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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ausschließlich darum gegangen war, daß man ihn im Gespräch mit dem Paidhi gesehen hatte. So wie zuvor mit Tatiseigi. Wo war jago? Ihr, dachte Bren, würde diese Szene gewiß nicht gefallen haben. Auch Tabini war bestimmt nicht davon angetan gewesen, obwohl er diesen Mann eingeladen hatte.
    Bren zog sich zurück, in die Ecke neben der Tür, wo auf einem Porzellantisch gebrauchte Gläser abgestellt wurden, wo auch Jason stand, mit einem Drink in der Hand, und sich mit Dureni unterhielt.
    »Was war das soeben?« fragte Jason. »Stimmt was nicht?«
    In seinen Blickwinkel rückte ein blasses Grün, und als Bren den Kopf zur Seite drehte, sah er Lord Tatiseigi in Begleitung von Ilisidi vorbeischreiten, offenbar auf die Interview-Zone draußen in der Halle zu.
    »Alles in Ordnung?« fragte Jason, und Bren dachte erleichtert: In dieser Hinsicht, ja.
    Plötzlich gab es einen Knall.
    Das Sicherheitspersonal reagierte. Alles reagierte. Tatiseigi und Ilisidi waren in der Tür. Ohne zu fackeln, stieß Bren Jason um, als der auf die Tür zustürzte.
    Lord Tatiseigi ging zu Boden, so wie alle anderen freiwillig abtauchten. Bren lag auf dem Bauch, halb zugedeckt von Dureni. Alles war unten. Die Leibwache des Aiji kauerte wie in Schützenstellung.
    »Es ist ein Scheinwerfer geplatzt!« rief jemand aus der Halle, wo es in der Tat merklich dunkler geworden war. Im Lilienraum brach erleichtertes Gelächter aus. Alles andere als amüsiert, entschuldigte sich Dureni bei Bren und fragte, ob er ihm weh getan habe.
    »Überhaupt nicht«, antwortete Bren und ließ sich aufhelfen.
    Als es im Durchgang wieder heller wurde, sah man Jason in sehr innigem Kontakt mit Lord Tatiseigi. Die Kameras schwenkten über das Tohuwabohu und übertrugen live, wie sich ein sichtlich empörter Lord Tatigeini mühsam aufrappelte. Jason war sehr viel schneller wieder auf den Beinen.
    »Nandi«, sagte Jason kleinlaut und versuchte, sich davonzustehlen, doch die Kamera folgte ihm unerbittlich und an seiner Schulter tauchte ein Reporter mit Mikrophon auf.
    »Nand’ Paidhi«, sagte der Reporter, »ein aufregender Moment.«
    »Ich fand ihn bedrohlich«, antwortete Jason fehlerfrei. Bren eilte herbei, ergriff seinen Arm und zerrte ihn aus dem Scheinwerferlicht. Auch Tatiseigi war inzwischen dem Kamerablick entflohen. »Er bittet Sie um Verzeihung, nand’ Tatiseigi.« Bren ließ unerwähnt, daß der Alte seinen Sturz selbst mitverschuldet hatte, nämlich dadurch, daß er sich im allgemeinen Gedränge ohne Rücksicht gegen andere durchzusetzen versucht hatte. Jason war herbeigesprungen, um einen am Boden liegenden Ateva davor zu bewahren, daß man über ihn hinwegtrampelte.
    »Es hätte schlimmer kommen können«, meinte Tabini und eilte schmunzelnd auf seine Großmutter zu, der aber im selben Moment schon von Cenedi aufgeholfen wurde. »Großmutter-ji?«
    »Eine wirklich umwerfende Party«, sagte Ilisidi und schaute geradewegs in eine der Kameras. »Was gibt’s zum Nachtisch, Nandi?«
    Es wurde wieder gelacht. Auch Tabini, geistesgegenwärtig wie Ilisidi, wußte zu nutzen, daß das Fernsehen zugegen war, und rief: »Nand’ Tatiseigi! Das war gut und schnell. Und vor allem sehr besonnen vom Lord der Atigeini, dem Befehlshaber unserer ersten Verteidigungslinie. Etwas weniger Zurückhaltung, und es stünde keiner der Kameraleute mehr auf den Beinen. Mein Vater hielt Sie für den besten Schützen des Padi-Tals, wohl zu Recht, nicht wahr, Nandi?« Und mit verscheuchender Handbewegung: »Weg da, weg, Nadiin. Schaffen Sie Ihre explodierenden Lampen aus dem Weg. Es reicht jetzt. Sie haben die Lilien gesehen und uns lange genug über die Schulter geschaut. Lassen Sie uns ungestört unsere Feier genießen.«
    Dem Wort des Aiji verliehen die Sicherheitskräfte sofort Nachdruck, und alle Scheinwerfer erloschen gleichzeitig. Irgend jemand hatte die Sicherung herausgenommen. Das Fernsehteam zog ab.
    Bren registrierte, daß er noch immer Jasons Arm umklammert hielt, und ließ ihn los. »Wir können uns wieder abregen«, sagte er auf mosphei.
    Doch Jason wollte sich in Ragi üben. »Ich dachte, es wäre geschissen worden.«
    Diejenigen, die in Hörweite standen, brachen nach kurzem betretenen Schweigen in schallendes Gelächter aus.
    »Geschossen«, korrigierte sich Jason. Feuerrot im Gesicht, rannte er Hals über Kopf zur Tür hinaus, wurde aber bald von Leibwächtern gestoppt und zurückgebracht.
    Zerzaust und aufgelöst hing Lord Badissuni in einem Sessel. Ihm war sichtlich

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