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Aszendent Blödmann

Aszendent Blödmann

Titel: Aszendent Blödmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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bist du eigentlich? Denk nur an den verschwundenen Zettel, deine angebliche Schwangerschaft und last but not least: den Computervirus.«
    »Vielleicht ist ja alles tatsächlich nur ein blöder Zufall gewesen«, wandte ich vorsichtig ein, ohne selbst wirklich daran zu glauben. »Bewiesen ist schließlich gar nichts.«
    »Ein blöder Zufall ist, wenn man dreimal hintereinander vom Blitz getroffen wird. Aber hinter all diesen Vorfällen steckt System. Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock.«
    Zum Glück wurde in diesem Moment unser Milchkaffee serviert, sodass ich ein wenig Zeit hatte, mir alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. »Aber was verspricht er sich davon, dass er so nett zu mir ist?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort selbst kannte.
    »Das liegt doch auf der Hand«, echauffierte sich Charlotte und rührte dabei so heftig in ihrer Tasse, dass der Kaffee überschwappte. »Dass er dich umgarnt, ist doch nur Teil seines intriganten Spiels. Wahrscheinlich denkt er, er könnte dich mit dieser Süßholzraspelei um den Finger wickeln und dazu bringen, auf den Abteilungsleiterposten zu verzichten. Oder er will dich aushorchen, um an Informationen zu gelangen, die er gegen dich verwenden kann. Oder aber – und das halte ich für am wahrscheinlichsten – er schmeißt sich an dich ran, damit niemand auf die Idee kommt, dass er derjenige sein könnte, der deine Arbeit sabotiert.« Sie lachte bitter. »Oder er will dich einfach flachlegen.«
    »Blödsinn. Er weiß schließlich, dass Conrad und ich ein Paar sind.«
    »Wie bitte?!?« Vielleicht, dachte ich, sollte ich für Charlotte besser mal schnell eine Papiertüte organisieren. Sie sah aus, als wäre sie kurz vorm Hyperventilieren. »Du hast ihm von Conrad erzählt? Bist du eigentlich komplett übergeschnappt!?«
    »Im Nachhinein könnte ich mich ja selbst dafür ohrfeigen. Es ist mir einfach so rausgerutscht«, gab ich kleinlaut zu. »Außerdem habe ich zu dem Zeitpunkt noch geglaubt, Kai würde sich schon bald die Radieschen von unten ansehen.«
    »Unkraut vergeht nicht. Na, wie auch immer – sei bitte nicht so bescheuert, noch einmal auf diesen Bastard reinzufallen.«
    Ich schwor es ihr hoch und heilig. Getrieben von schlechtem Gewissen, ließ ich mir darüber hinaus das Versprechen abnehmen, am kommenden Donnerstagabend auf Ben aufzupassen. Andreas war von seinem Chef zu einer Geburtstagsfeier eingeladen worden. Nebst Gattin. Hundsmiserables Timing! Da am darauffolgenden Tag die Präsentation stattfinden sollte und mein Konzept längst noch nicht fertig war, hatte ich eigentlich vorgehabt, mir den Abend frei zu halten. Dieser Puffer war nun dahin.
    Aber zum einen wollte ich Charlotte nicht hängen lassen, zum anderen konnte ich es, nach dem, was ich im Restaurant gesehen hatte, nicht verantworten, ihren Mann allein zu dieser Feier gehen zu lassen. O. K., Planänderung: Dann würde Andreas mir eben seinen Computer zur Verfügung stellen müssen, damit ich arbeiten konnte, während Ben schlief.
    Doch spätestens seit Herrn Hasenkötters Physikstunden hätte ich eigentlich wissen müssen, dass zwischen Theorie und Praxis oft ein himmelweiter Unterschied bestand …

Kapitel 11
    P ünktlich zur vereinbarten Uhrzeit stand ich vor dem bunten Tonschild, um meinen Babysitterdienst anzutreten. Andreas öffnete mir die Haustür. »Willkommen im Terrorhauptquartier! Du wirst schon sehnsüchtig erwartet.« Er nahm mir die Jacke ab und führte mich ins Wohnzimmer, wo Ben auf seiner Krabbeldecke lag. »Fühl dich ganz wie zu Hause. Charlotte hat mir erzählt, dass du arbeiten musst. Mein Laptop steht dort auf dem Tisch. Ich habe ihn schon mal angeschmissen, du kennst dich ja damit aus.«
    »Auskennen ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt.« Ich drückte meinem Patenkind einen Kuss auf die Nasenspitze. »Aber du hast doch Ahnung von diesem ganzen PC-Zeugs. Ist es eigentlich möglich, jemandem absichtlich einen Virus auf den Computer zu schicken, per E-Mail beispielsweise?«
    »Aber sicher. Vorausgesetzt, man kennt sich damit aus.« Mit konzentriertem Gesichtsausdruck band Andreas sich seine Krawatte und rückte den Knoten zurecht. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum du das fragst?«
    »Och, nur so interessehalber.« Ich hatte keine Lust, auf die Schnelle die ganze leidige Geschichte aufzurollen. »Müsst ihr nicht langsam los?«
    »Stimmt, du hast recht.« Andreas warf einen raschen Blick auf die Uhr, die über der Wohnzimmertür hing. »Charly, hau

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