Atlan 016 - Siganesen sieht man nicht
fragte sich, warum Celebrin unter diesen Umständen noch immer den Schein wahrte und die drei Männer als Verbündete und Freunde bezeichnete. Schizoid war Celebrin bestimmt nicht.
“Ich werde Ihnen jetzt Ihre Unterkünfte zeigen.” Der fette Anti watschelte auf das Gebäude zu. “Es gibt ein paar wunderbare Zimmer in diesem Gebäude.”
Vor dem Haupteingang blieb er stehen und schaute zurück, als wollte er sich überzeugen, daß die drei Männer ihm gefolgt waren. Die Aras hielten sich hinter Tekener und seinen beiden Freunden. Tekener war sicher, daß sie auch durch mehrere Fenster des Gebäudes beobachtet wurden.
Tekener beschloß, auf das Spiel des Antis einzugehen.
“Ich wußte nicht, daß wir uns schon einen Urlaub verdient haben”, sagte er zu Celebrin. “Ich möchte mich aber auf jeden Fall bei Ihnen bedanken.”
Im ersten Augenblick war der Anti verwirrt.
“Urlaub? Natürlich werden Sie verstehen, daß kein Urlaub frei von Arbeit sein kann, Ronald Tekener.” Seine Blicke blieben an Monty Stuep hängen. “Vor allem Ihr großer Freund wird sich ein paar kleinen Anstrengungen unterziehen müssen.”
Tekener wußte genau, wie diese “kleinen Anstrengungen” aussehen würden. Seine Blicke suchten das Gebäude ab. Er prägte sich jede Einzelheit ein. Wenn sie zur Flucht gezwungen wurden, müßten sie mit der Umgebung vertraut sein. Der USOSpezialist konnte keine ungewöhnlichen Sicherheitsvorrichtungen erkennen, aber das war ohne Bedeutung. Das harmlos aussehende Gebäude konnte blitzschnell in eine Festung verwandelt werden. Schon die Einschaltung eines starken Schutzschirms würde genügen.
“Gefällt Ihnen das Haus?” erkundigte sich Celebrin spöttisch.
“Akonische Bauweise”, antwortete Tekener. “Teilen Sie die Macht auf dieser Welt mit Männern des akonischen Energiekommandos?”
Er spürte sofort, daß er eine verwundbare Stelle des Antis getroffen hatte.
“Ich allein bestimme, was auf Kukuyla geschieht!” Celebrins Stimme klang wütend. “Das sollten Sie sich merken, Tekener.”
“Es ist gut, wenn man das weiß”, gab der Spieler zurück. Mit diesem Gespräch verzögerte er das Betreten des Gebäudes. Kennon erhielt dadurch Gelegenheit, sich die Umgebung genau anzusehen. Die künstlichen Sinnesorgane des Gehirns sahen mehr als die Augen Tekeners und Stueps.
Die große Tür glitt zur Seite, als Celebrin darauf zuging. Tekener blickte in eine große Halle, deren Mittelpunkt ein farbenprächtiges Wasserspiel bildete. Die Wände waren mit künstlichen Kristallen bedeckt, in denen sich das Licht des Brunnens brach.
“Es gibt hier keine Treppen”, erklärte Celebrin und deutete auf drei Antigravlifte, von denen der größte zum Lastentransport bestimmt war. “Die Lifte sind an ein Sicherheitssystem angeschlossen. Sie können nur benutzt werden, wenn die Zentralschaltung sie freigibt.”
Das war ein deutlicher Hinweis. Celebrin warnte sie auf diese Weise vor einer Flucht.
“Die Fenster der Zimmer bestehen aus spiegelfreiem Panzerglas”, fuhr Celebrin genüßlich fort. “Sie können mit Thermowaffen nicht zerstört werden. Dazu braucht man Impulsstrahler und Desintegratoren. Auch die Wände des Gebäudes bestehen aus einer Speziallegierung.”
“Man könnte fast annehmen, dieser wunderbare Bau sei ein Gefängnis”, bemerkte Kennon.
“Das ist eine Frage des Standpunkts”, gab Celebrin zurück. “Ich wohne hier, ohne mich als Gefangener zu fühlen.”
Er deutete auf einen Lift.
“Steigen Sie bitte ein. Er ist vorprogrammiert und bringt Sie in die Etage, in der Sie vorläufig wohnen werden. Alle Zimmer stehen zu Ihrer Verfügung.”
Tekener ahnte, daß ihre Zimmer die am besten bewachten im gesamten Gebäude sein würden. Er machte sich deshalb keine Sorgen. Schließlich besaßen sie in Kamla Romo einen Trumpf, von dem die Condos Vasac nichts ahnte.
Die drei Männer betraten den Lift. Lautlos wurden sie nach oben getragen. Der Lift hielt an, und die Tür glitt zur Seite. Tekener trat als erster auf den Korridor hinaus. Am Ende des Ganges befand sich ein riesiges Fenster. Es war still und angenehm kühl. Tekener entdeckte insgesamt vier Türen, zwei auf jeder Seite des Ganges. Der Boden war mit weichem Material überzogen, das die Schritte der Männer dämpfte.
“Da wären wir also”, sagte Stuep. Er warf Kennon einen fragenden Blick zu und deutete zur Decke.
“Alles in Ordnung”, beruhigte ihn Kennon. “Es gibt hier keine Abhöranlagen. Celebrin weiß, daß wir vorsichtig
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