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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verließ der Kunde die Räumlichkeiten, schaltete der Zwerg eine Kommunikationsanlage an.
    Denn was kümmerte ihn das TELEPATHIE VERBOTEN-Schild. Sein Volk forschte andere nicht gerade über Telepathie aus, sondern über eine höchst seltene Begabung, die weniger psi-bedingt war, als vielmehr aus einer Kombination von Beobachtung und Intuition bestand. Eine geringe empathische Fähigkeit rundete sie ab.
    Auf diesem Weg hatte Krraligg einiges erfahren: Der Prospektor hegte geheime Absichten im Khasurn der da Onur.
    Dort wollte er den Patriarchen auch mit unangenehmen Fragen traktieren.
    Diese Erkenntnis kam Krraligg zugute. Hätte sich der Kunde nur nicht als so geizig erwiesen. Es wäre besser für ihn gewesen.
    Krraligg nahm Verbindung mit dem Khasurn auf. Er würde sich schon bis zum Patriarchen Penzar da Onur durchfragen. Er besaß diesbezüglich ein besonderes Talent. Eine Andeutung hier, ein geschickt hingeworfener Satz da.
    Der Patriarch würde ihm die Information vergolden.
    Bald darauf sprach er per Holofunk mit einem verrunzelten Leibdiener.
     
     
    Zurück in der Wohnung meines Partners, trat mir dieser mit triumphierendem Gesichtsausdruck entgegen.
    »Wir brechen im Morgengrauen auf«, schlug er vor. »Selbst wenn wir für die Reise mehr als ausreichend Zeit veranschlagen, sind wir früh genug dort. Der Patriarch erwartet uns am späten Nachmittag. Da bleibt sogar Zeit für ein wenig Sightseeing in der Wüste. Es gibt dort hinreißende Ecken.«
    Ecken in der Wüste? , lästerte der Logiksektor, doch ich ignorierte diesen Einwand. »Zwar ist mir nicht unbedingt nach Touristenattraktionen zumute, aber wenn …«
    »Es ist alles andere als eine Touristenattraktion«, versicherte Ohm. »Die einzige Attraktion in der Wüste sind die Gladiatoren-Schaukämpfe in der Schweißöde, von denen der Hökerer gesprochen hat. Und die sind ganz und gar nicht nach meinem Geschmack. Und sicher auch nicht nach Ihrem, Lordadmiral. Ich kenne eine Stelle, an der ein besonderes Naturschauspiel zu beobachten ist, wenn man etwas Glück hat. Die Balz der Wüstenkäfer ist schlicht phänomenal!«
    Viel mehr als die Vorstellung paarwerbender Sandinsekten faszinierte mich das Leuchten in den Augen meines Gegenübers, als dieser weitersprach.
    »Diese halbmetergroßen Tiere sind fast 99 Prozent ihres Lebens eingeschlechtlich, doch zur Balzzeit bilden sich drei Geschlechter aus. Die Weibchen besprühen das dritte Geschlecht mit hochkonzentrierten Hormonen, woraufhin diese sich blitzartig in eine schleimige Substanz auflösen. Die dabei auftretenden Lichteffekte sind bis in mehrere Kilometer Entfernung sichtbar, sogar am helllichten Tag, da sie intensiv grün aufleuchten, eine Farbe, die man in der Wüste sonst vergeblich sucht. Dieser Körperschleim bietet das Medium, in dem Männchen und Weibchen dann kopulieren.« Ohm schnippte mit den Fingern. »Faszinierend!«
    »Und diese Balzzeit findet nun gerade statt?«
    »Ironisch, nicht wahr?«
    Ich stutzte. »Ironisch?«
    Ohm wand sich verlegen. »Ich …« Er atmete tief durch. Offenbar war ihm das Thema peinlich. Er ärgerte sich sichtlich darüber, dass ihm die Bemerkung herausgerutscht war. »Ich erzählte Ihnen, dass die Beziehung zu meiner Freundin Acsais direkt vor Ihrer Anreise endete.«
    Ich versicherte, dass es nicht nötig sei, weitere Worte zu diesem Thema zu verlieren. Dass die Balzzeit der Tiere, die ihn offensichtlich so sehr faszinierten, gerade dann begann, als seine eigene Balzzeit endete, entbehrte in der Tat nicht einer gewissen Ironie.
    Obwohl ich dank meines Zellaktivators nur wenig Schlaf benötigte, zog ich mich in das luxuriöse Gästezimmer zurück, das Ohms Wohnung zu bieten hatte. Denn erstens benötigte mein neuer Agent sehr wohl Schlaf und zweitens konnten mir einige Stunden Ruhe auch nicht schaden.
    Ich streckte mich in dem breiten Bett aus, das nicht nur Platz für einen, sondern sicher für zwei, wenn nicht gar drei Arkoniden geboten hätte.
    Darüber, ob und welche Art Gäste Ohm hier normalerweise empfing, machte ich mir keine Gedanken. Stattdessen zog ich die Decke bis ans Kinn, schloss die Augen und schlief binnen weniger Atemzüge ein.
    Ich hatte einen Traum, der mich einige Minuten nach dem Aufwachen beschäftigte. Darin kam ein fetter, geflügelter, blauhäutiger Gleiterhändler vor, jedoch nicht Krraligg. Er umflatterte mich auf sehr nervöse Art, boxte mich mit seinem wulstigen, unrasierten Kinn, während er mir unentwegt irgendwelche Kabel

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