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Athyra

Athyra

Titel: Athyra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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sie und glauben, man kann dir mehr Vertrauen schenken. Weiter nichts.«
    Savn schüttelte den Kopf. »Ich habe Angst, daß Vlad eine Beschwörung auf sie gelegt hat.«
    Der Meister legte den Kopf schief. »Eine Beschwörung? Was denn für eine, und warum sollte er so etwas tun?«
    »Einen Hexenzauber.«
    »Hexenzauber!« wiederholte der Meister. »Unsinn. Wenn du jedem Quatsch Glauben schenkst, den – hallo, ist da jemand?«
    Anscheinend klopfte da tatsächlich jemand an die Tür. Savn stand auf und öffnete, und zu seiner Überraschung stand dort Fird, der Obstverkäufer aus Großeklippe.
    Mit offenem Mund und rasenden Gedanken glotzte Savn ihn an. Zum einen hatte er vergessen, wie groß Fird war. Und dann hatte doch Vlad erst neulich nach ihm gefragt, und … Savn merkte, wie unhöflich er war. Er machte den Mund zu, öffnete ihn wieder und fragte: »Kann ich irgendwie helfen?«
    »Ich wäre auf der Suche«, sagte Fird mit seiner tiefen, gründlichen Stimme und der eigenartigen Grammatik von Großeklippe, »nach Meister Wack.«
    »Wer ist da?« rief dieser von drinnen.
    »Komm doch herein«, sagte Savn und trat einen Schritt zurück.
    »Sei bedankt dafür«, erwiderte Fird und kam mit geducktem Kopf durch die Tür des Meisters. Über der Schulter trug er einen großen Sack, in dem, wie Savn vermutete, sein Obst steckte.
    Der Meister erhob sich bei seinem Anblick und fragte: »Guter Mann, was haben wir denn für ein Problem?«
    »Eine Nachricht, welche mir gesendet worden, wohl durch diesen Teufel, diesen östlichen. Er ist bekannt?«
    »Ein östlicher Teufel?« fragten Meister Wack und Savn einstimmig. Der Meister sah Savn an und sprach alleine weiter. »Handelt es sich um den Ostländer, Vlad?«
    »Denselbigen, ja«, antwortete Fird.
    »Ich kenne ihn. Er hat dir eine Nachricht geschickt?«
    »Dieses, oder sie entwuchsen den Bergen.«
    Savn mußte hier innehalten und raten, was es bedeutete, doch Meister Wack fragte nur: »Kann ich sie sehen?«
    »So wäre es erledigt«, sagte Fird und überreichte ihm ein kleines, blasses, fast weißes Pergament. Der Meister nahm es stirnrunzelnd entgegen, las es mehrere Male und überreichte es, nachdem er vorher mit einem Blick Firds Erlaubnis eingeholt hatte, Savn.
    Zuerst schüttelte der in Gedanken den Kopf über Vlads Schrift; dann fragte er sich jedoch, wie der Ostländer es überhaupt geschrieben hatte. Wahrscheinlich mit Asche und der Dolchspitze. Dort stand: »Tut mir leid hab dich verpaßt bin verletzt frag Meister Wack der bringt dich her ich zahle in Gold.«
    Savn gab die Nachricht Fird zurück, während der Meister fragte: »Woher kennst du ihn?«
    »Woher? Wie wer sich halt so kennt. Gold hat er mir geboten, und dann ist er nicht dort, wo er versprochen hat. Ich gerate in Neugier, ich finde Früchte in dem Sack, finde die Nachricht, lese, komme stracks hierher. Aber euch kennt er, und darüber verwundere ich mich.«
    »Er ist verletzt, wie er schreibt«, sagte der Meister. »Ich habe ihm geholfen.«
    »Nun?« sagte Fird achselzuckend. »Er ist verletzt. Ich habe Mangos und Äpfel, welche wie ein Medikus heilen.«
    »Mag sein«, erwiderte der Meister zweifelnd.
    »Äpfel. Äpfel sind die Idee. Womit man –«
    »Savn hier wird dich zu ihm bringen.«
    »Meister –«
    »Denkst du, es ist ein Trick?«
    »Nun –«
    »Wenn Seine Lordschaft oder Sprecher oder sonstwer genug für einen solchen Trick weiß, dann ist es auch nicht mehr wichtig, wenn wir darauf hereinfallen.«
    »Für uns nicht, aber –«
    »Überleg doch mal, Savn. Überlege, wieviel sie dafür wissen müßten.«
    »Trick?« fragte Fird. »Wäre das etwa –«
    »Der Ostländer«, unterbrach Meister Wack, »ist verletzt, weil man versucht hat, ihn umzubringen. Savn macht sich Sorgen, daß –«
    »Aha. Nun, Vorsicht ist, haha, die Mutt –«
    »Ja, ich weiß«, sagte der Meister. »Savn?«
    »Na gut. Sollen wir gleich los?« Fird und Meister Wack nickten.
    Savn brauchte Firds manchmal seltsame Sprache nicht zu entschlüsseln, denn der schien keine Unterhaltung zu wollen, und Savn selbst wußte nicht, was er sagen sollte. Gleich hinter dem Kurvenstein führte er sie in den Wald, durch ihn hindurch und oberhalb von Großeklippe vorbei. Interessiert schaute Fird nach unten über den Strand, wo Savn ihn, was er bestimmt nicht wußte, dem Ostländer zum erstenmal gezeigt hatte.
    Savn fragte sich noch immer, was Vlad von dem Obstverkäufer wollte. Als sie an die Höhle kamen, blieb Fird stehen, schnupperte und

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