Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
sagen?“
„Ihm sagen, dass sein Sohn unter Umständen ein uneheliches Kind gezeugt hat?“ Sie schüttelte sich. „Was für ein furchterregender Gedanke.“
„Willst du lieber noch mal darüber nachdenken?“
„Wo du doch so daran gewöhnt bist, dass ich impulsiv handele?“
„Ich weiß, es fällt dir bestimmt nicht leicht, aber …“
„In diesem Fall schon. Lieber nichts überstürzen.“
Constantine sah zu der Tür, durch die Gabe Moretti verschwunden war. „Ich glaube, da gibt es noch jemanden, dem die Sache Kopfzerbrechen bereitet.“
Die folgenden Wochen vergingen wie im Fluge. Eigentlich hätte Gianna überglücklich sein müssen, doch es gab etwas, was ihr Glück trübte. In der ganzen Zeit, die sie jetzt mit Constantine zusammen war, hatte er ihr nie die drei magischen Worte gesagt, die sie ihm schon in der Nacht gestanden hatte, als sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten: Ich liebe dich. Kein Zweifel, er begehrte sie, er wollte sie. Das Inferno übte seine Macht aus und verband sie beide auf eine Art und Weise, die auf Liebe und eine lebenslange Verbindung schließen ließ. Aber war es wahre Liebe? Liebe aus dem Herzen, die nicht ausschließlich vom Inferno ausging?
Ganz sicher war sie sich nicht.
Natürlich, er wollte sie heiraten. Aber das konnte am Inferno liegen. Und vielleicht fühlte er sich auch dazu verpflichtet, weil sie miteinander geschlafen hatten. Doch, was war mit wahren Gefühlen? Darüber mussten sie vor der Hochzeit auf jeden Fall noch sprechen.
Doch die Tage verstrichen, ohne dass Gianna es wagte, das Thema anzusprechen. Allen anderen Ängsten hatte sie sich gestellt, aber vor dieser schreckte sie zurück. Es war die Angst davor, er könnte ihr gestehen, dass er sie nicht liebte. Dass alles nur am Inferno lag.
Wenn er sie nicht wirklich liebte, würde sie die Hochzeit absagen müssen. Dagegen würden natürlich alle ihre Verwandten – und auch Constantine – Sturm laufen. So liebevoll und großzügig ihre Familie auch war, in dieser Sache verstand sie keinen Spaß. Weil Constantine und sie das Inferno gespürt hatten, würde man ihr keine Wahl lassen. Und wenn die lieben Verwandten wüssten, dass sie bereits miteinander geschlafen hatten – na dann, gute Nacht. Dann würde es eine zwangsweise Blitzhochzeit geben. Widerspruch zwecklos.
Die Tage vergingen.
Am Abend vor der Hochzeit gab Primo eine Party zu Ehren von Gianna und Constantine. Noch immer hatten sie ihm nichts von Gabe Moretti erzählt. Nach ihrer Rückkehr aus Seattle hatten sie heimlich Nachforschungen anstellen lassen und in Erfahrung gebracht, dass Gabe Moretti tatsächlich der Sohn von Cara Moretti war. Und obwohl das natürlich noch nicht bewies, dass Dominic Dante sein Vater war, ließ die Ähnlichkeit es doch mehr als wahrscheinlich erscheinen. Nachdem sie es noch einmal mit Constantine durchgesprochen hatte, hatte sie beschlossen, ihrem Großvater reinen Wein einzuschenken.
Wie so oft fand sie ihn in der Küche. Er hatte alle anderen des Raumes verwiesen, und sie war klug genug, ihm nicht ihre Hilfe anzubieten. In dieser Familie war die Küche das Reich des Großvaters. „Na, chiacchierona? “, begrüßte er sie mit der Zigarre im Mund. „Bist du wegen morgen schon nervös?“
„Ein bisschen“, gab sie zu.
Er nahm die Zigarre aus dem Mund und kostete die Soße. „Und was genau macht dich nervös?“
„Constantine und ich kennen uns noch nicht sehr lange.“
„In den nächsten sechzig Jahren werdet ihr euch schon richtig kennenlernen. Außerdem habt ihr das Inferno, das heißt, dass eure Ehe leidenschaftlich, erfolgreich und glücklich wird. Mehr kann man sich doch nicht wünschen.“
Gianna lächelte traurig. Vielleicht wäre sie nicht so nervös, wenn sie nur glauben könnte, dass das Inferno wirklich für immer und ewig wäre.
Fast war sie drauf und dran, ihrem Großvater zu erzählen, was sie an ihrem dreizehnten Geburtstag erfahren hatte. Aber als sie in seine gütigen Augen blickte und dort sein Vertrauen in die Welt sah, wie er sie kannte, da brachte sie es nicht über sich, ihm seine Illusionen zu rauben.
„Constantine und ich haben in Seattle jemanden kennengelernt“, berichtete sie stattdessen. „Ich war mir nicht sicher, ob ich dir davon erzählen sollte. Aber jetzt bin ich doch der Meinung, du solltest es wissen.“
Primo holte zwei Flaschen seines selbst gebrauten Biers aus dem Kühlschrank, öffnete sie und bedeutete Gianna, sich hinzusetzen. Er setzte
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