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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Vermittlung von Mospheira geben und bat um eine Verbindung mit dem Anschluß seines Bruders Toby.
    »Diese Nummer ist nicht mehr gültig. Wenden Sie sich bitte an die Vermittlung.«
    »Tut mir leid«, schaltete sich die Vermittlung ein. »Das war eine automatische Durchsage.«
    Bren mußte an sich halten und sagte ruhig: »Rufen Sie bitte das Brentano Krankenhaus an. Meine Mutter ist dort Patientin.«
    Da war nicht einmal ein höfliches Ja, Mr. Cameron. Der Anruf wurde durchgestellt zur Aufnahme der Klinik. »Bei uns ist keine Mrs. Cameron Patientin.«
    »Angeblich haben sie keine Mrs. Cameron«, übersetzte die Frau von der Vermittlung.
    Nein, er hatte keine Lust, im Auswärtigen Amt anzurufen. Als Paidhi durfte er mit bestimmten Personen telefonieren, ohne vorher eine Genehmigung eingeholt zu haben, und von denen hatte er noch nicht alle zu erreichen versucht. Das Telefon seiner Mutter war um diese späte Stunde abgeschaltet, damit sie von Drohanrufen verschont blieb. Vielleicht war sie inzwischen wieder zu Hause. Vielleicht war sie aus dem Krankenhaus entlassen worden, und wenn Toby bei ihr war, hatte er bestimmt die ganze Familie mitgebracht, denn er würde Frau und Kinder nicht allein zurücklassen. Zum Teufel mit den Miststücken, die so etwas notwendig hatten werden lassen.
    »Na schön. Geben Sie mir Barbara Letterman«, sagte er. »Sie ist mit Paul Saarinson verheiratet.«
    »Für eine Verbindung mit dem Anschluß von Paul Saarinson fehlt mir die Genehmigung«, sagte die Frau von der Vermittlung.
    »Aber Sie haben doch…« Er schluckte das Kraftwort, das ihm auf der Zunge lag. »Sie haben doch eine Genehmigung für Letterman. Barb Letterman. Sie hat eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Außenministerium. Und die ist immer noch gültig. Sie hat nur inzwischen geheiratet.«
    »Ich muß mich an die Liste halten, die mir vorliegt, Sir. Wenn Sie sich an das Ministerium wenden wollen, bitte, ich kann Sie durchstellen.«
    Die Frau von der Vermittlung mußte wissen, daß sich dort zur Zeit niemand finden würde, der eine Sondergenehmigung aussprechen konnte. Bren überlegte, ob er Shawn Tylers zu Hause anrufen sollte, entschied sich aber dagegen, weil er Shawn nicht kompromittieren wollte und weil er wußte, daß seine Anrufe an verschiedenen Stellen mitgehört wurden, sowohl von Tabinis Leuten als auch vom mospheiranischen Staatsschutz.
    Es hatte jedenfalls keinen Zweck, die Nerven zu verlieren. Auf der alten Liste, die der Telefonistin anscheinend vorlag, standen noch einige Namen, zum Beispiel der einer Frau, mit der er verbandelt gewesen war, bevor Barb und er die Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft ins Auge gefaßt hatten. Sandra Johnson. Sie war zwar nicht gerade die Anlaufstelle, die ein in Schwierigkeiten steckender Agent des Auswärtigen Amtes suchte, aber immerhin doch ein Kontakt, besser als gar keiner.
    »Sandra Johnson.«
    »Augenblick, bitte.«
    Er machte die Augen zu und sperrte die atevische Welt aus. Stellte sich eine hübsche Frau mit schwarzem Satin-Jackett vor, bei Kerzenlicht, im Rococo’s, und ein Stelldichein in ihrer Wohnung. Geschmackvoll eingerichtet. Überall Pflanzen, denen sie Namen gegeben hatte. Clarence und Lousie. Clarence war eine Spinnenpflanze, eine von den Gewächsen, die die Kolonialisten verbotenermaßen mit auf diesen Planeten geschmuggelt hatten, und die sich hier nun heimisch fühlten, nie zu einer ökologischen Bedrohung geworden waren. Lousie war eine Djossi-Ranke, und er hatte ihr geraten, sie auf den Balkon zu stellen. Djossis brauchten mehr Licht. Der Paidhi wußte Bescheid. Diese Art wuchs in Shejidan überall.
    Das Telefon klingelte und klingelte.
    Bitte, so heb doch jemand ab.
    »Hallo?«
    »Sandra? Hier ist Bren. Leg nicht gleich auf.«
    »Bren Cameron?« Sie staunte nicht schlecht. »Bist du auf der Insel?«
    »Nein. Nein, ich rufe aus Shejidan an. Verzeih. Sandra. Ich…« Sprache war sein Handwerkszeug, doch konnte er im Moment weder seine Zunge noch den Verstand dazu bringen, auf mosphei’ zu sagen, was er sagen wollte. »Ich weiß nicht mehr weiter, Sandra. Ich brauche deine Hilfe. Bitte, leg nicht auf. Hör mir zu.«
    »Ist was schiefgelaufen?«
    Schiefgelaufen. Er preßte die Lippen aufeinander, um nicht in hysterisches Kichern zu verfallen. »Mir geht es gut. Aber…« Was sollte er sagen? Daß man seine Familie belästigte und bedrohte? Durch seinen Anruf bei ihr hatte er sie nun auch in Gefahr gebracht. »Sandra, wie geht es dir?«
    »Gut.

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