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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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auf deinen eigenen Beinen stehen kannst, werden wir ein kleines Experiment veranstalten.«
    Mit diesen Worten drehte sich Trilith um und verließ die Krankenstation. Das leise Zischen des sich schließenden Schotts hörte ich schon nicht mehr, da ich bereits tief und fest schlief.

 
    Kapitel 3
     
     
    6. Juni 3103
    Atlan
     
    Zwei Tage später führte mich Trilith von meinem Krankenlager in eines der in der Nähe der Zentrale gelegenen Quartiere, wo ich mich ausgiebig duschte und frische Kleidung anzog. Außer einem leichten Schwindelgefühl und einem Brennen in Knie- und Ellbogengelenken verspürte ich keinerlei Nachwirkungen der Behandlung. Inwieweit meine Psyche bleibenden Schaden genommen hatte, vermochte ich im Moment noch nicht zu sagen.
    Drei Beutel mit jenem grünlichgrauen Nährbrei, den ich bereits bei meinem ersten Besuch an Bord der GAHENTEPE kennen und schätzen gelernt hatte und der auch diesmal köstlich schmeckte, brachten die letzten Lebensgeister zurück. Ich hätte sogar noch ein oder zwei weitere Portionen essen können, doch meine Gastgeberin riet mir davon ab. Mein Magen, so Trilith, müsse sich erst wieder an normale Kost gewöhnen. Schließlich hatte ich fast eine volle Woche auf der Medostation verbracht und war dabei ausschließlich künstlich ernährt worden.
    »Wäre es zuviel verlangt, Quinto-Center oder wenigstens einen USO-Außenposten anzufunken und meine Leute zu informieren, dass ich gesund und am Leben bin?«, fragte ich, als ich schließlich hinter Trilith neben der Steuerkonsole stand. Sie zog an mehreren der vor ihr baumelnden Schnüre, die allesamt in verschiedenfarbigen Quasten endeten. Sofort stieg mir ein scharfer Geruch nach verbranntem Maschinenöl und Essig in die Nase.
    »Wozu?« Trilith wandte kurz den Kopf und sah mich an. »Ist deine unabhängige Polizeiorganisation so sehr von dir abhängig, dass sie nicht mal ein paar Tage ohne dich auskommt?«
    »Keineswegs.« Ich blieb gelassen. »Und wie ist es bei dir? Ist deine Paranoia so ausgeprägt, dass schon ein kurzer Funkspruch genügt, um dich nervös zu machen?«
    »Wir arbeiten zusammen, weil wir im Moment die gleichen Interessen verfolgen, Arkonide«, sagte Trilith scharf. »Das heißt aber nicht, dass ich dir vertraue. Du würdest es niemals eingestehen, aber wenn du die Möglichkeit hättest, würdest du mich auf der Stelle in Gewahrsam nehmen und in deinem geliebten Quinto-Center so lange weichkochen, bis ich dir meinen Aktivator freiwillig übergebe. Vielleicht bin ich paranoid, aber lieber das als tot.«
    »Ich habe es dir schon einmal gesagt«, sagte ich. »Du kennst mich nicht annähernd so gut wie du glaubst. Aber ich respektiere dein Misstrauen, wenn du mir dafür verrätst, warum ich nach wie vor an Bord bin.«
    »Du sprichst wie so oft in Rätseln«, entgegnete sie wenig überzeugend. »Du bist hier, weil ich dein Leben gerettet habe.«
    »Ich bitte dich, Trilith«, rief ich und breitete theatralisch beide Arme aus. »Halte mich meinetwegen für ein intrigantes Ungeheuer, das die Milchstraße mit einer Terrororganisation namens USO im Würgegriff hält, aber halte mich nicht für dumm. Du hast deinen Teil unserer Abmachung längst erfüllt. Ich verspüre keinerlei Drang mehr, mich einem Gatusain anzuvertrauen. Ich bin geheilt. Du könntest mich also jederzeit auf irgendeinem unbedeutenden Planeten im Einflussbereich des Solaren Imperiums absetzen und dich mit den beiden Sarkophagen aus dem Staub machen. Aber du tust es nicht. Du brauchst mich! Wofür?«
    Trilith hatte aufgehört, an den Schnüren zu zupfen. Sie atmete tief ein und wieder aus. »Erinnerst du dich an das Experiment, von dem ich gesprochen habe?«
    »Ja.«
    Es dauerte lange, bis Trilith weitersprach. »Ich glaube, es ist wichtig, dass du dabei anwesend bist. Ich weiß nicht warum, aber seit die beiden Gatusain an Bord sind, hat sich die GAHENTEPE … verändert.«
    »Inwiefern?«
    »Ich wünschte, ich könnte es in Worte fassen.« Ihr Bedauern klang ehrlich. »Es ist mehr eine Ahnung. Du kennst einen Großteil meines wechselhaften Lebensweges. Die GAHENTEPE war von Beginn an ein Instrument jener, die mich erschaffen haben. Für sie war ich nur eine Gefangene, eine Befehlsempfängerin und ein Testobjekt. Nach unserer gemeinsamen Episode auf Rudyn habe ich dieses Verhältnis umgedreht. Frag mich nicht, auf welche Weise; es ist keine besonders schöne Geschichte, und wenn ich sie dir erzähle, wird deine Meinung von mir sich nicht zum

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