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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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noch nicht abgefunden haben und wünschten, sie wären nie gekommen. Aber sie sind nun einmal hier und wissen nicht wohin, denn es scheint in den erreichbaren Weiten des Alls keinen zweiten Planeten zu geben, auf dem sie leben könnten. Und darum kommen auch die Menschen an Bord des Schiffes an der atevischen Welt nicht vorbei. Es kommt jetzt darauf an, daß die Atevi das, was unumgänglich ist, zu ihrem Vorteil nutzen und an der hochentwickelten Technologie partizipieren, die dieses Schiff mit sich bringt.
    Nadiin, ich will verhindern, daß eine Minderheit von Mospheiranern das Heft in die Hand nimmt. Ich will, daß sich der Vertrag als operatives Bündnis zwischen Menschen und Atevi durchsetzt.
    Ich bin bereit, zwischen Shejidan und dem Schiff zu vermitteln, um auszuschließen, daß die Raumfahrer oder Teile Mospheiras Entscheidungen treffen in der gleichen Ignoranz, die damals zum Krieg geführt hat.
    Ich kenne die Menschen, Nadiin, und so sicher wie der allmorgendliche Sonnenaufgang steht für mich fest, daß die Schiffsbesatzung den Mospheiranern mit großem Argwohn begegnet und zu berücksichtigen weiß, daß die Gegenseite nicht mit einer Stimme spricht, sondern in sich zerstritten ist. So wird auch die Besatzung selbst aus unterschiedlichen Interessensgruppen bestehen, die jeweils mit der einen oder anderen Fraktion auf Mospheira anzubandeln versuchen. Ich sehe für die Verständigung untereinander große Probleme voraus, Probleme, aus denen sich ernste Gefahren entwickeln könnten.
    Wenn jetzt auch noch die Atevi uneins sein würden und zu keiner einstimmigen Antwort in der Lage, wäre die Regierung auf Mospheira vollkommen gelähmt. Um so lautstärker träten dann diejenigen in den Vordergrund, die glücklicherweise bislang ohne durchschlagenden Einfluß waren.
    Darum meine dringende Empfehlung, Nadiin: Sprechen Sie mit einer Stimme, wenn Sie mit dem Schiff oder mit Mospheira in Verbindung treten. Achten Sie darauf, daß Ihre Meinungsunterschiede nicht nach außen hin durchdringen. Außerdem rate ich, daß Sie einen klaren Trennungsstrich ziehen zwischen dem Schiff und Mospheira, solange keine Einigkeit zwischen beiden Instanzen besteht. Und was die Raumstation angeht, sollte gar nicht erst Zweifel darüber aufkommen, daß Ihnen ein Besitzanteil daran zusteht.
    Ich empfehle, daß Sie möglichst bald direkten Kontakt zum Schiff aufnehmen. Als Paidhi fällt mir die vertraglich begründete Pflicht zu, zwischen Mospheira und den Atevi des Westbundes zu vermitteln, und nun bitte ich den Bund um die erweiterte Befugnis, auch als Mittelsmann in den Verhandlungen mit dem Schiff auftreten zu können. Wenn Sie mich dazu bevollmächtigen, könnten Sie mit der Regierung von Mospheira gleichziehen, die ihrerseits schon einen Unterhändler für die Gespräche mit dem Schiff bestellt hat.
    Die Besatzung weiß, daß sie in all ihren Entscheidungen nicht nur mospheiranische, sondern insbesondere auch atevische Interessen zu berücksichtigen hat. Es gibt viel zu gewinnen und viel zu verlieren. Ich bin aber zuversichtlich, daß die Atevi profitieren werden durch kluge bilaterale Verhandlungen mit der rechtmäßigen Regierung Mospheiras sowie der Kommandantur des Schiffes.
    Ich hoffe, mit meinen Ausführungen gedient zu haben. Nadiin, geehrte Bundesgenossen, Aiji-ma, ich danke Ihnen. Wenn Sie jetzt Fragen haben…«
    Das wäre geschafft, dachte Bren im stillen und beugte sich, wie es sich gehörte. Zu atmen fiel ihm schwer, die Handteller waren schweißnaß, und ausgerechnet Barb kam ihm jetzt in den Sinn, Barb auf Skiern, lachend, auf weißem Feld, ausgedehnt ins Unermeßliche…
    Aus, vorbei, wahrscheinlich für immer. Es gab kein Zurück mehr.
    Was nun? dachte er; wohin? Und in diesem Gefühl der Verunsicherung und Orientierungslosigkeit beschlich ihn die Angst, daß er sich von seinem Vorsatz, nüchtern zu bleiben und kühlen Kopf zu bewahren, womöglich weit entfernt hatte.
    Die Versammelten tuschelten untereinander. Nach einer Weile erhob sich ein angesehenes Mitglied des Tashrid von seinem Platz und sagte: »Nand’ Paidhi, Sie setzen sich für atevische Interessen ein und rücken ab von den Interessen Mospheiras. Hat Sie Ihr Präsident dazu aufgefordert? Warum? Hat er ein Einsehen in die Notwendigkeit numerischer Balance?«
    Ein interkulturelles Minenfeld. Mit seiner Frage unterstellte der Tashrid-Vertreter, daß der aktuellen Situation ein unharmonisches Zahlenverhältnis zu Grunde lag. Natürlich wußte er, daß die

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