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Aszendent Blödmann

Aszendent Blödmann

Titel: Aszendent Blödmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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List und Tücke ins Bettchen verfrachtet.
    Allerdings sah es nicht so aus, als hätten Bens Eltern ihren freien Abend wirklich genossen. Vor allem Charlotte zog ein Gesicht, als käme sie gerade von einer Beerdigung und nicht von einer Party.
    »Und? Wie war’s?«, fragte ich vorsichtig. »Habt ihr euch gut amüsiert?«
    »Das solltest du besser meinen Mann fragen.«
    »Ach, jetzt hör schon auf, Charly!« Andreas war sichtlich ungehalten. »Was ist schlimm daran, wenn man mit seinen Kollegen zusammen mal etwas Spaß hat?«
    »Kollegen? Du wolltest wohl sagen: Kolleginnen«, erwiderte Charlotte spitz.
    »Worin besteht denn da der Unterschied?!«
    »Du meinst, abgesehen von dem Hintern und den Brüsten? Eigentlich müsstest du das doch am besten wissen. Du hast die kleine Schlampe aus dem Vertrieb doch mit deinen Blicken fast ausgezogen.« Charlotte schnaubte vor Wut. »Was bei dem knappen Fummel allerdings auch kein allzu großes Kunststück gewesen ist.«
    Vor meinem inneren Auge erschien das raubtierhafte Geschöpf, das Andreas neulich zum Griechen begleitet hatte. Auch an das Kleid, das die Latinoschönheit getragen hatte, konnte ich mich noch sehr gut erinnern. Obwohl die Bezeichnung Kleid für die paar Quadratzentimeter Stoff fast schon ein wenig hochgegriffen war. »Kleidchen« traf es wohl eher. Von daher konnte ich Charlottes Aufregung durchaus verstehen. Ganz im Gegensatz zu Andreas.
    »Mit Blicken ausgezogen? Pah, was für ein Unsinn. Außerdem: Woher willst du wissen, wo ich hingeguckt habe. Schließlich hast du ununterbrochen auf die Uhr geschaut. Und wenn du deine Augen mal ausnahmsweise davon losreißen konntest, hast du dein Handy hypnotisiert.«
    »Oh, ich bitte vielmals um Entschuldigung.« Wütend pfefferte Charlotte ihre Handtasche in die Ecke. »Im Gegensatz zu dir fällt es mir eben schwer zu vergessen, dass wir ein Baby zu Hause haben.«
    »Das bei Melina in den besten Händen gewesen ist.«
    Melina? Das war mein Stichwort. Nichts wie nach Hause! Sicher konnte es nicht schaden, wenn ich vor der Präsentation noch ein paar Stündchen Schlaf bekam. Schnell sprang ich auf und suchte meine Sachen zusammen. »Hört auf, euch zu streiten, und vertragt euch.«
    Nachdem ich mich von Andreas verabschiedet hatte, begleitete Charlotte mich zur Tür. Sie sah ziemlich geknickt aus, was ich ihr noch nicht einmal verdenken konnte.
    »Mach dir mal keine Sorgen, Charly. Die Tussi aus dem Vertrieb ist doch überhaupt keine Konkurrenz für dich«, versuchte ich sie aufzubauen. »Ich glaube nicht, dass Andreas auf so eine Latinoschönheit wirklich abfährt. Klar, so dunkle Locken machen auf den ersten Blick mächtig was her …«
    Charlotte sah mich an, als ob ich nicht mehr ganz dicht wäre. »Wie kommst du darauf, dass Daniela dunkle Locken hat? Sie ist blond, von Locken keine Spur. Zumindest auf dem Kopf.«
    »Umso besser.« Ich fühlte mich unendlich erleichtert.
    »Aber ich glaube nicht, dass Daniela die Frau ist, mit der Andreas ein Verhältnis hat. Erstens wäre er wohl kaum so dämlich, vor meinen Augen mit ihr herumzuflirten, und zweitens benutzt sie Eternity von Calvin Klein. Das Parfüm an Andreas’ Hemd hat anders gerochen.«
    Bei ihrer Exkursion durch die Parfümerien der Stadt hatte Charlotte sich zu einer echten Duftexpertin gemausert. Vielleicht sollte ich sie einfach mal bei Wetten, dass …? anmelden, dann wäre der ganze Zirkus wenigstens nicht umsonst gewesen.
    Ich gähnte herzhaft. Nicht dass mich das Thema gelangweilt hätte, aber die Müdigkeit und Bens Schreiattacken forderten ihren Tribut.
    »Sorry, dass ich dich noch so vollgequatscht habe.« Charlotte half mir in meine Jacke. »Jetzt guck mal, dass du nach Hause kommst. Du bist bestimmt hundemüde. Noch mal danke, dass du auf Ben aufgepasst hast. Erst recht, wo doch morgen«, sie stockte und korrigierte sich nach einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr rasch, »erst recht, wo doch heute so ein wichtiger Tag für dich ist.«
    »Wird schon schiefgehen.«
    Charlotte umarmte mich. »Mach’s gut und viel Glück!«
    Das konnte ich brauchen!

Kapitel 12
    D er Tag der Vorentscheidung war gekommen. Ich musste beweisen, dass ich eine würdige Marketingleiterin sein würde, musste zeigen, dass ich die Kai Hoffmanns dieser Welt locker in die Tasche stecken konnte! An diesem Tag musste ich in Topform sein! War ich aber leider nicht … Ich fühlte mich so fit, als wäre ich kopfüber von einem Hochhaus gesprungen und anschließend von einer

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