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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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verdammt genau bedacht sind. Jede Wette.«
    »Jedenfalls nicht in meinem Auftrag.«
    »Schwamm drüber. Was steht an?«
    »Ausschußsitzungen und noch mal Ausschußsitzungen. Und bei den Mathematikern am Hof laufen die Köpfe heiß.« Unwillkürlich vom Mosphei’schen in die Sprache der Atevi. »Mal im Ernst, wie kommst du mit deinem Bericht voran? Hast du alles, was du brauchst?«
    »Ein paar Detailfragen stehen noch offen.«
    »Könnte ich darauf antworten.«
    »Es geht um die verfügbaren Frachtwaggons auf den Strecken im Norden. Stückzahl, Bauart, Tonnage und dergleichen…«
    »Wenn’s mehr nicht ist. Das läßt sich rausfinden. Ich gebe dir Bescheid.«
    »Und dann noch was: Deine Zahlen zur Gesamtumschlagsmenge stammen offenbar aus der Werbung und sind nicht zu gebrauchen.«
    Was er ihr nun anzubieten bereit war, überlegte sich Bren genau. Bis auf Kabisu standen alle Mitglieder des Transportausschusses fest hinter Tabini. In diesem Rahmen konnte Deana also kaum Schaden anrichten. »Ich könnte es vielleicht einrichten, daß du an der nächsten Sitzung teilnehmen darfst, falls du denn Interesse daran hast.«
    »Und wo ist der Haken, Chef?«
    »Da ist keiner. Aber ich empfehle: Leg dir vorher ein paar passende Wörter zurecht. Bring uns nicht in Verlegenheit.«
    »Cameron…«
    »Und benimm dich nicht daneben.«
    »Ich habe nichts gesagt.«
    Die Frau war umgänglich wie nie zuvor. »Dann mache ich die Sache also klar.«
    »Wann?«
    »Morgen werde ich den Minister treffen, wenn nichts dazwischenkommt. Bei den Ausschüssen geht zur Zeit vieles drunter und drüber. Aber es müßte hinhauen. Auf deinen Beitrag läßt sich nicht verzichten. Bloß keine Mätzchen, Deana, versprich mir das.«
    »Jetzt ist aber gut…«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Er atmete erleichtert auf. »Was ich dir noch sagen wollte…«
    »Ja?«
    »Ich bin dankbar für deine Mitarbeit. Mir ist klar, daß du hier keinen leichten Stand hast, aber laß dir versichern, daß ich…«
    »Du wirst doch jetzt nicht in Tränen ausbrechen?«
    »Keine Sorge. Können wir einfach…«
    »O Gott! Nein… Baighi? Baighi?«
    »Deana?« Warum rief sie nach ihrem Leibwächter?
    Ein Schlag, dumpf und undeutlich. Er hörte den Telefonhörer fallen, Deanas Stimme, gewaltsam gedämpft. Geistesgegenwärtig schaltete er den Recorder ein, legte den Hörer neben den Apparat und stürzte zur Tür hinaus. »Algini!« rief er und rannte durch den Flur. Überall tauchten Dienerinnen auf.
    »Nand’ Paidhi!« Algini kam ihm mit gezogener Pistole entgegen. »Was ist passiert?«
    »Hanks-Paidhi ist in Gefahr. Rufen Sie die Sicherheit. Ich fürchte, es ist geschossen worden. Ich habe gerade mit ihr telefoniert. Beeilen Sie sich!«
    Algini fragte nicht weiter und rannte los. Bren wandte sich den erschrockenen Dienerinnen zu. »Wo sind Banichi und Jago?«
    Alles plapperte aufgeregt durcheinander, doch niemand wußte eine klare Antwort. Tano hatte sich auch noch nicht blicken lassen. Es war also nur Algini zur Stelle. Saidin eilte herbei, sichtlich verstört. »Nadi«, sagte er, betont ruhig. »Es ist anscheinend ein Anschlag auf Hanks-Paidhi verübt worden. Informieren Sie den Aiji. Warnen Sie ihn, und verriegeln Sie bitte die Türen im Foyer.« Er wollte ans Telefon zurück, um zu hören, was zu hören war, eilte aber dann kurzentschlossen in sein Schlafzimmer und wühlte in der Kommode, riß eine Schublade nach der anderen auf und suchte verzweifelt nach der Pistole, die nach Banichis Hinweis dort versteckt sein sollte.
    Die sechste Schublade auf der linken Seite. Dort zog er die Waffe unter seinen Pullovern hervor und überprüfte mit zitternden Händen das Magazin. Er richtete sich auf, steckte die Pistole unter den verletzten Arm in die Innentasche der Jacke und kehrte ins Arbeitszimmer zurück.
    Der Aiji kann jederzeit die Sicherheit lockern. Er erinnerte sich an Jagos Worte, als er zum Hörer langte.
    Die Verbindung zu Hanks Apartment stand offenbar noch, aber es war nichts mehr zu hören. Er lauschte eine Weile und starrte durch die offene Tür in den dunklen Flur. Das Personal hatte die Lichter ausgeschaltet.
    Schließlich legte er den Hörer ab, ließ aber das Tonband laufen. Durch die Räume ringsum eilten Dienerinnen, die Fenster und Türen kontrollierten. Es drängte ihn hinaus in den Altan, um von dort einen Blick zu werfen in den Gartenhof vor Hanks Apartment; vielleicht würde sich erkennen lassen, ob der Anschlag allein ihr gegolten hatte oder ob

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