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Atemlos

Atemlos

Titel: Atemlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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einem dumpfen Aufprall, konnte aber durch den Tränenschleier und ihre zu geschwollenen Augen nicht wirklich viel erkennen. Also versuchte sie sich aufzusetzen, schaffte ein paar Zentimeter und fiel dann zurück auf den Boden. Wimmernd lag sie da. Ihr war plötzlich so schwindelig, dass ihr schlecht wurde und sie sich übergeben musste. Panisch zappelnd versuchte sie nochmal, sich auf die Seite zu drehen und noch bevor sie wusste, was eigentlich los war, spürte sie eine Hand, die sie im Rücken abstützte und ihr in die gewünschte Position half. Panisch versuchte sie, sich gegen die Hand zu wehren, sie abzuschütteln, während das Würgen immer schlimmer wurde. „Becky. Sid schickt mich. Ich bin´s, Jose. Die Kerle werden Ihnen nichts mehr tun, Sie sind in Sicherheit.“ Becky kam sowohl die Stimme als auch der Name vage bekannt vor, kam jedoch nicht mehr dazu, sich darüber weitere Gedanken zu machen, da sie sich schwallartig übergeben musste. Es blieb keine Zeit, sich über den Mann, der sie im Rücken stützte, Gedanken zu machen, oder sich gegen ihn zu wehren. Oh Gott, sie schämte sich in Grund und Boden. Jose hielt ihr Haar, während sie ihren Magen völlig entleerte, bis nur noch bittere Galle kam. Tränenüberströmt, mit dem fiesen Geschmack und dem schrecklichen Geruch in der Nase schien der Würgereflex sie gar nicht mehr loszulassen, so das Becky nach endlos langen Minuten völlig entkräftet in sich zusammensackte. Hätte Jose nicht aufgepasst, wäre sie in ihrem eigenen Erbrochenen gelandet, doch ihr Helfer war zur Stelle und fing sie in der Bewegung auf. Er hielt sie sachte, peinlich darauf bedacht, sie nur an den Schultern und dem Rücken zu berühren. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so klein, schwach und schutzlos gefühlt wie in diesem Moment. „Becky“, sagte Jose leise, „Ich heb´ Sie ein kleines Stück hoch, bitte nicht erschrecken.“ Mit diesen Worten zog er sie ganz sachte zurück, weg von der Pfütze auf dem Boden und setzte sie halb aufgerichtet gegen die Küchenwand. Er ließ sie einige Sekunden los, woraufhin Becky sofort panisch reagierte und wieder zu zittern begann. Dann, ganz plötzlich, spürte sie einen feuchten, kalten Lappen an ihrer Stirn. Ganz vorsichtig und fürsorglich wischte ihr Jose über das verklebte, feuchte Gesicht. Das tat so gut, dass sie leise stöhnte. Der Lappen verschwand und wenige Sekunden darauf war er wieder da, frisch und sauber riechend. Wohlig seufzte Becky. Während Jose ihr Gesicht und Haare so gut es ging säuberte, wurde Becky urplötzlich bewusst, dass sie völlig nackt und entblößt vor einem ihr fremden Mann saß. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gebracht, wurde sie von Jose in eine weiche Decke gehüllt, die sie von Kopf bis Fuß bedeckte. Dankbar griff sie nach seiner Hand und drückte sie wortlos. Sie wollte nicht reden, nicht jetzt. Jose schien auch hier wieder ihre Gedanken lesen zu können, denn er erwiderte ihren Händedruck ebenso wortlos. So verharrten sie wenige ruhige Augenblicke wortlos, bis seine ruhige, leise Stimme sie aus ihrer Lethargie riss. „Ich will Sie nicht zu viel bewegen, Becky. Wir wissen nicht, ob Sie innere Verletzungen haben. Bin gleich zurück.“ Becky hörte wieder Wasser laufen und keine fünf Sekunden später hielt Jose ihr ein Glas an die Lippen. „Trinken Sie“, sagte er fürsorglich. Scheinbar wusste ihr Helfer ganz genau, was er tat, denn auch das half dabei, sich wieder mehr wie ein Mensch zu fühlen. Als Jose jedoch ihren Hinterkopf umfasste, um ihr beim Trinken zu helfen, begann sie reflexartig, panisch zu zappeln. Sofort ließ er sie los und wich zurüc k. In einiger Entfernung ging er vor ihr in die Knie und redete wieder beruhigend auf sie ein. „Sid wird bald hier sein und dann kann er sich um Sie kümmern. Die Dreckskerle können Ihnen jetzt nichts mehr tun. Alles wird gut, Becky.“ Woher nur kannte sie diese Stimme und seinen Namen? Becky versuchte, zu sprechen, was ihr jedoch erst auf den zweiten Anlauf hin gelang. „Ich möchte mich bitte auf einen Stuhl setzten“, krächzte sie und versuchte, den Blick auf ihren Helfer zu fokussieren. „Ich stütze Sie. Ist das für Sie in Ordnung?“, fragte er ruhig und als sie leicht nickte, fasste er sie vorsichtig um die Taille. Er stützte sie nicht nur, sondern hob sie einfach hoch und setzte sie vorsichtig auf einen der Küchenstühle. Wieder drang ein wimmernder Laut aus Beckys Mund. Schlaff, zusammengesunken und völlig erledigt,

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