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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Geschichte wie ein Bollwerk aus tiefster Vergangenheit. Er vertraut auch nur Menschen, die wie er aus dieser Vergangenheit stammen. Wer sind denn die Solarmarschälle, die Solarminister oder wie immer ihre Titel lauten? Reginald Bull, Julian Tifflor, Homer G. Adams, und auch Sie, Atlan – die führenden Männer des Imperiums sind entweder seit Jahrhunderten Freunde Rhodans, oder es sind – ich darf Sie erinnern: seine Kinder, seine Frau. Rhodan leitet das Solare Imperium wie einen Familienbetrieb. Und er ist der Übervater.«
    »Mory, Suzan und Michael sind tot«, erinnerte ich ihn bitter. »Er ist ein verwaister Vater.«
    »Ja, sie sind tot, und das tut mir auch Leid für ihn als Menschen. Und es tut mir auch Leid für die drei, auch, weil ihr Tod so gewaltsam war. Aber sehen Sie: Es ist doch normal, dass Menschen irgendwann sterben. Auch Rhodans Frau und auch seine Kinder mussten einmal sterben – oder gibt’s da eine Art kosmische Ausnahmegenehmigung für die heilige Familie des Imperiums?«
    »Offenbar nicht«, kommentierte ich.
    Kopernikus schälte sich aus der Schwärze des Alls – eine grüne Welt. Die Fähre schwenkte in den Landekorridor ein.
    »Rhodan hat seine leiblichen Kinder verloren. Nun sieht er wahrscheinlich alle Menschen als seine Kinder an. Sie sagten ja selbst, Atlan: Wo wären wir alle ohne Rhodan? Aber er ist wie ein Vater, der seine Kinder nicht loslassen will. Immer ist Vater da. Immer weiß Vater alles besser. Immer hat Vater am Ende Recht gehabt.«
    »Und Sie würden Vater gerne einmal zeigen, was Sie können?«
    Degaynor nickte.
    »Ich verstehe Sie gut«, gab ich zu. Plötzlich musste ich lachen und wies auf den Lederkoffer, den Tipas Wesir mit seinen großen Händen auf den Knien hielt. »Papa hat keine Ahnung von dem Ding da drin. Und Papas SolAb auch nicht.«
    Ich zwinkerte Degaynor versuchsweise zu. Er lächelte ein wenig: »Papa muss ja auch nicht alles wissen.«
     
     
    Wir landeten im Morgengrauen auf dem Kontinent Kalup. Morgenflackern oder Morgenleuchten wäre der bessere Begriff: Das Newton-System stand derart nah am galaktischen Zentrum, dass die Sternenflut die Welt auch nachts in einem beständigen Dämmerlicht hielt. Wenn sich dann der blaue Stern am Horizont ankündigte, flammte der Himmel förmlich auf.
    Vom Raumhafen aus fuhren wir in einem offenen Gleiter ins Zentrum der Stadt Utopolis. Degaynor erklärte, dass wir im Falle dieses Artefakts die Meinung des Geistesrates der Stadt einholen sollten, auch wenn dies nur ein formeller Akt wäre.
    Neben den Sitzen sprangen schmale Fächer auf, in denen Sonnenbrillen lagen. Tipa nahm sich eine der Brillen, Ruyten und ich lehnten ab.
    Ich bin Arkonide, auf Arkon geboren. Mein Volk ist an grelles Licht angepasst. Ja, ich genoss es sogar. Endlich einmal Tag!
    Auch Kampt Ruyten empfand Newton nicht als lästig, ja, er blickte, wie mir schien, ohne zu blinzeln in die blaue Sonne.
    Wir flogen knapp über Bodenhöhe auf dem Prallfeld dahin und schwenkten in eine Allee ein. In regelmäßigen Abständen standen Bäume, aber nicht immer derselben Art: Ich sah terranische Kokospalmen, blühende Kirschbäume, einen Mammutbaum, ich sah – und hörte – einen Sirenenbusch, wie sie auf Rudyn wachsen, und rauschende, nosmotische Fontänensträucher.
    Sie haben ihre Lieblingsbäume mitgebracht und hier eingepflanzt , bemerkte mein Extrasinn.
    Ja, sie haben Heimweh!
    Wir glitten an niedrigen Häusern vorüber, Ein- oder Zweifamilien-Anwesen: Bungalows mit Antigravelementen ebenso wie massive und nach oben ausgekragte Fachwerkhäuser. Davor und dahinter viel Garten, Teiche, Basketballkörbe und Schwebeschaukeln.

 
Die Vielleicht-Maschine
     
    Dibo Degaynor legte das Artfakt in die Mitte der fünfzig Meter durchmessenden Bodenplatte aus kristallversiegeltem Terkonit ab. Ein Forschungsroboter stand dort, fast zweieinhalb Meter groß, schlank, mit vier Armen ausgerüstet und einem Sensorteil im Schädel, der für alle Arten von Strahlung und Partikelfluss sensibel war.
    »Das ist Heisenberg jr.«, stellte der Hyperphysiker mir den Robot vor. »Sag Hallo zum Lordadmiral.«
    Der Robot blieb stumm.
    Einige Wissenschaftler hatten auf kleineren und größeren Antigravtabletts diverse Gegenstände herbeigeschafft: kompliziert aussehende Gerätschaften, deren Sinn und Zweck mir verborgen blieb, Messstationen wahrscheinlich; eine gläserne Wanne voll Wasser, einen Käfig, in dem ein Hund hin und her strich. Der Schädel des Hundes war mit einer

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