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Aszendent Liebe: Roman (German Edition)

Aszendent Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Aszendent Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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aussieht, der sich für Hellseher interessiert.
    »Sie interessieren sich für Hellseher? Ich hätte nicht gedacht, dass Statistik und der esoterische Hokuspokus sich vertragen.«
    »Nein, ich bin Mitglied von CSICOP, dem Committee for Scientific Investigation of Claims of the Paranormal. Wir sind eine Gruppe von Skeptikern, vor allem Wissenschaftler, und untersuchen angeblich paranormale Phänomene. Wir suchen nach logischen Erklärungen für das, was als außergewöhnlich gilt. Ich arbeite an einem Artikel über Hellseher für unser Nachrichtenheft. Ich schreibe vor allem über einen Kerl namens Gary Krull, dessen Buch gerade erschienen ist.«
    »Lassen Sie mich raten... Das ist das Buch, nach dem Sie suchen?«
    »Es heißt Connections . Es war ein mittlerer Bestseller, und dadurch ist Krull bekannter geworden. In mehreren Zeitungen erscheint eine halbgare Kolumne von ihm, ›Verloren, aber nicht vergessen‹. Er tritt demnächst auf der Esoterikmesse auf. Ich hoffe, dass ich ihn etwas genauer unter die Lupe nehmen kann, da er genau hier vor meiner Haustür agiert.«
    »Woher wissen Sie, dass er kein echter Hellseher ist?«
    Nick verdreht die Augen, als hätte ich gefragt, woher er weiß, dass es die Zahnfee eigentlich gar nicht gibt. »Ich weiß das nicht sicher, aber ich verfüge über mehr Informationen, die mich an einen Betrüger glauben lassen und nicht daran, dass er ein echtes Medium ist. Ein Mitglied von CSICOP bietet jedem eine Million Dollar, der bereit ist, seine parapsychologischen Fähigkeiten unter kontrollierten, wissenschaftlichen Bedingungen zu demonstrieren. Dieses Angebot steht bereits seit Jahren, aber bisher hat sich noch niemand gemeldet. Krull hat es nicht einmal versucht. Die meisten Medien verlassen sich auf ein paar grundsätzliche Tricks. Zum Beispiel das allgemeine Beobachten und eine Art von logischen Schlussfolgerungen, die auf visuellen Indizien basieren und darauf, was die Person einem erzählt, und die sich dann an Treffern entlang vortasten. Der Trick dabei ist, genug Allgemeingültiges in den Raum zu stellen, sodass die Leute beginnen, die Informationen auf ihr eigenes Leben zu beziehen.«
    »Das klingt zu simpel. Kann es denn nicht sein, dass es funktioniert und dass Sie es einfach nicht verstehen?«, frage ich.
    Er seufzt tief auf. Ich bekomme das Gefühl, dass er viel Zeit damit verbringt, Leute zu überzeugen. »Wenn Sie mich fragen, dann scheinen einfache Tricks zu funktionieren. Die Leute vergessen, was Unpassendes gesagt wurde, und erinnern sich nur an die Dinge, die das sogenannte Medium richtig geraten hat.« Er sieht mich an. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht beleidigt. Ich werde bei diesem Thema oft ein wenig heftig.«
    »Nein, gar nicht. Ich habe eigentlich nie an Magie geglaubt.«
    »Nur an die tragische Geschichte der partnerlosen Socken?« Er sagt es mit einem kleinen Lächeln.
    »Was können wir also für Sie tun?«, frage ich, um ihn zum Thema zurückzubringen. Es ärgert mich ein bisschen, dass er die Socken erwähnt.
    »Ich brauche mehr Hintergrundinformationen über Krull. Es geht vor allem um Zeitungsausschnitte. Ich würde es selbst machen, aber ich habe bis zur Messe am Wochenende nicht genug Zeit.«
    »Ihr Zeitmangel ist unser Gewinn«, sage ich, während ich mir notiere, was er wissen möchte. Ich überprüfe es schnell auf unserem Computer. »Wir haben Connections nicht hier, aber ich kann es bestellen, es wird übermorgen hier sein. Könnten Sie hier noch aufschreiben, was ich eventuell vergessen habe.« Ich reiche ihm das Formular über die Theke. »Bis wann brauchen Sie die Rechercheergebnisse?«
    »Ist Freitag zu knapp?«
    »Nein, aber das wird einen Eilzuschlag kosten.«
    »Kein Problem.« Er schreibt seine Adresse auf das Formular und benutzt dabei seinen eigenen, silbernen Füller. Mir fällt auf, dass er jede mögliche Telefonnummer aufschreibt, privat, Arbeit, Handy. Ich bin überrascht, dass er keine GPS-Koordinaten angibt. Als er den Laden verlässt, scheint es ruhiger zu werden. Ich beschließe, dass ich genauso gut sofort mit seiner Recherche anfangen kann. Vielleicht entdecke ich ja etwas Interessantes wie zum Beispiel, wie ich Melonentittie verfluchen kann. Man darf ja wohl träumen.
    Die Vorstellung, nach der Arbeit nach Hause zu gehen und allein zu sein, ist fast zu trostlos. Ich frage mich, ob ich vielleicht ins Kino gehen soll, vielleicht in eine Dokumentation oder einen Mädchenfilm, irgendwas, bei dem Doug sich die Augen auskratzen

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