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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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die
sonst mitmachen, sind professionell in diesem Geschäft. Ich hätte Spencer eure
Bilder nie gegeben. Das hatte gar nichts mit Spencers Business zu tun. Das war
allein mein Privatvergnügen. Ich kannte die Jungs und hab sie gebucht.«
    »Dann hat er die Bilder von Michelle nicht?«
    »Nein, die hat er nicht. Wir haben sie doch gemeinsam gelöscht.«
    »Ja, schon, aber haben die beiden Jungs sie ebenfalls gelöscht?« Ich
kam langsam in Rage, rührte in der Suppe rum.
    »Da kannst du sicher sein. Wir haben einen klaren Deal mit denen. Sie
sind dazu verpflichtet, die Bilder zu senden und dann sofort zu löschen. Die
Handys gehören ihnen nicht, die Bilder landen nur bei mir. Und übrigens werden
sie gut bezahlt. Wesentlich besser als normale Callboys.«
    »Und was, wenn’s einer nicht tut und die Bilder woanders
hinschickt?«
    »Das ist noch nie vorgekommen. Und es gibt Mittel und Wege, das zu
verhindern.«
    »Schüchterst du sie ein?«
    »Nein, dafür ist Spencer der Spezialist.« Er atmete tief durch.
    Wir saßen uns gegenüber, ich versuchte zu essen, war aber
überfordert. Selbst den Duft des hausgemachten Brotes nahm ich als unangenehm
war.
    »Und ihr verkauft auch die Bilder, die die Kameras von euren Gästen
im Apartment aufnehmen?«
    Er sah mich jetzt mit großen Augen an und wischte sich mit der weißen
Stoffserviette über den Mund.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine zum Beispiel das Filmchen, das die Kamera in der schwarzen
Suite von dir und mir letztens gemacht hat.«
    »Woher weißt du, dass es da einen Film gibt?«
    »Rick, warum tust du solche Dinge mit mir?«
    Es war bestürzend, dass ich ihn so maßlos unterschätzt hatte. Dass er
jetzt so selbstverständlich dasaß und es mir einfach unter die Nase rieb, machte
mich noch wütender. Er biss genüsslich in sein knuspriges Baguette.
    »Die Filme mit dir besitze nur ich.«
    Er klopfte auf seine Sakkotasche und holte eine DVD raus.
    »Hier.«
    Er legte sie mir hin.
    »Das ist die einzige Kopie. Es gibt keine weiteren. Behalt sie als
Andenken an mich oder wirf sie weg. Zerschneide sie nur vorher.« Er zwinkerte.
»Das hat dir doch Spencer erzählt, oder?«
    »Nein, Spencer und ich haben nur über deine Schuhe gesprochen. Was
wolltest du mit dem Film machen?«
    »Ich hätte ihn mir sicher einmal angesehen.«
    Er kraulte sein Kinn. Der Anflug eines Lächelns kehrte in sein
Gesicht zurück.
    »Du wolltest ihn nicht mit Spencer ansehen oder ihn verkaufen?«
    »Denkst du, dass er so gut ist?« Er grinste.
    »Das nehme ich doch an.«
    Jetzt musste ich auch schmunzeln.
    »Mir ist erst heute Morgen eingefallen, dass auch wir beide auf einem
der Filme sein könnten.«
    »Aber wenn ihr das sonst auch macht, muss dir doch schon bei unserem
freizügigen Akt eingefallen sein, dass uns unten jemand live auf dem
Großbildschirm dabei hätte zusehen können!« Ich wurde sehr laut.
    »Es ist nicht so, wie du denkst. Es ist eigentlich eine hausinterne
Überwachungsanlage. Es ist ein Sicherheitssystem. Spencer nutzt es nicht
kommerziell.«
    »Rick, sei verdammt noch mal ehrlich«, herrschte ich ihn an.
    »Bitte, Jo, ich hab kein Interesse, mein Privatleben an die
Öffentlichkeit zu tragen.«
    »Warum hast du mir dann nicht vorher gesagt, dass wir dabei
aufgezeichnet werden?«
    »Ehrlich gesagt, denke ich nicht den ganzen Tag daran, dass ich in
diesem Haus gefilmt werde. Denkst du in der U-Bahn, im Bus, im Zug ständig
daran, dass du gefilmt wirst?«
    »Hey, komm. Dass du mit deinem Freund seltsame Vorlieben teilst, ist
deine Sache, aber mich in die Videofalle zu locken, finde ich mehr als
unfair.«
    »Niemand hat das Video gesehen, und es wird auch niemand sehen.« Er
winkte dem Kellner zu und bestellte ein weiteres Glas Wein.
    »Und dass du die DVD in der Sakkotasche herumträgst?«
    »Ich hab sie heute Morgen runterkopiert und von der Festplatte
gelöscht, bevor ich in die Midlands geflogen bin, weil ich nicht wollte, dass
Spencer uns sieht.«
    »Warum musstest du dann noch ’ne DVD davon brennen? Und mich im
Whirlpool?«
    »Hab ich das vergessen? Warst du etwa am Notebook?«, fragte er.
    »Hast du’s absichtlich draufgelassen? Wolltest du Spencer ärgern?
Rick, was soll ich dir noch glauben?« Meine Stimme zitterte.
    »Jo, diese beiden Filme sind der Grund, warum Spencer und ich nicht
mehr miteinander reden. Er lässt mich an seinem beschissenen Privatleben
teilhaben, und der Deal ist, dass ich ihn auch an meinem teilhaben lasse. Er war
erbost, als ich nicht

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