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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Körper jedoch, der die letzten fünfundzwanzig Monate auf Anti-Rand-Diät gesetzt gewesen war, trieb sie geradezu in seine Arme.
    Das konnte er doch unmöglich vergessen haben. Und diesmal war keine Droge im Spiel, die ihnen die Befangenheit nahm, diesmal gab es keine Ausrede.
    Einfach nur guten, alten zwischenmenschlichen Kontakt. Und Geborgenheit.
    Als sie zum Bett hinüberging und das Licht anknipste, stellte sie sich vor, genau das zu tun. Stellte sich vor, wie es sich anfühlen würde, wenn er seine kräftigen Arme um sie legte, seine Lippen über ihre strichen. Sie spürte einen sehnsüchtigen Stich im Herzen, so als hätte sie ihn gerade eben zum ersten Mal verloren.
    Der – zeitliche wie räumliche – Abstand hatte nichts genützt. Aber das Fehlen von beidem war jetzt auch nicht eben hilfreich.
    »Möchtest du zuerst duschen?« Sie wies mit der Hand aufs Bad.
    »Klar.« Er löste das Schulterhalfter, ohne es jedoch abzulegen. Im Gegensatz zu ihrer nahm sich seine Waffe ganz und gar nicht wie ein Spielzeug aus. Sie war schwarz, sah tödlich aus, und er hantierte damit, als wüsste er mit ihr umzugehen. »Ruf den Zimmerservice an und bestell eine große Kanne Kaffee.« Er zögerte. »Oder vielleicht besser nicht. Du solltest schlafen, wenigstens ein paar Stunden.«
    »Bring mich nicht in Versuchung. Ich möchte nicht riskieren, dass er sich wieder bewegt und ich es verschlafe, wie du vorhin gesagt hast«, erwiderte sie erschöpft. »Warum schläfst
du
nicht ein bisschen, und ich behalte seine Spur im Blick. Im Augenblick musst du deine fünf Sinne eher beieinanderhalten als ich.« Sie ließ die Tasche auf den Stuhl am Fenster plumpsen und bewegte ihre Finger. »Ich kann mich noch ganz gut konzentrieren. Ich werde mir etwas zu essen kommen lassen. Und Kaffee.«
    »Erstens ist es noch früh am Morgen. Es ist noch nicht mal hell. Ganz Paris schläft noch, was, wie du vorhin sagtest, vermutlich auch der Grund dafür ist, dass unser Übeltäter sich nicht von der Stelle rührt«, gab Rand nüchtern zu bedenken. Dabei blickte er überallhin, nur nicht zu ihr. Das sehnsüchtige Stechen in Dakotas Brust wurde stärker, und ihre Augen brannten. Es tat verdammt weh, dass er es nicht einmal ertrug, sie anzusehen.
    Er trat an das schmale Fenster und öffnete die Vorhänge ein wenig, um auf die Straße zu schauen. »Und was sollen wir deiner Meinung nach mit ihm machen, wenn wir ihn jetzt gleich zu fassen kriegen?« Er drehte sich wieder um. Nach der emotionalen Wärme, die er verströmte, hätte sie ebenso gut einen völlig Fremden vor sich haben können. »Sollen wir ihn etwa hier im Zimmer als Geisel halten?«
    »Na ja, das nicht«, räumte sie ein.
    Seine Miene wurde milder. »Schon okay. Ich habe Ham kontaktiert. Er ist bereits unterwegs. In ein paar Stunden werden er und ich zusammen losziehen, und du kannst uns zu seinem Aufenthaltsort dirigieren.« Er zögerte. »Nach einem Nickerchen.«
    »Nickerchen« hatten sie an verregneten Tagen in Seattle gemacht, eng aneinandergeschmiegt, nachdem sie sich vor dem offenen Kamin in ihrem Apartment in Queen Ann Hill geliebt hatten.
    Sie war nicht überrascht, dass er seinen Kumpel kontaktiert hatte, ohne ihr davon zu erzählen. Sie war zu ausgelaugt, um wütend zu sein, zu emotional verausgabt, um sich zu streiten. Sie musste ihre ganzen Kräfte zusammennehmen, um nicht vor Erschöpfung in Tränen auszubrechen. Im Augenblick tat sie gut daran, sich an die härteste Lektion zu erinnern, die sie je gelernt hatte: Vertraue niemandem.
    Und schon gar nicht Rand.
    Rand sah sich nach Fluchtwegen um. Es gab eine Tür, dann das Fenster hinaus zur Feuertreppe.
    »Was soll’s«, meinte er unvermittelt. »Geh du zuerst unter die Dusche.« Er zog sein Handy aus der Hosentasche, um Ham ihren Aufenthaltsort mitzuteilen. Er kannte sie; Dakota würde niemals zu Bett gehen, ohne vorher zu duschen. Und er hatte nicht die Absicht, sie abzuhalten von ihrer …
    Plötzlich klebte ihm die Zunge am Gaumen. Sie hatte sich mit einem Ruck ihre Perücke heruntergerissen und fuhr sich mit den Fingern durch ihr platt gedrücktes Haar. Er bekam einen trockenen Mund. Im Nu erblühte es zu einer wilden Mähne, als wäre es froh, befreit zu sein.
    In dem Jahr, das sie zusammen gewesen waren, hatte er so manche Nacht schlaflos dagelegen, sie fest an seine Brust gedrückt und seine Nase in den duftigen feuerroten Strähnen vergraben. Jetzt traf ihn der Anblick ihres Haars wie ein Maultiertritt mitten ins

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