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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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wieder fort. Und nichts bleibt zurück als dieser melancholische Gesang.«
    »Wo bleibt mein Stuhl? Wesir, deine Herrin ist zu Tode erschöpft.«
    »Du trägst einen Zellaktivator, Tante Tipa«, erinnerte ich sie.
    »Mein Zellaktivator ist auch zu Tode erschöpft. Du hast ja keine Ahnung, was er jede Nacht leisten muss, wenn er auf vollen Touren läuft, was, mein Wesir?«
    Der Wesir errötete.
    »Wo steht die Fähre?«, erkundigte ich mich.
    »Auf dem Raumhafen von Al Kaschi. Wir fahren mit der Vakubahn.«
    »Al Kaschi? Heißt so die Stadt?«
    »Ja. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »So hieß ein großer arabischer Mathematiker. Er hat damals die Zahl Pi auf sechzehn Dezimalstellen genau bestimmt.«
    »Auf siebzehn«, korrigierte Degaynor und quakte danach etwas von »gediegener Halbbildung.«
    Wir betraten das Portal zur Vakubahn.
    Eine halbe Stunde später startete die Fähre nach Kopernikus.
     
     
    Degaynor versuchte weiterhin, mich zu provozieren. Ich schaute aus der Kuppel der Raumfähre. Das Glassit hatte sich abgedunkelt, um das Licht der blauen Riesensonne ein wenig zu mildern.
    Degaynors Monologe überhörte ich.
    Tipa saß neben dem Wissenschaftler und feixte. »Das sind Argumente, da kommt dein altersschwaches Arkonidenhirn nicht mehr mit, was? Und dieser – wie heißt dieser Hirnschaden, auf den du dir so viel einbildest? Dein Erbsensinn.«
    »Bitte? Hast du etwas gesagt, Tante Tipa?« Ich tat, als hätte sie mich aus einem längeren Dösen aufgeschreckt.
    »Der kluge Kopf hier«, sie stampfte mit ihrem Stock auf Degaynors Fuß, »weist dich auf ein paar Schwachstellen des Imperiums hin, die euch einmal Kopf und Kragen kosten können.«
    »Jedes Imperium trifft irgendwann auf ein größeres Imperium. Imperiale Strukturen zerschellen aneinander«, behauptete Degaynor. »Das Zeitalter der imperialen Strukturen nähert sich sowieso dem Ende. Und damit auch die Epoche des Solaren Imperiums.«
    »Mit all den voreiligen Todesanzeigen für das Solare Imperium könnte der Großadministrator sein Büro in Imperium Alpha tapezieren«, sagte ich. »Rhodan hat noch immer eine Lösung gefunden.«
    »Rhodan? Rhodan findet Lösungen? Rhodan ist Teil des Problems!«
    Tipa grummelte etwas vor sich hin. Sie schätzte Perry, wie ich wusste. Sie nannte ihn in der Regel Söhnchen . Nun geriet sie in einen Loyalitätskonflikt.
    »Ist er das? Sie säßen heute nicht auf Kopernikus, wenn Rhodan nicht gewesen wäre! Ohne ihn wäre die Menschheit bis heute vielleicht bis zu den Monden des Saturn vorgedrungen. Oder bis Proxima Centauri. In dampfgetriebenen Raumschiffen.«
    »Ohne Rhodan wäre ich nicht im Newton-System, sicher nicht. Aber ich säße vielleicht auch nicht hier, wenn irgendein römischer Imperator nicht einen Sklaven hätte ermorden lassen, dessen Frau dann einen anderen Mann geheiratet hat, mit dem zusammen sie dann die Familie gegründet hat, aus der ich schließlich hervorgegangen bin. Verstehen Sie?«
    »Jedes Wort«, sagte ich. »Es ging um den Einfluss eines altrömischen Despoten auf Ihre Familienhistorie.«
    »Was ich sagen will, ist: Selbst, wenn ich meine eigene Existenz dem despotischen Verhalten eines Despoten verdanke, muss ich den Despoten doch nicht rechtfertigen.«
    »Deswegen lehnen Sie den demokratisch gewählten Despoten Rhodan ab und sein Lebenswerk, das Solare Imperium? Brillante Logik.«
    »Das Solare Imperium, Atlan, ist nicht Rhodans Lebenswerk. Es ist das Lebenswerk von Milliarden und Abermilliarden Terranern. Das Lebenswerk, für das Millionen Menschen ihr Leben gelassen haben! Rhodan nicht. Er lebt immer noch. Rhodan überlebt alle.«
    »Ein unverzeihlicher Fehler«, stimmte ich zu. »Ich werde ihm ausrichten, dass er Ihnen gleich viel sympathischer wäre, wenn er hin und wieder sterben würde. Vielleicht würden Sie einem toten Rhodan sogar ein Standbild stiften. Oder eine Straße in Utopolis nach ihm benennen. Die Perry-Rhodan-Sackgasse . Gleich neben der Allee des Niedergangs der imperialen Strukturen .«
    Degaynor winkte wütend ab. »Wozu rede ich überhaupt mit Ihnen?«
    Ich beugte mich zu ihm vor und fragte: »Was genau wollen Sie mir eigentlich sagen, Dr. Degaynor?«
    »Professor«, korrigierte Tipa.
    »Ich bezweifle ja nicht, dass sich Rhodan große Verdienste um die Menschheit erworben hat. Er wird ja nicht mal um mal wieder gewählt, weil man die Bürger des Solaren Imperiums mit vorgehaltener Waffe dazu zwingen würde. Aber schauen Sie, Atlan: Rhodan steht in der terranischen

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