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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Zuckungen auf Jasons Gesicht: nervöse Reaktionen auf die Vielzahl von Stimuli, wie zufälligen Lichtwechsel und ununterscheidbaren Geräusche. All das war er nicht gewohnt.
    Sich an die Stelle eines Ateva zu versetzen gelang Bren mittlerweile recht gut, und er vermutete, daß sich Jason womöglich so fühlte wie ein atevisches Kleinkind, das auf die ersten bewußt wahrgenommenen Sinneseindrücke auch erschrocken reagierte, bis es denn endlich eine Ordnung und Logik dahinter zu erkennen lernte. Mit den weit aufgerissenen Augen, auf dem Sitzrand kauernd und den Haltegriff umklammert, sah Jason aus, als fürchtete er, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Aber daß dem nicht so sein konnte, sagte ihm der erwachsene Verstand, und so blieb er sitzen, hielt die Augen geöffnet und versuchte klarzusehen.
    Ein Kind, das sich in der Welt zurechtfinden mußte, hatte es allerdings leicht im Vergleich zu einem erwachsenen Mann, der zeit seines Lebens noch nicht von Lichtblitzen geblendet oder in Kurven hin und her geworfen worden war. Jason kam aus einer planvoll durchstrukturierten Welt, in der es keine Brachflächen gab, geschweige denn natürlich gewachsene Landschaften.
    Was hatte Jason noch gesagt? Daß er überwältigt gewesen sei von all den Gerüchen und Ansichten?
    Möglich, daß ihm vorher noch nie helle Farben zu Gesicht gekommen waren. Für Bren nahm das Schiff, von dem Jason stammte, gespenstisch eintönige Farben und Formen an.
    Der Strand, die Wellen, die Felsen und Hügel – all das mochte Jason erholen lassen von dem, woran er krankte, und seine Ängste würden schwinden, wenn er denn diese neue Umgebung ertrüge und die Naturprozesse entdeckte, die verantwortlich waren für das scheinbar zufällige Wetter, das Shejidan erreichte. Noch fürchtete er sich vor Gewitter, obwohl er theoretisch besser als andere wußte, was sich in solchen Fällen klimatisch abspielte, doch er schreckte nach wie vor zusammen, wenn es donnerte, und war verlegen, wenn die Bediensteten über ihn lachten. Diese dachten, daß er ihnen darin ähnlich sei, doch er glaubte, sich lächerlich gemacht zu haben.
    Jason sollte die historischen Wurzeln der Atevi kennenlernen und all das in Erfahrung bringen, was auch sein, Brens, Verständnis für die atevische Welt gefördert hatte: zu sehen, zu schmecken und zu fühlen, was einen unmittelbar ansprach, in der menschlichen Seele Anklang fand und deutlich machte, daß beide Gattungen bei aller Verschiedenheit viel miteinander gemein hatten.
    Aber womöglich hatte Jason keinen Sinn dafür; jedenfalls war nicht so schnell mit dem gewünschten Ergebnis zu rechnen. Der junge Raumfahrer hielt sich wacker, aber das Flackern aus Licht und Schatten, die lauten Geräusche und all das, was er als Bedrohung wahrnahm, setzten ihm immer heftiger zu. So schnell sein Gehirn auch zu schalten vermochte, er schaffte es nicht, dem Ansturm der Sinneseindrücke Herr zu werden, und drohte darin verloren zu gehen.
    Es waren nicht mehr nur sprachliche Probleme, die ihm zu schaffen machten. Hinzu kam nun, daß er einer wildwüchsigen Umgebung ausgesetzt war, die ihm auch noch den letzten Rest an Orientierung streitig machte. Jason krallte sich mit den Fingernägeln daran fest.
    Zu allem Übel würde er sich noch einiges von Ilisidi gefallen lassen müssen, dachte Bren, der es darum für ratsam hielt, Jason von zerbrechlichen Gegenständen möglichst fern zu halten.
    Bren kamen die ersten schweren Bedenken. Jason war kein Planetengeborener. Es war vielleicht eine Illusion zu hoffen, daß es ein gemeinsames Fundament gäbe, auf dem er sich mit den Atevi wiederfände. Womöglich, fürchtete Bren, war es sogar ein Fehler gewesen, mit Jason diese Reise angetreten zu haben.
    Dieser Wust an Input, den es zu bewältigen galt! Jason würde damit fertig werden, wenn er merkte, daß sich alles wiederholte und keine Bedrohung darstellte.
    Ilisidi aber würde ihm keinen Schritt entgegenkommen. Und man mußte sich schon sehr weit auf atevisches Terrain vorwagen, um ihr die Hand geben zu können.
    Hinter einer Kehre tat sich ein herrlicher Ausblick auf. »Schön, nicht wahr?« sagte Bren. »In dieser Richtung liegt Taiben. Aber in weiter Ferne.«
    Jason folgte dem Fingerzeig, doch sein Blick verriet, daß er weder wußte, was Bren schön fand, noch die Augen auf das zu fokussieren vermochte, worauf er aufmerksam gemacht wurde.
    Bren dachte daran, den Fahrer anhalten und Jason aussteigen zu lassen, damit er sich von einem festen

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