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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ein Gleiches mit ihm, fand empfindliche Stellen und zeigte ihm solche, die er womöglich verfehlt hätte. »Die dürfen nicht zerknittern«, meinte Jago vernünftigerweise und legte sorgfältig die Kleider beiseite. Im Dunklen fuhr er mit der Hand über glatte Haut, über Wölbungen, die er im Erfühlen anatomisch einander zuzuordnen lernte, und auch sie streichelte mit leichter Berührung, suchte nach Reaktionen und wurde fündig.
    Oh, und wie sie fündig wurde! Er warf die Hände hoch, überfallen von spontaner Angst vor Gefahr, Schmerz und Kummer, und im selben Augenblick fanden Jagos Lippen seinen Mund.
    Daß auch Atevi auf solche Weise küssen, war ihm bislang nicht bekannt gewesen. Sie schmeckte fremdartig. Seltsam. Doch es war mittlerweile ein Punkt erreicht, an dem kein Gedanke mehr griff, geschweige denn Sinn ergab. Sie waren umnachtet, gaben nicht mehr acht, und der Eifer, zu vollenden, was nicht mehr aufzuhalten war, führte zu Irrungen und Wirrungen, die ihn anfänglich frustrierten und verlegen machten und sie schließlich zum Lachen brachten.
    Ihre Heiterkeit half ihm aus der Verlegenheit. »Ich schätze, wir sollten das mal bei Tageslicht üben«, murmelte er. »So strengt’s allzu sehr an.« Womit er sich einen Knuff einhandelte, der ihn zusammenfahren ließ, und als ein überraschend kräftiger Donner krachte, riß er sie an sich und hielt sie fest. Er konnte es kaum fassen, mit Jago in einem Zelt zu liegen, auf halbem Weg hinauf in einen von Blitzen durchzuckten Himmel und in Hörweite von Ilisidis Männern. Und plötzlich – vielleicht ausgelöst durch sein Eingeständnis, ein Narr zu sein, oder durch eine Bewegung Jagos – gipfelte er aus. Sie zitterte merkwürdig, beklagte sich aber nicht. Und er machte die Augen zu, und die Dunkelheit wurde noch dunkler, rot und schwarz.
    Einen Moment lang trieb er schwerelos dahin, nahm nur am Rande die Wärme ihres Körpers wahr, der sich an ihn schmiegte, ihren eigentümlichen Geschmack. Und immerhin, es schien, nun ja, als sei auch sie halbwegs zufrieden, doch es schreckte ihn der Gedanke, daß sie sich vor Banichi über ihn und die nächtliche Eskapade lustig machen könnte.
    Es war wirklich zu albern. Sie tat recht daran zu lachen. Nur gut, daß sie dazu noch gestimmt war. Das entkrampfte die Situation. Und während sie dalagen und die Blitze die Zeltwände durchsichtig machten, versuchte er, wieder klare Gedanken zu fassen und zu resümieren. Jago war einfach bloß neugierig gewesen. Doch ihr Kuß hatte ihn perplex gemacht – ihm wurde auch jetzt wieder warm, als er daran dachte –, und er fragte sich, ob sie selbst damit experimentiert hatte oder ob das Küssen auch für Atevi dazugehörte.
    Und sie hatte offenbar noch nicht genug. Himmel hilf! dachte er, als sie ihm mit den Fingern Locken in die Haare drehte und sich ganz dicht an ihn schmiegte. In diesem Moment rutschten seine menschlichen Empfindungen auf einen Abgrund zu, der ihm weitaus gefährlicher schien als derjenige vor dem Zelt. Immerhin, ihre Gunst hatte er sich nicht verscherzt; das machte sie kosend deutlich. Er hatte viel riskiert und nichts verloren. Vielleicht würde es bei dieser Nacht mit ihr nicht bleiben. Dabei hatte er schon geglaubt, daß in seinen persönlichen Beziehungen eine sichere Taubheit erreicht war. Oh, das konnte gefährlich werden. »War es angenehm für Sie?« fragte sie flüsternd. Er holte tief Luft. »Ich habe es sehr genossen.« »Wir haben uns nicht sehr verantwortlich verhalten. Aber Banichi wußte, daß es zwischen uns dazu kommen würde.«
    »Wirklich?« fragte er, obwohl ihn diese Bemerkung nicht wunderte.
    »Ja. Aber vielleicht sollten wir uns trotzdem jetzt lieber wieder anziehen. Eine konkrete Gefahr besteht zwar nicht, aber wenn es auf den Morgen zugeht, haben wir wachsam zu sein. Möglich, daß wir überstürzt aufbrechen müssen.« »Wegen Direiso?« »Kann sein.«
    »Was ist eigentlich geplant. Wohin reiten wir?« »Das wissen nur Cenedi und die Aiji-Mutter mit Bestimmtheit. Aber ich vermute, nach Mogari-nai. Das wird Direiso-Daja am allerwenigsten gefallen.« Sie stand auf und zog ihn an der Hand mit sich. Durch den Einstieg hinaus in strömenden Regen. Splitternackt, die Füße in einer Pfütze. Noch immer blitzte und donnerte es, noch immer wehte ein böiger Wind. Über Jagos schwarze, im Wetterleuchten schimmernde Haut und von ihrem Zopf troff kaltes Regenwasser, und sie gab sich wie zu Hause unter einer warmen Dusche.
    Er folgte ihrem

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