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Atevi 1 - Fremdling

Atevi 1 - Fremdling

Titel: Atevi 1 - Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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können, am Boden und aus der Luft.
    Es war nur zu hoffen, daß sie keine Flugzeuge mit Bordwaffen hatten. Aber wer weiß? Die auf Mospheira entworfenen Maschinen ließen sich zwar nur schwerlich für Kampfzwecke umrüsten, aber möglich war’s, und vielleicht scherten sich die Rebellen einen Teufel um Biichi-gi. Das Prinzip der Finesse fand im Krieg keine Anwendung, und es war Krieg, den die zwei rebellischen Aijiin hier anzuzetteln versuchten – um Tabini zu stürzen, den Westbund aufzulösen und unter einem neuen Anführer zu reformieren. Vielleicht unter Ilisidi?
    Und versuchte jetzt sie, die zweimal bei den Hasdrawad-Wahlen durchgefallen war, die Rebellen auszumanövrieren?
    Bren wagte nicht länger darüber nachzudenken. Eine Detonation hallte von den Mauern Malguris wider.
    Er riskierte einen zweiten Blick zurück und sah eine Rauchfahne aufsteigen und im Wind zerfasern. Entsetzt wandte er sich wieder nach vorn und starrte auf den Felsgrat, der sich vor ihnen erhob und Rückendeckung versprach als Bollwerk gegen Beschuß von der Burg aus.
    Und wenn sie hinter diesem Grat verschwunden wären, würde vielleicht der Angriff auf Malguri zum Erliegen kommen. Das Hauspersonal würde vielleicht den Mob davon überzeugen können, daß die Gesuchten nicht mehr da waren. Gott schütze Djinana und Maigi, die nun zu kämpfen gezwungen waren, an der Seite von solchen Männern wie denjenigen, der mit der Pistole am Treppengeländer gestanden hatte, Männern, die anscheinend von Ilisidi und Cenedi angeheuert worden waren und keine Rücksicht nehmen würden auf die historischen Mauern von Malguri.
    Der kalte Wind ließ die Augen tränen. Die Schultern schmerzten im Rhythmus der Sprünge Nokhadas. Noch waren sie in Reichweite von Scharfschützen, die womöglich gerade in dem zur Bergseite gelegenen Wehrgang der Burg Position bezogen. Doch um die würden sich Banichi und Jago kümmern, redete sich Bren ein. Vor sich sah er nichts als Buschwerk und Geröll, dann blauen Himmel, und ihm schwindelte, wurde schwarz vor Augen, als Ilisidi und Cenedi hinter der Felskante abtauchten und Nokhada, den Kopf senkend, beschleunigt zum Sprung ausholte, über den Grat hinwegsetzte und auf steil abschüssigem Geläuf weiterjagte. Es zerriß ihm fast die schmerzenden Muskeln und Glieder; nur die Hände und Beine waren taub vor Kälte.
    Nur nicht stürzen, war sein einziger Gedanke. Darüber hinaus blieb ihm nur Empfindung. Er spürte Nokhadas Bewegungen und den Boden unter ihren Hufen. Er wickelte die Zügel um die schwache Hand, klammerte sich mit der stärkeren an einem der Sattelringe fest und beugte den Rumpf nach vorn. Sein Herz raste, und die Angst wich einem rauschhaften Hochgefühl; er wähnte sich eingebunden in die Sinne des Tieres, glaubte, die Logik und Notwendigkeit eines jeden Schrittes nachvollziehen und den Kurs genau voraussehen zu können. Es drängte ihn – genauso wie das Tier -Anschluß zu halten, ja, er fand Gefallen daran, Babs und Ilisidi zu jagen.
    »’Sidi!« hörte er Cenedi von hinten rufen.
    Daß er Cenedi überholt hatte, brachte ihn für eine Schrecksekunde lang zur Ernüchterung.
    Und plötzlich zersplitterte ein Steinblock nahebei. Babs setzte über einen schmalen Wasserlauf und stieg auf der anderen Seite zwischen haushohen Felsbrocken einen Hang hinauf.
    Ein Scharfschütze. Noch waren sie nicht außer Reichweite.
    Bren folgte, langsamer, aber geschützt von den Felsen, und er fand Zeit zum Luftholen und nachzudenken über die Torheit, die ihn getrieben hatte, zu Ilisidi aufzuschließen und Cenedi hinter sich zu lassen.
    So ein Schwachsinn, rügte er sich. Er hatte sich gehenlassen und Kopf und Kragen riskiert, um die Verantwortung abzuschütteln, die auf ihm lastete, all die Gedanken, die ihn quälten. In diesen euphorischen Minuten, im rauschhaften Erleben des Augenblicks war ihm alles herzlich egal gewesen, das eigene Leben, Tabini, die Atevi, seine Mutter, Toby, Barb, die ganze verdammte Menschheit.
    Alle Bitterkeit und heimliche Wut stellten sich wieder ein, so nachdrücklich, daß er am ganzen Leib zu zittern anfing, während sich Nokhada mit gebremsten Schritten und umsichtig zwischen den schützenden Felsen bewegte. Und ihm wurde bewußt, was diesem Anfall von Wahnsinn tatsächlich zu Grunde gelegen hatte, nämlich ein gehässiger Todeswunsch, eine Zerstörungswut, die sich nicht nur gegen das eigene Leben richtete, sondern auch gegen all diejenigen, denen er verpflichtet war.
    Endlich einmal

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