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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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meiner Terminplanung vereinbar ist, würde ich gern den Astronomie-Emeritus um die Mittsommerzeit für ein Wochenende einladen. Das wäre doch ein interessantes Treffen, was meinen Sie?«
    »Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, dort als Fremder unter Beschuß genommen worden zu sein.«
    »Aber es ist wichtig, daß dort ein paar neue Ideen Einzug halten. Es würde mich freuen, wenn auch Sie zugegen sein könnten, Nadi. Denken Sie darüber nach. Malguri im Sommer. Bootsfahrten auf dem See.« Und mit verschlagenem Grinsen fügte sie hinzu: »Und bringen Sie diesen netten jungen Mann mit. Er hat Talent.«
    »Ich soll einem Rivalen um Ihre Aufmerksamkeit die Hand reichen, Aiji-ma? Das paßt mir aber gar nicht.«
    »Ha, wie man hört, sind Sie einem Mitglied Ihres Hauses auf besondere Weise zugetan. Daran nehme ich doch auch keinen Anstoß. Oder sollte ich?«
    Er schreckte zusammen. Spielte Ilisidi auf Barb an – oder etwa gar auf Jago?
    Gefährliches Terrain. Er war sich nie ganz sicher, ob Ilisidis romantische Phantasien als Scherz zu verstehen oder auf bedrohliche Weise ernst zu nehmen waren.
    »Aiji-ma. Unmöglich, daß Sie irgend jemand aus dem Feld schlagen könnte. Ich vermisse es so, mit Ihnen frühstücken zu dürfen.«
    Lachend drückte Ilisidi seinen Arm an sich. »Schmeichler. Ich werde Sie bei Nacht und Nebel nach Malguri entführen und meinem undankbaren Enkelsohn auf ewig vorenthalten.« Die Vorhänge bauschten sich, und Ilisidi wurde ernst. »Es würde mich nicht wundern, wenn Mospheira etwas Ähnliches versuchte. Hüten Sie sich vor dieser Frau.«
    »Hanks?«
    »Hanks!« Aus ihrem Mund klang der Name wie ein Schimpfwort. »Nehmen Sie sich vor ihr in acht.«
    »Ja, das tue ich. Darf ich fragen, Aiji-ma, ob ich mich auch vor dem Lord der Atigeini in acht nehmen muß?«
    »Dreist gefragt, meinen Sie nicht auch, Bren-ji?«
    »Das ist mir bewußt, Aiji-ma. Aber ich weiß, daß Sie mir nichts vormachen.«
    »Was habe ich Sie nicht schon belogen, Nadi! Gab es denn zwischen uns jemals ein Gespräch, in dem nicht gelogen worden ist?«
    »Auf Ihren Rat konnte ich mich immer verlassen, Aiji-ma. Ihre Äußerungen mögen labyrinthisch sein, aber im Inneren ist stets Wahrheit zu finden.«
    »Oh, Sie Schmeichler, sage ich.«
    »Ich sage: Sie sind eine weise Frau, Aiji-ma, und huldvoll. Muß ich mich vor Tatiseigi in acht nehmen?«
    »Hüten Sie sich vor Direiso. Das müssen auch er und dieser Dummkopf von Badissuni.«
    »Ich verstehe.«
    »Weiser Mann. Wenn es doch auch Tatiseigi verstünde.«
    Bren hätte gern weitere Fragen gestellt, nach Geigis Verhältnis zu Direiso etwa, oder zu Tatiseigi, doch er besann sich eines Besseren. Lord Geigi war, obwohl von Ilisidi wiederholt als Narr beschimpft, während des Rettungseinsatzes neben ihr hergeritten. Und Bren glaubte, aus der rätselhaften Warnung vor Direiso dreierlei herausgehört zu haben: daß etwas im Schwange war, daß sich Tatiseigi in seinem Man’chi noch nicht festgelegt hatte und daß Direiso ein gehöriges Problem darstellte…
    »Nand’ Paidhi.« Eine Dienerin kam auf ihn zu und drückte ihm einen Zettel in die Hand.
    Ein männlicher Mensch am Telefon, stand darauf zu lesen. Sein erster Gedanke: daß womöglich seiner Mutter etwas zugestoßen war. Und daß sein Gesicht merklich bleicher geworden sein mußte und er wahrscheinlich so leer und benommen aussah, wie er sich fühlte.

14
     
     
    »Schwierigkeiten?« fragte Ilisidi.
    »Verzeihen Sie. Da ist ein Anruf von Mospheira. Aber der kann warten.« Er beobachtete Badissuni und Tatiseigi, die ihr Gespräch schnell beendet hatten und auseinandergingen. Tatiseigi wurde sogleich von leutseligen und unbefangenen Gästen umringt, während Badissuni neugierige Blicke auf sich zog. Dann trat -Himmel! – Tabini auf ihn zu.
    Und seine Mutter… verflucht, er mußte Bescheid wissen.
    »Gehen Sie schon«, drängte Ilisidi. »Nehmen Sie den Anruf entgegen. Und kommen Sie zu mir zurück. Ich werde derweil Klatschgeschichten sammeln. Mir scheint, Sie sind abgelenkt.« Ilisidi ließ mit keiner Miene durchblicken, was sie wirklich dachte oder ob sie sich Sorgen machte. Doch ihrem schroffen, gebieterischen Ton war deutlich zu entnehmen, daß er, für jeden sichtbar, die Kontrolle über sich zu verlieren und zu offenbaren drohte, was besser im Verborgenen blieb.
    Und er brannte darauf, den Anruf entgegenzunehmen. Ilisidi ließ ihn gehen.
    Er schaute sich nach Jason um, der abseits stand, mit seiner Leibwache sprach und

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