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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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großen Sorgen zu machen.
    Saidin tauchte in der Tür auf, gefolgt von zwei Dienerinnen, die ein Tablett hereintrugen. Darauf befand sich ein großer runder Fladen, belegt mit einer Fülle von leckeren Zutaten – auf grüner Gemüsesauce.
    »Ein neues Gericht?« fragte er.
    Die Frauen verzogen das Gesicht. Sie hatten anscheinend mit einer anderen Reaktion gerechnet – wie auch der Koch, der nun den Kopf zur Tür hereinstreckte.
    »Sieht köstlich aus«, sagte er, um die Situation zu retten. »Wie nennt sich das?« Wie immer war er als Paidhi darauf aus, neue Wörter und Begriffe zu lernen.
    »Pizza, oder?« antwortete die junge Dienerin erstaunt. »Haben wir nicht die richtige Zeit für Pizza, nand’ Paidhi?«
    »O doch«, beeilte er sich zu sagen. »Natürlich, Pizza. Nur, damit habe ich am wenigsten gerechnet.« Er mußte an sich halten, um nicht laut loszulachen. »Eine gelungene Überraschung.«
    »Wir hatten leider keine rote Sauce«, entschuldigte sich der Koch. »Es war welche bestellt, aber das Flugzeug konnte wegen schlechten Wetters nicht starten.«
    Madam Saidin sagte: »Wir dachten, daß es Sie nach dem Mittagessen mit dieser unangenehmen Person freuen würde, ein heimisches Gericht aufgetragen zu bekommen.«
    »Es duftet herrlich«, sagte er. »Darf ich Sie zu einem Stück einladen. Die Pizza zu teilen ist guter Brauch bei uns.«
    Die Dienerinnen strahlten übers ganze Gesicht. Saidin blickte skeptisch drein, doch der Koch sagte: »Es ist genügend da. Ich habe vorgesorgt.«
    »Bitte, lassen Sie auch Algini kommen. Und Jago.« Der Gedanke an ein lustiges Gelage hob seine Stimmung. »Und könnten wir auch was zu trinken haben, nand’ Saidin?«
    Saidin schien nun selbst Gefallen zu finden an einem gemeinsamen Essen. Der Koch erklärte sich bereit, im Bedarfsfall noch ein paar Fladen zu backen. Und während sie zu dritt überlegten, welche aufzuteilende Stückzahl denn wohl die glücklichste sei, eilten die Dienerinnen los, um die übrigen Mitglieder des Haushalts zusammenzurufen, den Tisch zu decken und mit Blumen zu schmücken.
    Jago war nirgends aufzutreiben. Immerhin kam Algini – probierte ein Stück und verzog sich wieder. Doch die anderen waren durchaus vergnügt; es wurde sogar Musik aufgelegt, und zwei Dienerinnen wagten draußen in der Halle ein Tänzchen, Seite an Seite, die Hände auf dem Rücken und sehr zurückhaltend, um die Porzellanblumen nicht zu gefährden. Bren ging hinaus, um zuzuschauen. Es wäre ihnen eine Freude, sagten die beiden, ihm die Schritte beizubringen, doch Saidin war mit dem Vorschlag ganz und gar nicht einverstanden und meinte, daß der Paidhi für so etwas viel zu vornehm sei.
    Bren war anderer Meinung, aber es riet sich nicht, der tüchtigen Madam vor versammelter Dienerschaft zu widersprechen. Also blieb er in der Tür stehen und nippte an dem Drink, der, wie er sicher sein konnte, auch für ihn bekömmlich war.
    Tomaten, Paprika, Zwiebeln und jene Kräuter, die zur typischen Pizza gehörten – all das war aus Mospheira zu beziehen, allerdings nur in verarbeitetem Zustand. Auf dem Festland fürchtete man nämlich, daß sich der Samen dieser fremden Sorten aussetzen und das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringen könnte. Die Atevi fanden durchaus Geschmack an Tomaten, Kartoffeln, Paprika und dergleichen und importierten solche Produkte, aber nur zu bestimmten Jahreszeiten. Sei’s drum, dachte Bren; die hierzulande allgegenwärtige grüne Sauce, pfeffrig und sauer, schmeckte auch nicht schlecht zum Fladenbrot, das so üppig belegt war, daß der Verzehr eines einziges Stücks Völlerei gleichkam.
    »Was wird hier eigentlich gefeiert?« fragte eine Dienerin, worauf der Paidhi spontan und ungeniert antwortete: »Erfolgreiche Arbeit.«
    Die Bemerkung schien allen zu gefallen. Man gratulierte sich untereinander, und selbst Saidin zeigte sich zufrieden.
    Dann kehrte Algini zurück, hastiger als es seine Art war. Ihn bremsten nur seine Verletzungen.
    »Nadi Bren!«
    Es wurde schlagartig still, nur die Musik dudelte weiter. »Ein Anruf für Sie, Bren-Paidhi. Von Mogari-nai. Das Schiff will mit Ihnen sprechen.«
    »Hier ist Bren Cameron«, keuchte er außer Atem; so schnell war er ans Telefon gerannt. »Stellen Sie durch, Mogari-nai.«
    »Augenblick bitte.«
    Bren bereute es, getrunken zu haben, aber er hatte, obwohl der Anruf angekündigt war, nicht mehr damit gerechnet. Er holte tief Luft und versuchte, seine fünf Sinne zusammenzunehmen.
    »Hallo, hier ist

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