Atemlos
dagegen an, sich zu übergeben zu müssen. Er gewann. Dieses Mal. Er schluckte heftig und spürte, dass ihm der Schweiß aus allen Poren gebrochen war. Sie würden es nicht rechtzeitig schaffen, Becky vor Schlimmeren zu bewahren, falls sie Becky nicht sogar gleich umbrachten. Jetzt wurde ihm doch schwarz vor Augen, alles begann zu flimmern und es summte ganz fürchterlich in seinen Ohren. Yasmin war es, die ihn zurückholte. Sie hatte seinen Arm gepackt und drückt ihn kräftig, was ihn erdete und völlig ruhig werden ließ. Reiß dich zusammen Mann. Die Frauen brauchten ihn mit klarem Kopf und ohne Panikattacke. Hoffentlich fanden die Kerle das Handy nicht. Sollten sie das Handy finden oder schlimmer noch, herausbekommen, dass Yasmin nicht auf der Farm, sondern mit ihm unterwegs war, würden sie Becky töten. „Du willst also nicht reden? Okay, dann werden wir andere Seiten aufziehen. Bisher waren wir sehr gnädig mit dir. Aber mein Freund hier kann auch anders. Zach, du bist dran. Bring das Miststück endlich zum Reden!“ Heftiges Atmen war zu hören, dann ein hämisches Lachen. „Ich werde richtig viel Spaß mit dir haben, meine Süße. Wann hat es dir dein Alter zum letzten Mal so richtig besorgt?“ Becky wimmerte leise. Als Sid Stoff reißen hörte, sah er rot. Diese Kerle würden sterben. Es war verflucht nochmal jedes Mal das Gleiche. Immer. Wieso mussten Männer ihre körperliche Überlegenheit immer mit sexuellen Übergriffen beweisen? Im Zorn knirschte Sid so heftig mit den Zähnen, dass sie ihm sicher gleich zerbröselten, während sein Kiefer wie eine Stahlschraubzwinge jedem Pitbull alle Ehre machen würde. Yasmin starrte mit riesigen Augen zu ihm auf und wollte zu einer Frage ansetzen, doch Sid schüttelte bloß den Kopf. Ergeben schloss er die Augen. Er konnte und wollte dem Mädchen nicht erzählen, was sich auf der Farm gerade abspielte. Dann piepste sein Handy und eine SMS kam rein. Matt teilte ihm mit, das Wes in 10 Minuten vor Ort sei und auch Jose jeden Augenblick eintreffen müsste. Matt selbst war noch knapp 40 km von Sids und Yasmins Standort entfernt. Kurzerhand rief er Matt zurück. „Sag Wes, sie sollen so schnell wie möglich zuschlagen. Es wird brenzlig für Becky. Die Kerle drohen nicht mehr, sie machen Ernst.“ „Gut, ich geb´s weiter. Halt durch Sid und halt die Leitung. Wenn sich die Lage ändert, melde dich.“
Matt war sofort klar, was Sid nicht ausgesprochen hatte und ihm lief es eiskalt den Rücken hinunter. Er selbst hatte mit seiner Frau Tammy eine ähnliche Situation erlebt und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Becky eine Vergewaltigung erspart bliebe und Sid nicht in die Lage kommen würde, damit umgehen zu müssen. Kaum hatte er mit Sid aufgelegt, vibrierte sein privates Handy in der Hemdtasche. Tammy! Als würde sie ahnen, das sich die Lage gerade dramatisch zuspitzte. Oh Mann. Was um Himmels willen sollte er ihr jetzt sagen? Ihm war klar, dass Tammy vor Kummer und Sorge um ihre beste Freundin bald umkam. Tammy wusste bisher nur, dass Sid und Yasmin eine Panne hatten und das Becky alleine auf der Farm war. Allerdings hatte Matt ihr das Versprechen abgenommen, Becky nicht anzurufen, um die Leitung frei zu halten und sie nicht zu beunruhigen. Ergeben seufzend drückte er die Annahmetaste. „Hi mein Schatz. Gibt´s was Neues von unseren drei Urlaubern?“, fragte sie munter. „Wir haben auf der Farm ein Problem“, begann er stockend. „Zwei Eindringlinge haben sich Becky geschnappt und…“ Bevor Matt seinen Satz beenden konnte, schrie Tammy entsetzt auf. „Oh nein. Matt. Ihr müsst sie sofort da rausholen. Sie ist schwanger!“ Jetzt war es Matt, der entsetzt keuchte. „Was? Schwanger? Wieso zur Hölle erfahr ich das erst jetzt?“ Als sich das Schweigen ewig auszudehnen schien, dämmerte es Matt. „Sid weiß es nicht, oder?“ Matt wusste es schon, bevor Tammy antworten konnte und beantwortete sich seine Frage selbst. „Sie hat es ihm noch nicht gesagt“, fuhr er fort. „Wie weit ist sie?“ „Sie ist in der 18. Woche“, gab Tammy kleinlaut zu. „Sie hat mir versprochen, mit Sid zu reden, aber es immer wieder aufgeschoben. Es tut mir leid, aber ich musste ihr versprechen, nichts zu sagen.“ Matt seufzte ergeben. Frauen und ihre Geheimnisse. „Matt. Ihr müsst sie da rausholen“, wiederholte sie unter Tränen. „Bitte.“ „Tammy, Süße. Beruhig´ dich. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, sie unbeschadet dort rauszukriegen. Schatz,
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