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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Welt geholfen.«
    Halap setzte sich mühsam auf. »Das vielleicht. Aber mich hätte sie nicht retten können. Ich wäre an den Blutungen gestorben.« Ihre Haut war noch bleicher als gewöhnlich, das Weiße der Augen trüb. »Sie verfügt nicht über dein umfassendes medizinisches Wissen.«
    Das Mädchen erwachte, stieß glucksende Laute aus und fuchtelte mit seinem Ärmchen. Es stieß seinen Bruder an. Dieser rümpfte im Schlaf bloß die Nase. Und er erwachte nicht einmal, als seine Schwester zu brüllen begann.
    Ich hob das Baby auf, was ihm zu gefallen schien, denn es verstummte augenblicklich. Mit dem Kind auf den Armen wanderte ich durch den Raum und fragte mich, was das Leben wohl für es bereithielt.
     
     
    Mitten in der Nacht schreckte ich auf.
    Etwas stimmte nicht. Ich sah mich in dem dunklen Zimmer um. Da ich zuvor geschlafen hatte, genügte das wenige Restlicht, um Umrisse zu erkennen.
    Jemand stand mitten im Raum. Er trat vor die Fensteröffnung, so dass das hereinfallende Mondlicht ihn beschien. Ein Terraner mit tief in den Höhlen liegenden Augen. Die breite Nase warf einen Schatten über die linke Gesichtshälfte. Ich glaubte zu wissen, wen ich vor mir hatte, und er bestätigte es mir sofort.
    »Da wir uns noch nie getroffen haben, Lordadmiral Atlan, will ich mich Ihnen vorstellen. Flakio Tasamur.« Er streckte mir nach terranischer Sitte die Hand entgegen, lächelte dann süffisant und ließ sie wieder sinken. »Bleiben Sie liegen. Dies ist kein Staatsempfang, sondern eine Unterredung unter … hm …«
    »Freunden?«, schlug ich vor.
    »Vielleicht. Möglicherweise auch unter Leidensgenossen oder Rivalen, wer weiß?«
    »Wir sollten Ihren alten Freund Ohm Santarin dazubitten. Er schläft in einem angrenzenden Raum und …«
    »Ich weiß, wo er sich befindet. Halten Sie mich bitte nicht für dumm, Lordadmiral. Ich bin absichtlich zu Ihnen gekommen, denn ich vermute, dass Sie eher in der Lage sind, die Konsequenzen unserer Unterredung zu verstehen.«
    Ich erhob mich trotz der gegenteiligen Aufforderung Tasamurs. »Wie sind Sie in diesen Raum gelangt?«
    Er lachte leise. »Es gibt in der Schweißöde keine verschlossenen Türen.«
    Mir wurde klar, wie leichtsinnig es war, dass Ohm und ich nicht abwechselnd Wache hielten. Kerit hätte sich jederzeit anschleichen können …
    »Ich hoffe, Sie sind nun wach genug«, meinte Tasamur. »Es gibt Wichtiges zu besprechen. Die Botschaft des Qwerttz hat mich erreicht; natürlich wusste ich schon vorher, welch prominente und wichtige Person in der Schweißöde gelandet ist.«
    »Ich bin davon überzeugt, dass Ihnen nichts von Bedeutung entgeht.«
    »Lassen Sie das. Es ist nicht so, dass ich für Schmeicheleien nicht empfänglich bin, aber ich erkenne sie als das, was sie sind.«
    »Dann können wir ja Klartext reden. Das kommt mir sehr entgegen.«
    Er schlug mir auf die Schulter. »Sie gefallen mir. Das ist gut, denn wir werden wohl nicht umhin kommen, uns miteinander zu beschäftigen.«
    »Sie wissen, warum wir den Kontakt mit Ihnen suchen?«
    »Was könnte jemanden wie Sie und meinen ehemaligen Mitarbeiter Ohm Santarin dazu bewegen, den König der Schweißöde zu kontaktieren, den mächtigsten Mann weit und breit? Doch nur eins. Sie wollen, dass ich Ihnen bei der Flucht helfe.«
    »Brillant kombiniert«, gab ich zu. »Ehe wir weiterreden, möchte ich Ihnen eine grundlegende Frage stellen. Werden Sie es tun?«
    Tasamur ging einen Schritt zurück, lehnte mit dem Rücken gegen die Wand. »Wie kommen Sie überhaupt darauf, dass ich es könnte?«
    Ich erklärte ihm unsere diesbezüglichen Überlegungen und fügte hinzu: »Außerdem erscheint es uns undenkbar, dass jemand wie Sie nicht fliehen könnte.«
    »Sehr richtig.« Tasamur trommelte mit den Fingern auf den Knien. »Aber Sie schmeicheln mir schon wieder, Lordadmiral. Sie stellen sich sicher einige Fragen. Ich bin gewillt, sie zu beantworten. Doch vorher sollen Sie etwas anderes erfahren. Ehe ich den Raum betreten habe, habe ich Irhe’vormas Überwachungsdrohne manipuliert.«
    Ich ließ mir die Überraschung nicht anmerken.
    »Oder waren Sie so naiv anzunehmen, der Robotkommandant würde nicht jeden Ihrer Schritte überwachen, so, wie er glaubt, mich Tag und Nacht zu beobachten? Ich habe ihn längst ausgetrickst. Seine Drohne sendet ihm jede Nacht Bilder, die zeigen, wie ich sanft schlafe. Ein simpler Trick.«
    »Ein Trick, der allerdings ohne technische Hilfsmittel nicht zu verwirklichen wäre.«
    Er überging

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