Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
Vom Netzwerk:
da.
    Rocky, der eben noch den Cancan-Tänzerinnen zugepfiffen hatte, sah erst Constance und dann Phoebe fragend an. »Was zum Teufel wollen denn die Motions von dir? Planst du deine Beerdigung?«

    »Nein, nicht in den nächsten vierhundert Jahren. Ich hab so das dumme Gefühl, es könnte was mit Slo zu tun haben.«
    »Mit seinem Verschwinden? Oder vielmehr mit Essies Nichterscheinen heute Nachmittag? Und wenn man zwei und zwei zusammenzählt …«
    »Was wir nicht tun.«
    »Wenn man zwei und zwei zusammenzählt, wie ich sagte, dann heißt das, dass die Geburtstagsmagie wahrscheinlich gewirkt hat und Slo und Essie entwischt sind, was Slos liebe Familie wohl nicht sonderlich erfreut.«
    Rocky machte ein selbstgefälliges Gesicht. »Tja, das musst du allein ausbaden. Ich weiß von nichts.«
    »Tust du doch. Du warst da, als ich es getan habe. Du hast mich nicht davon abgehalten.«
    »Als ob ich das gewagt hätte. Du bist viel zu angsteinflößend, wenn du deine Hexerei ausübst.«
    »Es ist keine verdammte Hexerei. Und wie kannst du behaupten, ich sei angsteinflößend? Du bist doch hier der Axtmörder.«
    »Axtmörder?« Rocky zog fragend die Augenbrauen hoch. »Ach, Phoebe, jetzt bin ich aber zutiefst gekränkt. Wie kannst du die Schwere meines Verbrechens gegen die Menschheit nur so bagatellisieren? Ich muss dich in Kenntnis setzen, dass mein ländliches Blutbad à la Jason in Form von Serienmorden mit einer Kettensäge vollzogen wurde.«
    »Ach ich Dummerchen. Natürlich. Hatte ich ganz vergessen. Aber egal, Schluss mit der Haarspalterei. Ob Kettensäge oder Axt macht letztlich keinen großen Unterschied. Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der im Gefängnis war, und ich glaube, das gibt mehr Punkte auf der Skala der gesellschaftlichen Ächtung, als eine Hexe zu sein, meinst du nicht? Und Pauline, wie auch alle anderen bei Cut’n’Curl , hält dich
sowieso für einen Axtmörder. Das hat sie mir erzählt. Und – oh Gott.«
    Sie hörten auf, einander zu necken, und sahen hoch, als Constance sich drohend über ihnen aufbaute und die Sicht auf den restlichen Sonnenuntergang verdeckte.
    »Was zum Teufel haben Sie mit unserem Cousin gemacht?«
    »Bitte?« Phoebe tat ganz unschuldig. »Welcher Cousin denn?«
    »Sie wissen ganz genau, welcher Cousin. Wo ist er?«
    »Slo? Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Warum in aller Welt sollte ich wissen, wo er ist?«
    In dem Moment kam Perpetua hinter Constance keuchend dazu und sah Phoebe beunruhigt an. »Er ist mit dieser Essie Rivers zusammen. Wir haben sie gesehen. Schon wieder. Die beiden sind neuerdings ständig zusammen. Wir haben einen Tipp bekommen, vom Sohn von Doreen Prentiss’ Cousine, dass die beiden bei Winterbrook unten am Fluss sind – und da waren sie auch. Und wir sind ihnen bis hierher gefolgt. Und jetzt ist Slo abgelaufen.«
    »Weil er alt ist? Verfallsdatum überschritten? Wie bei Käse?«, mischte sich Rocky hilfsbereit ein. »Oder Brot? Oder Milch?«
    »Und selbst wenn er mit Mrs Rivers zusammen ist«, warf Phoebe rasch ein, überzeugt, dass die Motions Rockys Sinn für Humor nicht im Mindesten amüsant fanden, »was hat das mit mir zu tun?«
    Constances Antwort ging im Getöse unter, als die Cancan-Tänzerinnen von Bagley-cum-Russet es schafften, Orpheus’ triumphale Rückkehr in die Unterwelt zu verpatzen, indem sie allesamt aufs Heftigste zusammenrumpelten.
    »Weil«, fauchte Constance, nachdem die Formation wiederhergestellt war, »wir wissen, dass Sie und Essie Rivers unter
einer Decke stecken. Die Leute tratschen. Uns erzählt man so manches, wenn wir mit Trauernden zu tun haben. Ein wenig Geplauder hilft ihnen. Egal was, Hauptsache, es lenkt sie von ihrem Verlust ab. Wir wissen, dass Sie in jeder freien Minute hier oben sind und an Haaren und so weiter herumfummeln, und dass Sie und Essie Rivers mit all diesem Astrozeugs herumzaubern.«
    »Und?«
    »Und jetzt hat Essie Rivers unseren Slo in den Klauen, aber wir wissen, warum.«
    »Ach ja? Warum?«
    »Constance sagt, Essie Rivers glaubt, Slo wär ein Geldscheißer.« Perpetua kaute nervös auf ihren grauen Lippen.
    »Goldesel«, schnappte Constance. »Es besteht also Grund zu der Annahme, dass Sie wissen, wo Essie Rivers ist, was wiederum heißt, dass Sie auch wissen, wo Slo ist.«
    »Ich habe ihn den ganzen Tag lang nicht gesehen«, antwortete Phoebe wahrheitsgemäß. »Und Essie habe ich zuletzt vor Beginn des Sommerfests gesehen. Wissen Sie was, wenn ich die beiden sehe, sage ich ihnen,

Weitere Kostenlose Bücher