit der Kamera auf mich, »Sie setzen sich zwischen Ihre beiden Kollegen auf den Schreibtischstuhl.«
    »Müller«, korrigierte ich leicht ungehalten. Wie die meisten Leute war Herr Arnold anscheinend der Ansicht, dass zwischen Müller, Meier und Schmidt kein Unterschied bestand. Zumindest keiner, den es sich zu merken lohnte.
    Yvonne bekam die Anweisung, sich neben mich auf die Schreibtischkante zu setzen, und Kai sollte sich von hinten über meine Schulter beugen.
    »Stellen Sie sich vor, Frau Meier würde Ihnen gerade etwas am Computer erklären. – Nein, nicht so!« Er kam um den Schreibtisch herum und korrigierte die Position meines Armes, mit dem ich auf den Bildschirm zeigen sollte. »Bloß nicht so verkrampft, es muss alles ganz natürlich wirken.«
    Natürlich – alles klar. Wenn’s weiter nichts war! Meine Beine waren eigenartig verknotet und mein Oberkörper völlig verspannt. Neben mir klebte Yvonne, und Kais heißer Atem versengte mir fast die Nackenhaare. Hey, was trieb der Kerl dahinten? Rückte er mir etwa absichtlich so auf die Pelle? Mein ganzer Körper versteifte sich, während ich versuchte, millimeterweise von ihm abzurücken. Die Schreibtischkante schob sich dabei schmerzhaft zwischen meine Rippen, was ich aber kaum bemerkte, weil mir der Arm, der als Zeigestock fungierte, vor Anstrengung fast abfiel. Alles in allem wirklich eine lockere, entspannte Atmosphäre zum Wohlfühlen. Und als

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