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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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eine Kreuzfahrt durch fünf Systeme!«, prahlte Artemio und spürte, wie er errötete. Der Imperator wusste, dass das eine Lüge war. Es gab nichts, was der Imperator nicht wusste.
    »Fünf Systeme?«, fragte Dabrifa. Merkwürdiger Weise stieg der Imperator weiter mit übermenschlicher Geschwindigkeit Stufe um Stufe hoch, blieb aber zugleich auf Artemios Höhe. Artemio nickte verbissen: »Pascherga im Dryssol-System, Kendzio im Calle-System, Orubartha mit dem künstlichen Ring …«
    »Wie viele Finger hast du an einer Hand?«, unterbrach ihn der Imperator.
    »Fünf.«
    »Fünf Finger. Fünf Sterne. Das klingt einleuchtend. Aber du hast zwei Hände!« Der Imperator lachte mit einer Heiterkeit, die ansteckte. »Wozu hast du zwei Hände, wenn du nur eine nutzt?« Plötzlich war der Imperator schon weit oben, lichtjahrweit oben im Treppenhaus, irgendwo im Normon-System, auf Nosmo, im berühmten Woogan-Palast. Natürlich, der Imperator stieg schneller und ausdauernder als jeder Mensch. Er würde ewig so weiter steigen, denn er war ja unsterblich.
    Jetzt erst fiel Artemio auf, wie voll es hier im Treppenhaus war. Es war ein richtiges Gewimmel, eine Völkerwanderung. Alles stieg und schnaufte, drängelte und schwitzte. Aber er, Dabrifa, würde sie alle überholen, Mann für Mann für Mann.
    Mit einem Mal spürte Artemio den Sog des Imperators, und er begann schneller zu laufen. Ähnlich wie der Imperator nahm er zwei Stufen, drei Stufen auf einmal. Die übrigen Treppensteiger wichen ihm ängstlich, oder er schob sie mit der einen, leicht vorstehenden Schulter zur Seite. »Da ist Temi von der Schwarzen Garde«, tuschelten sie, »Temi, der den Imperator einholt.«
    Und er rief dem Imperator nach: »Ich werde zehn Systeme sehen! Ich werde alle Systeme des ganzen Imperiums sehen! Ich werde sie alle sehen, alle, alle!«
    Von weit, weit oben erklang die Stimme des Imperators, diesmal spöttisch: »Temi, aber du hast doch so wenig Zeit! Sieh mal, deine Lebenszeit reicht kaum, um dieses Treppenhaus hoch zu steigen. Wer glaubst du, wer du bist? Jemand wie ich? Du bist doch nur der Sohn eines Reiseleiters und einer Geschichtslehrerin!«
    Der Imperator lachte mitleidig.
    »Ich bin besser als du!«, schrie er dem Imperator nach, »ich bin besser als du! Und ich werde Systeme sehe, von denen du nicht einmal träumst!«
    … träumst …
    »… träumst du?« Briseis Gesicht war seinem sehr nah. Ihr Atem strich über seine Lippen.
    »Hm.«
    »Wovon träumst du?«
    »Ich habe von meinen Eltern geträumt«
    »Wie ist das, so zu träumen?«
    Er nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und schob ihn zurück. Er studierte ihr Gesicht. Ihre Augen glänzten wie polierter Stahl.
    Artemio Hoffins hatte den Fall Thron-Gabriel-Planet schnell, umsichtig und elegant gelöst. Selbst das Solare Imperium protestierte nicht, und die Zentralgalaktische Union schickte eine kurze Gratulationsbotschaft.
    Hoffins hielt sich im Hintergrund. Er hatte keinen Zweifel mehr, dass seine Stunde kommen würde.
    Sie kam.
    Der Imperator bestellte ihn in den Woogan-Palast. Die Sonne war untergegangen, die dreißig künstlichen Atomsonnen aber ergossen ihr übernatürlich helles Licht in den Park, in dessen Mitte der Palast lag.
    Der Imperator plauderte mit ihm. Sie redeten über die USO, über Rhodan, aber auch über Dinge, die der Politik fern lagen, über Kunst, Kultur, die Zukunft der Menschheit. Der Imperator hatte Visionen. Er trug sie Hoffins vor, überlegte, bat ihn um Rat. Nickte, als Hoffins Antwort gab. Da saß er also, Hoffins, der junge Offizier der Schwarzen Garde, und beriet den Imperator.
    Der Imperator erhob sich und trat an das Glassitfenster, das auf den Park hinaus ging. Vor dem Fenster flirrte ein schwachgrüner Schimmer, der HÜ-Schirm, der die Räumlichkeiten des Herrschers schützte.
    »Energie«, sagte Dabrifa und wies auf das Flimmern, »kann versiegen. Schutzschildprojektoren können sabotiert werden. Das wirkliche Schild des Imperiums, sein Schild und sein Schwert, sind Männer wie Sie.«
    Hoffins wehrte bescheiden ab. »Euer Huldvolle Duldsamkeit …«
    Dabrifa lachte fröhlich und machte eine wegwischende Bewegung: »Die huldvolle Duldsamkeit wollen wir den Kriechern vom Solaren Imperium vorbehalten und meinen Köchen. Artemio Hoffins. Der Name hat schon jetzt einen guten Klang.«
    Hoffins nickte ratlos.
    Der Imperator fuhr fort: »Ich werde Ihnen ein eigenes Kommando geben. Ich ernenne Sie zum Kommandanten der Schwarzen Garde auf

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