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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Bewaffnung und nach der Herkunft ihrer Technik gefragt worden.
    Niemand wollte ihre friedfertigen Absichten akzeptieren. Überall brachte man ihnen Misstrauen, manchmal auch offen gezeigten Abscheu entgegen.
    »Wirklich? Ihr wollt unsere Freunde werden und Wissen austauschen?«, fragte ein einbeiniger Avoide zynisch. »Was hätten wir davon, Geheimnisse zu verraten? Ich schlage vor, dass ihr uns sagt, was wir über diese Falttechnik wissen wollen. Dann lassen wir euch leben.« Er ließ seine breiten Schnabelhälften belustigt aufeinanderklappen. »Oder auch nicht.«
    Destin floh ein weiteres Mal, nutzte die antriebstechnische Überlegenheit seines Schiffs aus, um viele Lichtjahre entfernt einen neuen Versuch zur Kontaktaufnahme mit Außergavivischen zu wagen.
    Eigennutz. Rücksichtslosigkeit. Eroberungslust. Intrigantentum. Heimtücke. Blindwütiger Hass. Sein Wort- und Erfahrungsschatz erfuhr eine unglaubliche, bislang undenkbare Erweiterung, der man in der Heimat bloß mit Entsetzen begegnen würde.
    Die Sterneninsel, von manchen als Debara Hamtar, von anderen als Apsuhol bezeichnet, beheimatete fast ausnahmslos kriegerische Völker, die einander die Schädel oder den jeweiligen Sitz ihres Denkvermögens einzuschlagen trachteten. Waren die Bewohner der Spiralgalaxis bis auf wenige Ausnahmen entartet? Herrschten in anderen Bereichen der Lokalen Gruppe lebenswertere Zustände?
    Destin nahm lange, anstrengende Reisen auf sich, um die sogenannte Zweite Insel, oft auch Karahol genannt, zu erforschen. Doch nichts schien hier anders zu sein. Auch in dieser Sterneninsel trugen Zweiarmige ihren Zwist mit Andersartigen aus, richteten ihre Wut aber auch gegen Brudervölker.
    Destin dehnte seine Suche weiter und weiter aus. Er wusste, dass in der Heimat bereits ein Mythos entstanden war, der seine unstillbare Sehnsucht nach dem Gepriesenen Land zum Inhalt hatte.
    Die sonst so agnostisch denkenden Gavivis entwickelten aufgrund der Berichte, die er mithilfe winziger Faltsplitter versandte, Gedankentheoreme, deren pseudoreligiöser Inhalt immer mehr in den Vordergrund trat.
    Es ist an der Zeit, dass wir in die Heimat zurückkehren , mahnte ihn eines Tages Suwjush, sein Tyarez. Unser beider Lebenszeit ist beinahe aufgebraucht.
    »Diesen Sternenarm noch!«, bat Destin. Er streckte seinen Arm aus und deutete auf das Abbild einer mehrere hunderttausend Sonnenmassen umfassenden Region in der Zwerggalaxis Fornax. Weder er noch sein symbiotischer Partner konnten das Zittern der Finger unterdrücken.
    Nein! , teilte ihm Suwjush mit aller Entschiedenheit mit. Mehr als tausenddreihundert Jahre sind seit Beginn unserer Suche vergangen. Wenn du den Boden deiner Heimat noch einmal betreten willst, müssen wir jetzt umkehren.
    Destin zögerte kurz – und gab schließlich nach. Er fühlte sich unendlich müde.
    Er hatte so viele schöne Dinge gesehen. Wunder, die die Schöpfung hervorgebracht hatte. Sternenriffe, Schwarze Löcher und Wasserstoffwolken, in denen Leben soeben erst am Entstehen war. Kataklysmische Sternenballungen, die von innen her pulsierten. Wandelsterne, die einander umtanzten und auffraßen. Kosmische Regionen voll Kraft und Imposanz, deren hochintensive Strahlungsfelder selbst die Instrumente seines Faltschiffes zu gefährden drohten …
    Doch die Enttäuschung, keine gleich gesinnten Partner gefunden zu haben, wirkte ungleich heftiger in ihm nach. Die Gavivis und Tyarez waren möglicherweise eine Entartung des Lebens; zu friedlich und zu naiv, um in diesem ständigen Kampf, der vom kleinsten Quant bis hin zu den größten Galaxien vorzuherrschen schien, mitspielen zu können.
    Die Rückreise dauerte lange, und sie fraß nahezu die letzten Kraftreserven auf. Ständig musste er Nahrung zu sich nehmen, die Tyarez-Haut pflegen und massieren. Es blieb keine Zeit, sich ausreichend über die aktuelle politische Situation in der heimatlichen Galaxis zu informieren, bevor er zur Landung ansetzte.
    Umso größer war der Schock, als das Faltschiff den Boden der Heimat berührte. Denn weißhaarige Zweiarmige hatten Flaggen mit sinn- und bedeutungslosen Symbolen in den Boden des Planeten gerammt. Sie meinten, ihn damit in Besitz genommen zu haben. Die Gavivis hingegen, seine Freunde und Brüder, sie blieben wie vom Erdboden verschluckt.

 
Kapitel 32
     
    Die Kantenfalte fiel durch mich hindurch, prallte in einem nahezu rechten Winkel auf, kippte schließlich zur Seite und legte sich wie eine Dampfschicht über den Boden, auf dem ich

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