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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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verbrannte. Die Roboter deckten die Asche mit Erde zu.
    Chrekt-Chrym wandte sich an den Terraner. »Darf ich Sie etwas zu Ihrer Religion fragen?«
    »Ich habe keine«, sagte der Mann, »und ich muss nun zu einer arkonidisch-hinduistischen Zeremonie.«
    »Schade«, sagte Chrekt-Chrym. Es musste sehr enttäuscht geklungen haben, denn der Terraner hielt inne und schrieb ihm dann eine Adresse auf einen Streifen Merkfolie.
    »Rufen Sie Bruder Alexander an. Er kennt sich aus.«

 
Hoffins nimmt Stufe um Stufe
     
    »Temi!«
    »Artemio!«
    »Artemio, kommst du bitte einmal?« Artemio rekelte sich aus dem Fesselfeldnetz und ging ins Treppenhaus. Das Haus war so alt, dass es noch echte Treppen besaß, und wenn man von der Eingangshalle des Hauses nach oben in die Hoffinsche Wohnung fahren wollte, nahm man einen Lift. Einen Antigravschacht gab es nicht.
    »Wir wohnen in einer echten Antiquität«, sagte seine Mutter stolz, wenn Besuch kam. Aber der Stolz klang aufgesetzt.
    Es kam nicht viel Besuch.
    Sie wohnten hoch im Haus. Das Haus war schlicht: keine Etage mit rudimentärer Landschaft, kein Transmitteranschluss. Das einzig Schöne am Haus war die Aussicht. Artemio schaute aus der Glassitwand seines Zimmers direkt auf den Raumflughafen Port Seaiko und sah die Kugelraumer hernieder sinken oder wie an Fäden gezogen aufsteigen, bis sie hoch in der Atmosphäre die Impulstriebwerke zündeten.
    »Artemio!«
    Artemio stieg die Treppen hinab. Ihm war bislang nie aufgefallen, wie viele Stufen diese Treppen hatten. Quälend viele Stufen. Sein Rücken tat ihm schon wieder weh vom Laufen.
    Artemios Vater saß am Tisch, die Mutter stand hinter ihm.
    »Artemio, wo bleibst du denn?«
    »Es waren so viele Stufen«, verteidigte sich Artemio.
    »Es ist eben eine Antiquität«, sagte seine Mutter lau. »Dein Vater will dir etwas sagen.«
    Artemio blieb stehen.
    »Temi«, sagte sein Vater, »Temi, wir werden unsere Kreuzfahrt verschieben. Müssen.«
    »Die Kreuzfahrt?« Artemio lächelte ungläubig. Die Kreuzfahrt durch fünf Sonnensysteme. Die Kreuzfahrt, auf die nicht nur seine Eltern, sondern auch er selbst seit drei Jahren gespart hatten? »Warum denn?«
    »Mir ist heute gekündigt worden«, erklärte ihm sein Vater. Er versuchte, Artemio anzusehen, aber sein Blick glitt immer wieder ab. »Wir halten in der nächsten Zeit unser Geld besser zusammen.«
    »Gekündigt? Aber du bist der Leiter des Reisebüros!«
    Artemio rieb sich die immer schmerzende Schulter.
    »Ich bin der Leiter, aber nicht der Besitzer«, setzte ihm sein Vater auseinander. »Sieh mal, die Geschäfte gehen schlecht, die Leute reisen nicht mehr viel. Die politische Situation. Manche Sektoren sind für die zivile Raumfahrt gesperrt, dann der Druck durch das Solare Imperium …«
    Artemio verstand, das sein Vater die eigene Kündigung verteidigen wollte. Er verachtete ihn dafür.
    »Temi …«
    Artemio verbiss seine Wut. »Dann mach was daran!«, schrie er seinen Vater an.
    »Woran soll ich etwas machen?«, fragte sein Vater und versuchte zu lächeln. »An der politischen Situation? Soll ich die Spannungen zwischen uns und dem Solaren Imperium beilegen? Soll ich Perry Rhodan anrufen und – und was?«
    »Ruf ihn an!«, forderte Artemio schärfer, als er es beabsichtigt hatte.
    »Sei vernünftig, Temi«, bat seine Mutter.
    »Ist Vater vernünftig?«
    »Aber ja.«
    »Dann sieh dir an, was ihm seine Vernunft gebracht hat!«, rief Artemio.
    »Temi …«
    Artemio winkte genervt ab und ging schwerfällig die Stufen hoch. Er musste die Knie weit heben, denn die Stufen wurden offenbar immer wuchtiger. Es war ja auch eine Antiquität.
    Ein hoch gewachsener, dunkelhaariger Mann stieg hinter ihm her. Zunächst dachte Artemio, es müsste sein Vater sein, der ihm nachkam. Es freute Artemio im Stillen doch, dass sein Vater ihm folgte. Ihn trösten wollte. Aber der Mann hinter ihm nahm zwei, drei Stufen auf einmal und plauderte dabei, ohne außer Atem zu kommen. Er war viel trainierter als Vater. Artemio verstand nicht, was der Mann sagte, aber er wusste, dass es kluge und witzige Dinge waren. Die Stimme klang vertraut, er hatte sie oft gehört.
    Für einen Moment waren sie auf gleicher Höhe, Artemio und der Mann, und Artemio erkannte, dass es Shalmon Karte Dabrifa war, der Mann, der sie gegen das Solare Imperium in Schutz nahm, der System um System aus der Vormundschaft Perry Rhodans befreit hatte.
    Er lächelte Artemio freundlich an und fragte: »Wohin gehst du, Temi?«
    »Ich mache

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