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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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anderen Untergebenen vor Augen führen, dass sie seine Befehle auszuführen hatten, und zwar auf der Stelle und buchstabengetreu.
    Am nächsten Morgen erschien der Manager des Flughafens. Er brachte einen gewaltigen Laib knuspriges Brot mit sowie Käse und starken Kaffee in einer Thermoskanne. Nachdem sie sich gestärkt hatten, bezahlten sie die Chartergebühr für das Flugzeug – in bar – und brachen anschließend sofort auf.
    »Nach allem, was der Typ weiß, könnten wir glatt vorhaben, diesen netten Flieger zu klauen«, bemerkte Dakota, als sie die Startbahn entlangrollten. Es war ein perfekter Tag, um abzuheben: Die Sonne schien, die Luft war klar, und es wehte kein Lüftchen.
    »Er hat eine angemessene Entschädigung erhalten«, antwortete Rand, während er die Felder im Vorüberrollen nach irgendetwas Ungewöhnlichem absuchte. Der Start verlief ohne Zwischenfall, und währenddessen gestattete er sich einen Augenblick der Entspannung. »Ich werde ein Auge darauf haben, dass er ihn in einem Stück zurückbekommt.«
    »Gut.« Sie machte es sich auf ihrem Sitz bequem. Sie wirkte erfrischt und sah blendend aus. Die Schürfwunde auf ihrer Wange hatte sie durch gekonnt aufgetragenes Make-up getarnt, dazu trug sie eine große Sonnenbrille, um ihre hellen Augen vor der Sonne zu schützen.
    Bekleidet war sie mit einer modischen weißen Baumwollhose im Knitterlook und einem schulterfreien, langärmligen schwarzen T-Shirt, das ihre helle Haut bestens zur Geltung brachte – wie auch die beiden üblen roten Schrammen an ihrem Halsansatz.
    Ihr prächtiges Haar – feuerrot und so verlockend, dass Rand sich mächtig zusammenreißen musste, um nicht hinüberzugreifen und seine Finger hineinzuwühlen wie am Abend zuvor – war zu einem Pferdeschwanz gerafft. Irgendwie hatte sie es auch ohne Haarbürste geschafft, den dichten lockigen Haarschopf mit einem schwarz-weißen Tuch zurückzubinden. Sie sah aus, als wäre sie den Seiten eines Modemagazins entstiegen.
    Wie eine Chemikerin hatte sie ohnehin nie ausgesehen.
    Dr. Dakota North war eine Frau, die sich zu behelfen wusste.
    »Es wäre mir wirklich unangenehm, ihn zu hintergehen«, meinte sie und drehte den Kopf, um ihm ein Lächeln zu schenken. »Immerhin hat er uns Frühstück mitgebracht.«
    »Wäre er etwas früher gekommen, hätte er für seine Mühe ganz schön was zu sehen bekommen«, gab Rand trocken zurück.
    »Allerdings. Ist das nicht herrlich? So friedlich, ganz ohne Stress.«
    »Ja. Einfach toll.« Er fragte sich nur, wie lange die Phase der Entspannung wohl andauern mochte – und der Frieden.
    Rand war ein erfahrener Pilot. Er steuerte die gemietete Cessna nach Perugia, der Hauptstadt Umbriens, wo sich das Gefängnis befand. Das Fliegen machte ihm einen Heidenspaß, besonders wenn er so prächtiges Wetter und Rückenwind hatte. Als sie die Berge überquerten, war der Himmel von einem kristallklaren hellen Blau; die Sichtweite betrug zehn Meilen, und nur in der Ferne gab es einen winzigen Hauch von Dunst. Er machte sie auf den Mont Blanc und andere Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke aufmerksam. Sie unterhielten sich über Essen und Wein, über Zak und Acadia, die Dakota beide recht gut kannte, wie Rand jetzt klar wurde. Jedenfalls besser als er, was darauf zurückzuführen war, dass er in
L . A.
lebte und sein Freund im pazifischen Nordwesten.
    »Ich begreife nicht, wie du das schaffst, tagein, tagaus mit diesen ständigen Nacht- und Nebelaktionen zu leben«, sagte sie, während sie auf einen Zug hinunterspähte, der soeben die leuchtend grünen Felder durchschnitt und dabei aussah wie eine Spielzeugeisenbahn. »Das muss doch aufreibend sein.«
    Er lächelte. »Eher nicht. Normalerweise laufen meine Jobs nicht so. Meine Leute und ich tanzen an, verrichten ganz unaufgeregt und ohne großes Trara unsere Arbeit, und am Ende des Tages nehmen wir eine ordentliche Stange Kleingeld mit nach Hause. In all den Jahren, seit ich in das Securitygeschäft eingestiegen bin, habe ich kein einziges Mal meine Waffe gezogen. War einfach nicht nötig.«
    »Das ist gut«, meinte sie entschieden.
    »Und nur damit du’s weißt. Ich bin fest entschlossen, den zu finden, der hinter dieser Sache steckt – wer immer es ist. Und zwar aus einem ganzen Dutzend Gründe. Nicht zuletzt, weil es sich durchaus um denselben Kerl handeln könnte, der in dein Haus eingebrochen ist, diesen belastenden Dreck auf dein iPad geladen und gestern versucht hat, uns über den Haufen zu fahren. Und

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