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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Geheimdienst konnte ihn von seinem Posten entfernen oder gleich töten, wenn er aufmüpfig würde.«
    Während Ohms Erklärungen war um uns einiges vorgefallen. Aus der einen Bewegung waren viele geworden. Es war, als habe die Nacht um uns zu leben begonnen.
    »Steh auf, aber langsam.« Ich zwang mich, in ruhigem Tonfall zu reden. Wenn es sich um Spinnen handelte, die sich um uns sammelten, konnten sie möglicherweise instinktiv jedes Anzeichen von Nervosität und Angst wahrnehmen.
    »Was …«
    »Wir sind umzingelt.« Vorsichtig schaute ich mich um. Tatsächlich entdeckte ich einige Spinnen. Das Mondlicht wurde in ihren Facettenaugen reflektiert. Offenbar waren die Tiere nur einzeln scheu.
    Wir stellten uns beide hin. Ich erwartete einen Angriff! Noch verhielten sie sich ruhig, schlossen den Ring um uns jedoch mit jedem Augenblick enger. Ihre Beißwerkzeuge schnappten.
    »Vermeide jede hastige Bewegung!«
    Leider musste ich feststellen, dass das Tier in Nakorands Hütte zu den kleinsten Vertretern dieser Gattung gehörte. Die größten Biester reichten mir bis an die Wade. Wenn sie sich gesammelt auf uns stürzten, konnten sie uns äußerst gefährlich werden.
    Ohm fluchte laut. »Warum hat uns der Kahle nicht gewarnt?«
    Ein fauchender Laut ertönte, und die Spinnen rasten gleichzeitig auf uns zu. Die wimmelnden Beine ließen hundertfach Sand aufwirbeln. Von überall drang das Klacken der zuschnappenden Beißwerkzeuge.
    Ich versetzte dem ersten Tier einen Tritt mitten in den fetten, ölig glänzenden Leib. Der Panzer brach knackend.
    Meine Faust erwischte das Muster aus gekreuzten Linien auf dem Rücken einer weiteren Spinne, die sich abstieß, um auf meinen Oberkörper zu springen. Sie fiel neben mir zu Boden, prallte mit einem anderen Tier zusammen und riss es von den Beinen.
    Gleichzeitig landete etwas hart auf meinem Rücken. Ich wirbelte herum und hatte Glück. Die Spinne verlor den Halt und stürzte.
    »Zum Lager!«, schrie ich.
    Ohm erwehrte sich der Biester ebenfalls, schlug und trat zu. Daumendicke Beine verhakten sich im Stoff seines Oberteils, der zerriss. Sofort stieß ein weiteres Bein zu und zog einen blutenden Striemen in die Haut. Die Kopfsektion der Spinne zuckte heran. Die Beißwerkzeuge öffneten sich.
    Ich wischte die Spinne vom Rücken meines Einsatzpartners.
    Gemeinsam rannten wir los. Die Spinnenmeute folgte uns.
    Schon tauchten die ersten Hütten auf, und nagendes Entsetzen stieg in mir auf. Hatte ich einen fatalen Fehler begangen? Was, wenn wir dort keine Hilfe fanden, sondern die Tiere zu den schlafenden Bewohnern führten? Zu den hilflosen Kindern?
    Aggressive Klacklaute drangen aus einer Behausung rechts von uns.
    Ich sah mich um. Die Tiere waren dicht hinter uns. Eine wimmelnde Masse aus glänzenden Leibern und wirbelnden Beinen.
    Aus der Hütte kam ein Insektoide. Es war ein R’hasir. Er stieß stakkatoartig Töne aus, die wie kleine Explosionen klangen, dann ließ er sich auf das mittlere Beinpaar nieder und grub die Enden zentimetertief in den Sand. Die Kopfsektion zuckte vor, hob und senkte sich ruckartig.
    Die Wirkung dieses Auftritts war verblüffend.
    Die Spinnen stockten im Angriff, drehten sich um und flohen. Nur noch kurz war das Scharren ihrer Beine im Sand zu hören, dann kehrte Stille ein.
    Der R’hasir richtete sich wieder auf. »Sie fürchten mich. Ich habe Angriffsbereitschaft signalisiert.«
    »Du hast uns gerettet.«
    Der Insektoide wollte keinen Dank hören. Stattdessen bot er uns an, in seiner Hütte zu übernachten.
    Er erwies sich als überaus freundlich, stellte uns Trinkwasser zur Verfügung und führte uns in einen abgetrennten Raum. Nur wenig Licht drang durch das Fensterloch, die Temperatur war angenehm – nicht zu warm, nicht zu kalt. Der Sand erwies sich als durchaus bequem.
    Nach den sich überschlagenden Ereignissen in letzter Zeit schlief ich binnen kürzester Zeit ein.
     
     
    Helligkeit weckte mich. Licht fiel durch die Fensteröffnung genau auf mein Gesicht. Es kitzelte in der Nase, dass ich niesen musste.
    Ich hatte tief und traumlos geschlafen; das Erwachen ging zäh vor sich. Die Glieder waren schwer, die Gedanken flossen nur träge.
    »Die Temperatur steigt mit dem Sonnenaufgang rapide«, begrüßte mich der Kahle.
    Ich setzte mich überrascht auf. Der Einäugige saß mit übergeschlagenen Beinen vor meiner Schlafstatt, stützte beide Hände hinter dem Rücken ab.
    »Das ist in Wüstengebieten üblich«, antwortete ich lapidar.
    »Ich hörte,

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