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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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wie betäubt. Ich kann nicht mehr ertragen, welch große Schuld wir an Erins Tod haben. »Was ist nun mit dem Trojanischen Pferd, Miles?«
    Er nickt geistesabwesend und hält ein Blatt Papier vor seine Kameralinse.
    »Was ist das?«
    »Der Inhalt von Brahmas Festplatte. Von der, auf die er das Trojanische Pferd runtergeladen hat.«
    Irgendwo in meinem Gehirn erwacht ein Rest von kalter Logik.
    »Verrät es dir, wer er ist?«
    »Kein Name. Kein ›Ich bin Ted Bundy‹ oder so.« Mit einer seltsam kindlichen Geste wischt Miles sich mit dem Ärmel die Nase ab. »Ich habe seine EROS-Seriennummer, aber er ist als David Strobekker registriert.«
    »Verdammter Mist.«
    »Aber es gibt eindeutige Spuren. Er muß irgendwo in New York sitzen. Er fing damit an, dort Pennerinnen umzubringen. Die ersten drei Opfer waren mit AIDS infiziert, also hörte er damit auf. Dann muß er auf die Idee mit EROS gekommen sein. Er hat Strobekker in Minneapolis getötet, um seinen EROS-Zugang benutzen zu können ...«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Ich glaube, er hat diesen Computer in erster Linie für EROS benutzt. Er enthält hauptsächlich auf Windows basierende Anwendungen. Seine wichtigen Sachen muß er auf einem UNIX-Arbeitsplatzrechner irgendwo in der Nähe haben. Mein Gott, ich kann es einfach nicht glauben. Mein Gott ... «
    »Was hast du sonst noch?«
    »Das explosive Zeug ist in den WordPerfect-Dateien gespeichert. Er führt tatsächlich Buch über die meisten Morde. Es liest sich wie ein Briefwechsel. ›Lieber Vater, wir sind gestern abend in New Orleans gelandet. Eine feuchte Stadt, blah blah blah.‹« Er raschelt mit Blättern. ›Lieber Vater, wir sind am Nachmittag in Michigan gelandet.‹ ›Lieber Vater, wir sind in Virginia Beach gelandet ...‹«
    »Brahma hat mir gesagt, sein Vater sei in Indien gestorben.«
    Miles zuckt mit den Achseln. »Dann schreibt er eben seinem toten Vater. Das Problem ist, daß er in den Briefen lediglich die Namen der Opfer erwähnt, oder diese Kali. Den Briefen zufolge hat sie die eigentlichen Morde begangen. Obwohl Brahma bei den Inszenierungen geholfen hat. Den Verstümmelungen und so weiter. Kali muß dieses Mädchen sein, das er in Indien aufgegabelt hat. Die Thug.«
    »Sie ist auch tot.«
    »Ach was? Woher weißt du das?«
    »Erin hat sie getötet. Hier in meinem Büro. Hat sie mit dem Schwert durchbohrt, das an der Wand hing.«
    Miles ist wie vom Donner gerührt.
    »Komm schon, es muß doch irgend etwas in den Briefen sein, das uns weiterhilft.«
    »Drewe hatte recht mit der Transplantation von Zirbeldrüsen«, sagt er. »Brahma hat eindeutig Peter Levy entführt, den Mann, den das FBI aufgrund der DonorNet-Liste gefunden hat. Weißt du auch, warum?«
    »Nun rück’s schon raus.«
    »Levys Gewebe stimmt perfekt mit dem Brahmas überein.«
    »Mein Gott. Meinst du ... glaubst du, er hat schon eine Möglichkeit gefunden, diese Transplantation bei sich selbst auszuführen?«
    »Nein. Ich glaube, Levy wird in permanenter Bereitschaft gehalten. Für den Zeitpunkt, da die Transplantation funktioniert. Ich gehe jede Wette darauf ein, als Brahma eine perfekte Übereinstimmung mit seinem Gewebe fand, wollte er nicht das Risiko eingehen, daß der Typ von einem Lastwagen überfahren wird. Ich garantiere dir, daß er Levy irgendwo gefangenhält.«
    »Großer Gott.«
    »Die Frau aus dem DonorNet ist aber tot. Diese Navy-Tante aus Virginia Beach. Sie starb auf dem OP. Rosalind May istebenfalls tot. Herzanfall. Aus irgendeinem Grund wollte Brahma ihre Brust öffnen – frag mich nicht, warum – und hat ihr tatsächlich davon erzählt. In dem Brief stand, er habe versucht, es ihr leichter zu machen. Sie starb an nacktem Entsetzen. Ziemlich perverses Zeug. Aber auf eine Sache kann ich mir einfach keinen Reim machen.«
    »Auf welche?«
    »Warum Brahma mit Erin herumgemacht hat. Ich meine, mit dir .«
    »Was meinst du?«
    »Ich glaube nicht, daß er dich als mögliche Spenderin sah. Warum hat er also seine Zeit mit dir verschwendet?«
    »Ich lausche.«
    »Alles lief bis zu Karin Wheats Tod ausgezeichnet für ihn. Sie sollte die erste lebende Empfängerin werden. Ich glaube, er dachte, sie würde ihm freiwillig erlauben, die Transplantation vorzunehmen. Als er und Kali in ihrer Villa auftauchten, drehte sie natürlich durch, und sie mußten sie töten. Danach ging er zu seinem Ersatzplan über, der konventionelle Entführungen vorsah. Rosalind May. Und er bekam auch das Navy-Girl, die Spenderin. Doch

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