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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Polizeigleiter folgte.
    Greta wartete eine Weile, dann sagte sie: »Ihr wisst besser, wie wir zum Atlan Space Port kommen. Die Jungs von der Company kennen den Weg. Sie waren schon einige Male im Schiff.«
    »Die Hälfte des Flugs wird ohnehin positronisch gesteuert«, sagte der Polizeipilot. »Kein Problem.«
    Zusammen mit anderen Gleitern, die diese Ebene in östlicher Richtung benutzten, schwebten beide Gefährte über einen Teil der Stadt hinweg, auf den Ringwall zu, hinter dem die Polkappen der großen Kugelschiffe aufragten.
     
     
    Die Überspielung an Loscon war beendet. Wir besprachen noch einige Einzelheiten, dann schaltete ich den Terminal auf Stand-by und lehnte mich zurück. In dem Moment, in dem ich mich entspannte, meldete sich der Laderaum IV der AVIGNON.
    »Sir. Ihr Schützling hat vor einigen Minuten die Muschel verlassen. Ein Gleiter der GCC, eskortiert von sechs Stadtpolizisten, holt gerade den Sarkophag ab. Er wird zur GCC geflogen und dort in eine gesicherte Abteilung gebracht.«
    »Geht in Ordnung«, antwortete ich. »Dann sind wir eines von vielen Problemen los.«
    Ich sah zu, wie die Muschel verladen wurde. Sehr viel später rief ich auf einem sicheren Kanal Homer G. Adams an. Sein Gesicht trug einen sorgenvollen Ausdruck. Er saß an einem Schreibtisch in seiner Zentrale und trank Tee. Im Hintergrund flimmerten die Zahlenreihen und die zitternden Zickzacklinien einer Börsenkurstafel. Ich hatte nicht auf die Zeit geachtet. Auf einem der vielen Chronometer des Büros sah ich, dass es kurz vor Mitternacht war.
    »Entschuldige, Homer«, sagte ich und hob grüßend die Hand. »Ich sehe, dass du noch immer für das finanzielle Wohl aller Terraner arbeitest. Trotzdem: Es ist wichtig.«
    »Die Hälfte vom mühevoll erwirtschafteten Überschuss geht ohnehin an deine USO«, antwortete er todernst. »Und was fängst du damit an? Lässt hektoliterweise Spitzenwein aufkaufen!«
    »Die wenigsten trinke ich selbst. Aber ich muss Staatsgäste wie dich bewirten«, antwortete ich lachend. »Ich habe, was den Aufruhr in Terrania betrifft, zwei wichtige Daten. Siebzehnter und achtzehnter April. Dann soll es auch Überfälle auf regierungseigene Gebäude und Institutionen geben.«
    »Loscon hat mich verständigt«, erwiderte er und träufelte Limonensaft in die Teetasse. »Das kann nicht geduldet werden. Die MEINLEID-Leute planen blutige Anschläge. Sogar Stadtpolizisten schließen sich ihnen an.«
    »Wir müssen eingreifen«, antwortete ich. »Entschlossen und rechtzeitig. Ich habe fünfzig Spezialisten, mich eingeschlossen, und die entsprechende Ausrüstung. Wir brauchen noch einmal hundert Mann, ungefähr, zur Verstärkung. Profis von der SolAb, die besten Polizisten. Wir kennen die Punkte, an denen die Kunshuner losschlagen. Am ersten Tag schlagen wir den Aufstand nieder, am nächsten Tag sorgen wir endgültig für Ruhe.«
    »Und zwar ohne Tote und brennende Gebäude«, fügte Adams hinzu. »Ich habe die USO gerufen, weil sonst niemand damit fertig wird. Willst du eine Generalbesprechung? Chief Jerrisho und Delis arrangieren es binnen Stunden. Hier bei mir? Im Raumschiff? Ich sorge dafür, dass die richtigen Vertreter zusammenkommen.«
    »Morgen Mittag? Bei dir. Lass mich abholen.«
    »Einverstanden«, sagte er und begann im Tee zu rühren. »Dieser Spuk muss ein Ende haben. Ich wünsche eine ruhige Nacht.«
    »Mögest du auf den Zahlen deiner Bilanzen tief und traumlos schlafen, mein Freund«, antwortete ich und hob die Verbindung auf. Die USO, und damit hatte er Recht, war die übergeordnete Polizeieinheit der Milchstraße, und wir konnten nicht zulassen, dass eine städtische Kultur und Zivilisation von solch hohem Niveau ins Mittelalter zurückfiel. Nur wegen der Unzufriedenen eines kleinen, abbruchreifen Stadtviertels? Adams hatte mich um Hilfe gebeten – ich würde ihm helfen. Mit allen Kräften.
    Nur die Nachtwachen patrouillierten durch die AVIGNON. Ich beschäftigte mich noch eine halbe Stunde lang mit Informationen über Çatal Hüyük, die Siedlung, die um 7400 vor Christi Geburt auf der anatolischen Hochebene entstanden war und die man zwischen etwa 1960 und 2025 ausgegraben und analysiert hatte. Eine »Stadt«, bewohnt von bis zu 10.000 Menschen, die wahrscheinlich eine Große Göttin, eine Magna Mater , verehrten, viele Tonfigürchen modellierten – die ein wenig unseren Funden glichen – und in Tempeln voller Wandmalereien beteten. Immerhin hatten sie eine Karte entwickelt, die älteste

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