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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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für Sie tun ... David?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich dachte nur, ich spreche lieber mal mit Ihnen. Sie wissen, daß das FBI hier ist?«
    »Ja. Die Jungs versuchen es mit einer Fangschaltung, nicht wahr?«
    »Ja. Die Atmosphäre hier ist wirklich angespannt. Agenten bewachen den Aktenraum, und Miles benimmt sich wirklich seltsam. Er ist recht paranoid, was Regierungsbehörden angeht.«
    »Ich höre.«
    »Na ja ... die Sache ist die ... man hat Ihnen doch den Zugriff auf die Buchhaltungsdateien gesperrt, nicht wahr?«
    »Ja. Wenn ich mich nicht irre, hat Jan Krislov das angeordnet.«
    »Sie irren sich. Miles hat das getan. Ich meine, er hat es mir befohlen.«
    Ich verspüre einen seltsamen Schwindel. »Was wollen Sie mir sagen, David?«
    »Na ja, ich dachte nur, Sie wollten es wissen. Vor etwa zwei Stunden habe ich festgestellt, daß ein weiteres anonymes Konto gelöscht wurde, weil es nicht mehr gedeckt war. Das ist heute morgen passiert. Es gehörte einer Frau ...«
    Ich spürte, daß mein Mund trocken wurde.
    »... namens Rosalind May. Sie wohnt in Mill Creek, Michigan. Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht. Aber dann fiel mir ein, daß sie auf einer Liste stand, die ich in Miles’ Büro gesehen habe.«
    Scheiße.
    »Es war eine Liste mit Frauen mit anonymen Konten, die sich nicht mehr einloggen, aber noch immer ihre Gebühren bezahlen. Etwa fünfzig Namen stehen darauf. Ich habe überprüft, ob die May sich in den letzten Monaten überhaupt noch eingeloggt hat. Vor etwa drei Monaten schien sie das Interesse zu verlieren. Aber dann sah ich, daß sie sich letzte Woche fünf Abende hintereinander eingeloggt hat. Vor zwei Tagen hörte sie wieder auf. Und dann war heute ihr Konto überzogen; als hätte sie eine Einzahlung machen müsse, wäre aber nicht mehr dazu gekommen. Verstehen Sie?«
    Ja, ich verstehe ...
    »Und die Sache ist die ... Miles hat es dem FBI noch nicht gesagt.«
    »Großer Gott.«
    »Und da er es ihnen nicht gesagt hat«, fährt Charles zögernd fort, »wollte ich nicht geradewegs selbst zu den Typen marschieren und ihnen die Informationen freiwillig geben. Sie verstehen? Ich dachte, da Sie die Morde ursprünglichgemeldet haben, wissen Sie auch, was jetzt zu tun ist.«
    Die Bedeutung dieser Information ist zu groß, als daß ich sie schnell aufnehmen könnte.
    »Harper?«
    »Es war richtig, daß Sie mich angerufen haben, David. Ich kümmere mich darum.«
    »Wirklich? Wow. Okay, Mann.« Die Erleichterung in der Stimme des Technikers ist spürbar. »Hören Sie, ich muß jetzt auflegen. Miles schwirrt gerade im Büro herum. Ich glaube, er hat seit fünfzig Stunden nicht mehr geschlafen.«
    »Versuchen Sie, ihn zu überreden, daß er sich hinlegt«, sage ich, obwohl es völlig sinnlos ist.
    »Ja, okay, mach’ ich. Und ... äh ... versuchen Sie, mich da rauszuhalten, ja?«
    Er legt auf.
    Ich schalte die Halogen-Schreibtischlampe ein und krame in meinem Portemonnaie nach Daniel Baxters Karte. Ich wähle die Nummer, bevor ich Zeit habe, es mir noch mal zu überlegen.
    »Investigative Support Unit, Quantico«, sagt eine scharfe weibliche Stimme.
    »Ich muß sofort mit Daniel Baxter sprechen.«
    »Ihr Name?«
    »Harper Cole. Es geht um den Fall EROS.«
    »Bitte bleiben Sie am Apparat.«
    Zuckersüße alte Hintergrund-Melodien der Carpenters malträtieren meine Ohren fast zwei Minuten lang, bevor Baxter an den Apparat kommt. Eine verstimmte Geige hallt noch in meinem Kopf nach, als er sagt: »Cole? Was haben Sie?«
    Ich schaue auf meine Schreibtischuhr. »Es ist fünf Uhr morgens«, sage ich. »Arbeiten Sie die ganze Nacht durch?«
    »Hier ist es sechs Uhr. Was gibt es? Ich habe ziemlich viel zu tun.«
    »Sie werden noch viel mehr zu tun bekommen.«
    Baxter hält den Atem an. »Spucken Sie es aus, mein Sohn.«
    »Ich habe gerade erfahren, daß ein weiteres anonymes Konto auf Null ging. Es wurde heute gelöscht. Es gehörte einer Frau.«
    »Gott im Himmel. Nicht jetzt schon. Haben Sie einen Namen?«
    »Rosalind May. Mill Creek, Michigan.«
    »Rosalind wie bei Shakespeare oder Rosalynn wie Rosalynn Carter?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir haben Sie das herausgefunden?«
    Mir fällt David Charles’ Bitte um Verschwiegenheit ein. »Zerbrechen Sie sich darüber später den Kopf. Können Sie nicht einfach den Namen überprüfen?«
    »Ich klemme mich sofort dahinter. Sollte ich sonst noch etwas wissen?«
    »Nein. Bitte rufen Sie mich an, sobald Sie etwas herausgefunden haben. Ich meine, wirklich sofort. So

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