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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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zweiter kraftstrotzender Origami-Raumer raste vertikal von oben – oder von unten – in Richtung Lepso. Sein grüner Strich kreuzte den des ersten Tyarez-Schiffes.
    Kurz darauf entbrannte ein Gefecht zwischen den beiden. Sturmwellen aus schierer Energie brandeten aufeinander zu, aber es geschah, wie mir eingegeben wurde, auf einer Ebene, die den Ortungssystemen der übrigen hier vertretenen Zivilisationen nicht zugänglich war.
    Wie eine Radiosendung auf einer Frequenz, auf die das Empfangsgerät nicht eingerichtet ist , warf mein Extrasinn zum Vergleich ein.
    Eine Raumschlacht tobt – und niemand bemerkt es.
    Ich vernahm eine gewisse Belustigung von Seiten meiner Informanten. Die Auseinandersetzung dauerte in deinen Maßstäben nicht sehr lang. Sie übermittelten mir als Äquivalent die Dauer dreier meiner Herzschläge – etwa zweieinhalb Sekunden.
    Dann hatten sich die beiden Tyarez-Schiffe neutralisiert . Wie genau, begriff ich nicht: Das Gefecht verlief in einem komplexen, seine Muster rasend schnell wechselnden energetischen Überfluten, Anzapfen, Leckschlagen und Ausschöpfen des Gegners.
    Anschließend erkannte ich ein Detail, dem von den Leuchtwesen offenbar keine große Bedeutung beigemessen wurde: Aus beiden Wracks löste sich je ein Schiffselement und raste auf den Planeten zu, ohne eine Kampfhandlung zu beginnen – Rettungsbarken , erkannte mein Logiksektor. Und was aus dem Insassen der einen Barke geworden ist, wissen wir: Er liegt tot auf Tahun.
    Aber was ist mit dem anderen? , fragte ich mich.
    Die Röhre hielt wieder an. Gleich würde sie sich in Richtung Gegenwart bewegen. Für einen Augenblick genoss ich diesen Anblick: Ich schaute in beide Richtungen des Weltenzylinders, sah in das Gestöber der Zukunft und in die seltsam gefrorene Vergangenheit des Kosmos. Lepso wirkte aus dieser Perspektive wie ein großer Bogen, der vor einigen Milliarden Jahren entstanden war und in ferner Zukunft zerstob. Und dann entdeckte ich etwas, ein Schemen in der tieferen Vergangenheit. Halt! , bat ich meine Informanten. Bitte lasst mich noch etwas ansehen – dort – vor einigen Jahrzehnten – Jahrhunderten?
    Ich fühlte das Zögern, aber dann erfüllten die Leuchtwesen meine Bitte. Die Röhre kam wieder in Gang und fuhr um einige Zeit zurück. Intuitiv wusste ich nun, dass es eher Jahrhunderte als Jahrzehnte waren.
    Der Focus glitt auf das Objekt zu, das ich vorhin schemenhaft gesichtet hatte.
    Es war ein weiteres Tyarez-Schiff, ein drittes.
    Es erschien mir ein wenig größer als die ersten zwei, die ich vorhin gesehen hatte.
    Das Bild wurde nicht viel klarer, als ich mich dem Phänomen annäherte. Aber eines schälte sich doch heraus. Das Schiff – das dritte Schiff – war nicht größer als die anderen beiden. Es flog nur nicht allein, sondern hatte irgendetwas im Schlepp.
    Ein Schiff, dessen Energiemuster fremdartig wirkte, so, als wäre es einerseits energieerzeugendes und energieverzehrendes Raumschiff, andererseits sein eigener Niedrig-Energie-Mitfahrer . Von der Gestalt her eher amorph, grob kugelförmig, aber irgendwie lädiert – nein, lädiert oder beschädigt wären die falschen Worte gewesen. Verletzt. Das Schiff, das von dem Tyarez-Raumer abgeschleppt wurde, war ein verletztes Schiff.
    Ich kannte nur eine Art von Raumschiff, das verletzlich war und das diese Form aufwies. Es hatte das Solare Imperium unendliche Opfer gekostet, wenigstens einige dieser Schiffe zu verletzen oder zu töten.
    Immer kochte eine Art Hass in mir hoch, wenn ich an diese schwer zu besiegenden Schiffe dachte. An die lebenden Raumschiffe der Zeitpolizei.
    An die Dolans.
     
     
    Natürlich hatte ich noch etliche Fragen an die Leuchtwesen, bekam aber keine Antworten mehr. Ich erfuhr nicht, aus welchem Sektor der Milchstraße sie stammten, nicht einmal, ob sie überhaupt in dieser Galaxis heimisch waren.
    Dank der Forschungsarbeiten des Arkonidischen und des Solaren Imperiums und dank der alten akonischen und lemurischen Archive konnten viele Millionen Sonnensysteme der Milchstraße als bekannt gelten. Aber das hieß doch nur: ein Bruchteil der Milliarden Sonnensysteme dieser Sterneninsel. Und was hieß schon bekannt: Ein großer Teil dieser Welten war nur von Robotsonden erforscht worden. Selbst wenn Scharen von Wissenschaftlern tagtäglich diese Daten sichteten und auswerteten, würde es noch lange dauern, bis wir auch nur diese Galaxis bis in ihren letzten Winkel erkundet hätten.
    Eine Galaxis von unzählig vielen.
    In

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