Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
Ordnung.«
    Seine Kapitulation jagte ihr einen Mordsschrecken ein. Rand nahm seinen Job als Beschützer ernst. Es stimmte schon, dass er sie nicht mehr liebte. Er war in keiner Weise verpflichtet, den Aufpasser für sie zu spielen – nur lag das einfach in seiner Natur. »Im Ernst?«
    »Du bist ein großes Mädchen, Dakota. Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun oder lassen sollst. Wenn du mit uns zusammen dort runterwillst, kann ich dich bestimmt nicht daran hindern.« Er setzte sich auf die Bettkante und griff nach seinen Socken. Sie wusste, dass er unter seiner Jeans nackt war – sie konnte seine Unterwäsche auf dem Badezimmerboden liegen sehen.
    »Es gibt mindestens sechzig oder siebzig Meilen von diesen unterirdischen Tunnels, sieben Stockwerke unter den Straßen von Paris. Ein Gewirr aus unterirdischen Gängen und nicht mehr genutzten Minenschächten, in die sich – wenn überhaupt – nur selten ein Besucher verirrt.« Er zog einen Schuh an, zögerte dann, um – so kam es ihr zumindest vor – den bestmöglichen Effekt zu erzielen. »Wenn du meinst, du kommst damit klar, dort unten eingeschlossen zu werden – was durchaus möglich ist –, wenn du meinst, dass deine Klaustrophobie dich nicht übermannt, bitte, von mir aus.«
    Sie rieb sich die bloßen Arme, die bereits jetzt eine Gänsehaut klaustrophobischen Ursprungs mit feinen Pusteln überzog. »Wirst du unserem Mann auch erklären, dass ich im Besitz der von ihm benötigten Formel bin, damit wir uns auf der Kommandokette weiter hocharbeiten können?«
    Er zuckte nicht mal mit der Wimper. »Sicher.«
    »Sag das nicht einfach so daher, meine es ernst«, hakte sie nach. »Denn ich komme
wirklich
mit. Es sei denn, du schwörst beim Leben deines Vaters, ihm das auszurichten und zurückzukommen, um mich zu holen.«
    Rand blickte auf. Sein Blick war ebenso eisig wie wütend, und die Muskeln in Hals und Rücken waren starr.
    Jetzt war sie einen Schritt zu weit gegangen.
    »Wage es bloß nicht, meinen Vater zu erwähnen, Dakota. Es sei denn, du verspürst eine ernst zu nehmende Todessehnsucht«, sagte er, sehr –
sehr
– viel sanfter, als es die Drohung in seiner Stimme hätte zulassen sollen. »Du hast getan, was du dir vorgenommen hast. Hast du dir eigentlich überlegt, welche Konsequenzen dein Vorschlag haben könnte? Die Sache wird mit Sicherheit gefährlich – scheißgefährlich. Dieser Typ hat nichts zu verlieren …«
    »Und alles zu gewinnen, solange er glaubt, ich könnte ihm etwas bieten, was er woanders nicht bekommt«, erklärte sie ihm. »Warum ihm nicht etwas anbieten, was er wirklich will, anstatt einen verzweifelten Mann als Geisel zu nehmen? Dabei können alle nur gewinnen.«
    »Herrgott, du hast dich überhaupt nicht verändert, was?« Rand zog seinen zweiten Schuh an und stand auf. Aus seinen nassen Haaren tropfte es auf seine glänzenden Schultern, doch das bekam er gar nicht mit. Ein Wassertröpfchen glitt langsam und verlockend über sein Schlüsselbein. »Du springst einfach drauflos, ohne zu wissen, wie tief das gottverdammte Wasser ist. Oder auf wem du mit deinem Kopfsprung landen wirst.« Die Bitterkeit in seinem Ton versetzte ihr einen Stich, und seinen Augen war die Verärgerung deutlich anzusehen, auch wenn seine langen, schwarzen Wimpern alles taten, um sie abzulenken.
    Dakota hatte Mühe, ihren rasenden Puls zu beruhigen, und hielt sich krampfhaft an ihrem Handtuch fest. Das nasse Haar war längst vergessen. Sie kniff die Augen zusammen und hob das Kinn. »Das stimmt nicht nur nicht, das ist unfair.«
    Ehe sie auch nur blinzeln konnte, war Rand quer durchs Zimmer gekommen und stand direkt vor ihr. Seine innere Anspannung, sein aufgestauter Zorn, all das hüllte ihn in eine Atmosphäre aus alarmierenden Schwingungen. »Erklär das meinem Vater, wenn er verurteilt wird und den Rest seines beschissenen Lebens im Gefängnis verbringen muss – deinetwegen. Erklär das den Investoren und den Millionen von Patienten mit einer schweren Depression, denen man ein wirksames Medikament vorenthält. Erklär
all diesen
Leuten deine Lügen und deinen Verrat, und dann versuche, dein Verhalten vor dir selbst zu rechtfertigen.«
    Der Vorwurf war so ungerecht, dass ihr vom Zusammenbeißen der Zähne die Kiefermuskeln schmerzten. »Mein Gott. Da billigst du mir aber verdammt noch mal viel mehr Macht zu, als ich tatsächlich hatte! Die Vernichtung der Formel war nicht meine Entscheidung. Rydell wusste ganz genau, dass unsere Ergebnisse

Weitere Kostenlose Bücher