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Atlan 010 - Planet der Vogelmenschen

Titel: Atlan 010 - Planet der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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grau. Er beugte sich über die Theke und flüsterte:
“Gehen Sie nicht auf dieses Schiff, Mann! Da hätten Sie lieber Seeays Angebot annehmen sollen.”
Baaling Treat leerte sein Glas und bestellte noch einen doppelten Whisky.
“Ach, was! So schlimm kann es nicht sein.”
Der Barmann beugte sich weiter herüber. Diesmal bewegten sich nur seine Lippen, ohne daß ein Laut zu hören gewesen wäre.
“Menschenhandel!” las Treat von seinen Lippen ab.
“Glaube ich nicht”, erwiderte Treat. “Aber ich sehe es mir natürlich erst einmal an, bevor ich mich endgültig entschließe.”
Er hob sein Glas an.
Jemand stieß an seinen angewinkelten Arm. Treat verschüttete den Whisky auf sein Jackett. Wütend drehte er sich zu dem Übeltäter um und erkannte Henri Waaken, einen “schlafenden” USO-Spezialisten, der auf Lepso eine Großhandlung für terranische Spirituosen betrieb.
“Können Sie nicht aufpassen!” fuhr er ihn an.
“Verzeihung!” sagte Waaken. Er bestellte ebenfalls einen doppelten Whisky. “Da haben Sie Ersatz”, meinte er grinsend und schüttete den Inhalt in Treats Gesicht.
Treat hatte die Augen rechtzeitig geschlossen, weil er auf das vorbereitet war, was kam. Im nächsten Augenblick stieß er die gestreckten Finger seiner Rechten in Waakens Zwerchfell. Der blondhaarige Hüne klappte zusammen, und Treat hieb ihm die Handkante ins Genick.
Henri Waaken stürzte vom Hocker, erhob sich aber bald wieder. Er packte blitzschnell Treats Jackett und zog den USO-General zu sich heran. Treat stieß seinen Kopf gegen Waakens Brust, umspannte die Unterarme seines Gegners und setzte zu einer Vorwärts-Heberolle an. In einem echten Kampf wären Waakens beide Unterarme gebrochen, Treat hätte seinen Gegner zu Boden geworfen und wäre rittlings auf seinem Hals gelandet.
So jedoch verzögerte Baaling Treat seine Aktion um Bruchteile einer Sekunde. Das gab Henri Waaken genügend Zeit, um die Jackettaufschläge seines Gegners loszulassen und sich zur Seite zu werfen.
Krachend landeten die beiden Männer auf dem Boden. Sie sprangen rasch wieder auf. Waaken versetzte Treat einen Hieb in den Magen und zog die Rechte nach oben, als sein Gegner sich vor Schmerz krümmte. Treats Kopf flog zurück. Waaken setzte nach und bekam Treats Stiefelspitze ans Kinn. Während Baaling Treat taumelte, stand Henri Waaken wie erstarrt. Beinahe gleichzeitig gingen beide Kämpfer zu Boden.
Diesmal dauerte es etwas länger, bis sie wieder auf die Füße kamen. Aus glasigen Augen starrten sie sich an. Jedem Beobachter wurde klar, daß keiner der beiden Männer den Kampf eindeutig für sich entscheiden konnte.
Henri Waaken leckte sich über die Lippen, grinste unsicher und streckte die Hand aus.
“Sie sind ein toller Bursche. Vertragen wir uns wieder?”
Treat befühlte seine Zähne, dann schlug er ein.
“Einverstanden. Und jetzt könnte ich einen Whisky vertragen.” Er wandte sich dem Barmann zu. “He, Alouha! Zwei doppelte für meinen lieben Feind und mich!”
Untergehakt wankten Treat und Waaken zur Theke. Alouha musterte sie kritisch, dann reichte er ihnen einen feuchten Schwamm herüber, damit sie sich das Blut aus den Gesichtern wischen konnten.
Baaling Treat fühlte sich ziemlich schlecht. Der Kampf hatte echt wirken müssen, also waren die Schläge auch halbwegs echt gewesen. Die Unterlippe Treats blutete, zwei Zähne waren lokker und sein Magen würde wahrscheinlich eine Woche brauchen, um sich wieder zu erholen.
Sie nahmen ihre Gläser und prosteten sich zu. Der Whisky schien in Baalings Magen zu explodieren, aber dann breitete sich eine behagliche Wärme in seinem Körper aus. Er fühlte sich besser.
“Mikun Travitch”, stellte er sich vor. “Sie können mich Mikun nennen.”
Henri Waaken grinste, rieb sich den schmerzenden Nacken und erwiderte:
“Einverstanden, Mikun. Ich heiße Henri.”
Er beugte sich etwas vor und flüsterte:
“Ich glaube, mit Ihnen kann man Pferde stehlen, Mikun. Wie wäre es mit einem kleinen Lokalbummel im KoYoy-Viertel?”
“Ko-Yoy-Viertel”, murmelte Baaling und dachte mit Schaudern an die Berichte seiner Agenten. Das Ko-YoyViertel war das verrufenste Stadtviertel von Orbana, ein galaktisches Super-Sündenbabel, in dem Raubmorde, Überfälle und Diebstähle zum normalen Tagesablauf gehörten. “Klar, gehen wir hin, Henri. Hier ist es mir zu langweilig.”
Alouha seufzte nur, als die beiden Männer bezahlten. Anscheinend revidierte er sein Urteil über Mikun Travitch. Treat bedauerte, daß der

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