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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Test würden Sie benutzen, um bei einer Patientin mit Hirsutismus Nebennieren- oder Eierstocktumore auszuschließen?«
    »Bei den Nebennieren ein DHEA-S -Serum«, sagt Drewe automatisch. »Bei den Eierstöcken Testosteron-Serum.«
    »Er stellt sie auf die Probe, Miles. Um sich zu vergewissern, daß ich es nicht bin.«
    Miles gibt ein ersticktes Geräusch von sich, das wie Gelächter klingt. »Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.«
    »Ich werde jetzt auflegen und zuhören. Ruf mich an, sobald das SWAT-Team da ist.«
    »Ihr Spracherkennungsprogramm hat einen Teil Ihrer Antwort verstümmelt«, sagt Berkmann, »aber ich habe das Wesentliche mitbekommen. Was ist das Turner-Syndrom?«
    »Ein genetischer Defekt, der von einem fünfundvierziger X-O-Genotyp verursacht wird, der die Eierstöcke an der Funktion hindert. Eine klassische Patientin mit dem Turner-Syndrom ist ein kleingewachsenes fünfzehnjähriges Mädchen mit Amenorrhöe.«
    »Ich bin froh, daß du angerufen hast, Drewe. Ich wollte unbedingt mit dir sprechen.«
    »Und ich mit Ihnen. Wahrscheinlich aus unterschiedlichen Gründen.«
    Voller Erwartung schreite ich im Büro auf und ab.
    »Vielleicht nicht« , sagt Berkmann. »Bist du zu Hause?«
    »Ja.«
    »Und du benutzt den Computer deines Mannes?«
    »Ja.«
    »Wo ist er?«
    »Er kommt immer mal wieder rein. Wir haben gestritten. Ich bin nach Hause gekommen, um zu packen.«
    »Wohin willst du?«
    »Zuerst einmal zu meinen Eltern. Danach werden wir weitersehen.«
    »Warum gehst du, Drewe?«
    »Ich kann hier nicht bleiben. Sie sollten wissen, warum.«
    »Weil deine Schwester dort gestorben ist?«
    »Weil sie hier abgeschlachtet wurde; von Ihnen.«
    »Nein. Ich habe versucht, sie zu retten.«
    »Harper hat mir alles darüber erzählt.«
    »Dein Mann lügt. Du kannst nichts von dem glauben, was er sagt.«
    »Er hat mich schon mal belogen. Aber in manchen Dingen kann ich ihm vertrauen.«
    »Harper hat Erin getötet, Drewe.«
    »Das ist lächerlich.«
    »Er hat eine Situation geschaffen, in der nichts anderes passieren konnte.«
    »Was soll das heißen?«
    »Weißt du, warum meine Assistentin und ich in dein Haus gekommen sind?
    »Um meine Schwester zu töten.«
    »Nein. Weil ich von deinem Mann dorthin gelockt wurde.«
    »Er hat vorgegeben, eine Frau zu sein, nicht wahr? Um Sie zu schnappen.«
    »Er hat sich als Frau ausgegeben, ja, aber nicht, um mich zu fangen. Weißt du, für welche Frau er sich ausgegeben hat?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Das mußt du entscheiden. Er hat vorgegeben, Erin zu sein. Er hat mir sogar ein Foto von ihr geschickt. Das, auf dem sie einer schattenhaften Gestalt unter einem Türbogen einen Kelch reicht. Sie trägt ein schwarzes Gewand. Ein sehr provokatives Bild.«
    Drewe dreht sich um und sieht mich unsicher an. »Warum sollte er das tun?«
    »Er hat Erin ausgewählt, weil sie ein Geheimnis miteinander teilten. Ein Geheimnis, das er für so stark hielt, daß es mich zu ihr locken würde. Ein Geheimnis, das nur sie kannten und das jetzt nur er kennt. Genau, wie er es geplant hat.«
    Neue Furcht kriecht meine Brust hinauf.
    »Was für ein Geheimnis?« fragt Drewe.
    »Bevor ich es dir sage, mußt du versprechen, daß du online bleibst, nachdem du die Wahrheit erfahren hast. Warte, bis du mich angehört hast, bevor du mit deinem Mann sprichst. Ich verrate dir sein Geheimnis aus einem bestimmten Grund, Drewe. Danach wird vieles in deinem Leben klarer sein.«
    »Geh raus, Harper!« ruft Drewe plötzlich. Ich weiß nicht, ob sie es ernst meint oder nicht, aber ich habe nicht vor, den Raum zu verlassen.
    »Er ist bei dir?« fragt Berkmann.
    »Er ist jetzt weg. Was ist das für ein Geheimnis?«
    »Du versprichst, online zu bleiben?«
    »Ja.«
    »Harper ist der Vater der Tochter deiner Schwester. Sie heißt Holly, nicht wahr?«
    Drewe antwortet nicht.
    »Bist du noch da, Drewe?«
    »Das ist verrückt.«
    »Nein. Deine Haut fröstelt bereits vor Furcht. Diese instinktive Furcht beweist die Wahrheit meiner Worte.«
    »Nein!«
    »Stell dir Hollys Gesicht vor. Ich habe dieses Gesicht gesehen. Sie ist heller, als Erin war. Wunderschön, ja, aber ihr Gesichtist breiter, ihre Augen sind nicht so groß. Sie ist kräftiger. Du weißt, wessen Gene das sind.«
    »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Kämpfe nie gegen die Wahrheit an, Drewe. Du mußt sie immer umarmen, auch wenn sie brennt.«
    »Ich habe keine Angst vor der Wahrheit.«
    »Gut. Gut. Denn dies ist eine unangenehme Wahrheit.«
    »Sie haben mir keinen

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