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Atemlos

Atemlos

Titel: Atemlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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Gedanken, wozu diese Kerle, ihr anzutun, in der Lage waren. Nein! Er durfte sich nicht selbst zerfleischen und kasteien. Er benötigte seine ganze Konzentration für Beckys Befreiung und durfte sich durch solche Gedanken nicht ablenken lassen. Aber wem machte er sich hier eigentlich was vor. Er konnte Gott verdammt noch eins an nichts anderes mehr denken… Das Telefon an seinem Ohr war die letzten Minuten still geblieben. Dass die Leitung noch aktiv war, konnte er nur anhand von schwachen Hintergrundgeräuschen ausmachen. Papier raschelte, das Öffnen einer Getränkedose war zu hören und leises, entferntes Gemurmel leiser Stimmen. Becky hatte bisher auf sein leises Rufen nicht reagiert. Deswegen vermutete er, dass sie ihn entweder von ihrer Position aus nicht hören konnte, oder aber keine Antwort geben konnte, weil sie beobachtet wurde. „Ich liebe dich Süße. Halt durch.“ Sids Flüstern ließ Yasmin leise aufschluchzen und er drückte sie noch fester an sich. „Falls du mich hören kannst, ich werde Matt anrufen, aber ich halte die Leitung. Ich bin gleich wieder bei dir, Süße.“
    Matt meldete sich wieder beim ersten Klingeln. „Ich bin in cirka einer Stunde bei euch. Wes ist mit seinem Partner Jeff ganz in der Nähe und kann am schnellsten von uns bei Becky sein. Er trifft sich dort mit meinem alten Kumpel Jose, der seine Freundin Remi dabei hat.“ Bei Matts Worten stieg Panik in Sid hoch und er begann heftig zu schwitzen, denn Remi war das Kosewort für Joses Scharfschützengewehr. Wes, der US-Marshall war, würde sicher nichts Unüberlegtes tun, aber Jose…? Da war sich Sid nicht so sicher. „Sag ihnen, sie sollen nichts unternehmen, bis wir da sind, okay? Sie sollen nichts tun, was Becky in Gefahr bringen könnte.“ „Mehr gefährden, als es jetzt schon der Fall ist? Komm schon Sid, denk logisch. Diese zwei Kerle haben sie in ihrer Gewalt. Glaubst du etwa, Jose weiß nicht, was er tut? Er ist als Marine einer der besten Scharfschützen, die ich kenne. Er schaltet die Männer aus, bevor sie überhaupt kapieren, was los ist. Becky wird nichts passieren, okay? Die wissen nichts von uns und das werden wir zu unserem Vorteil nutzen. Außerdem spielt die Zeit ne große Rolle, das weißt du genau.“ Sid seufzte tief. Er wusste, dass Matt Recht hatte und trotzdem war ihm vor Angst ganz flau im Magen. „Okay. Matt? Sag Wes, er muss alles tun, um Becky nicht zu gefährden. Und Matt? Ich bin dir echt was schuldig, Mann. Danke.“ „Sag mal, spinnst du? Das ist doch selbstverständlich. Du würdest doch umgekehrt das Gleiche tun. Außerdem kann es nicht sein, dass sich jemand an unseren Frauen vergreift. No way.“ Matt hatte Recht. Auch er selbst würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, sollte einer von ihnen in der Klemme stecken. „Ich leg auf. Ich muss bei Becky sein.“ „Okay. Ich bin bald bei euch. Behalt die Nerven! Und Sid? Bleibt wo ihr seid. Macht nicht den Fehler, in der Dunkelheit herum zu stolpern und euch noch den Hals zu brechen.“ „Geht klar“, antwortete Sid resigniert, denn genau das hatte er tun wollen, doch Matt hatte ihn durchschaut. Sid hatte geplant, mit Yasmin zusammen zum Auto zurück zu laufen, um zu versuchen, es soweit wieder hin zu kriegen, um damit zum Farmhaus zu fahren. Matt hatte Recht. Wenn er sich hier in der Prärie den Hals brach, oder schlimmer noch, Yasmin sich verletzte, war Becky damit auch nicht geholfen. Nachdem Matt und Sid ihr Gespräch beendet hatten, wechselte Sid wieder die Leitung, um ja jedes Geräusch auf der Farm mit zu bekommen. Becky war nicht zu hören, lediglich die leisen Hintergrundgeräusche. Wo nur hatte sie ihr Handy deponiert? Es war ein Wunder, dass die Männer das noch nicht entdeckt hatten. Doch dann, ganz plötzlich, änderte sich die Situation. Sid hörte ein Poltern und danach Beckys Aufschrei. Das klatschende Geräusch gefolgt von ihrem Wimmern ging ihm so nahe, dass er laut keuchte. „Wo zum Teufel ist die Kleine? Wo hat sie sich versteckt?“ Schlagartig wurde Sid klar, dass diese Schweine annahmen, Yasmin sei auf der Farm. Sie hatten also das Auto manipuliert, um ihn aufzuhalten und rechneten nicht damit, dass Sid Yasmin heute Morgen mitgenommen hatte. „Ich weiß nicht, wo Yasmin ist. Ich weiß es wirklich nicht!“ Becky herzzerreißendes Schluchzen ging in ein ersticktes Keuchen über. Sid wurde bewusst, dass sie gewürgt wurde und ihm wurde so übel, dass er ebenfalls zu würgen begann. Mit aller Gewalt kämpfte er

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