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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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mindestens einem Kilometer begehen. Wenn er seine Breite dabei um nicht mehr als die Hälfte verringert, besteht eine gute Chance, dass wir es tatsächlich mit einem durchgehenden Spalt zu tun haben.«
    »Das wäre phantastisch.« Adrian drehte sich langsam um die eigene Achse.
    »Diese Ebene wäre als Lagerplatz ideal. Wir könnten unserer Leute in kleinen Gruppen durchschleusen. Wenn die Schlucht das Massiv teilt, würde sich der Abstieg ins Tal direkt anschließen. Wir würden zwei bis drei Tage sparen.«
    Auch Darko lächelte. »Ich finde, dass wir zur Abwechslung mal etwas Glück verdient hätten, meinen Sie nicht, Sir?«
    »Allerdings«, stimmte der Kommandant zu. »Was schlagen Sie also vor?«
    »Am besten gehe ich voraus. Sie folgen mir in mindestens zehn Metern Abstand, besser zwanzig. Wir müssen mit losem Geröll und Steinschlag rechnen, also keine lauten Geräusche.«
    Die Dunkelheit und die Stille im Inneren der Schlucht waren auf seltsame Weise tröstlich. Ab und an konnte Adrian das Heulen des Windes hören, der sich hoch über ihm in den Klüften und Schründen fing. Hin und wieder lösten sich ein paar lockere Steine aus dem Fels oder tropfte etwas Wasser auf den Boden. Doch ansonsten schien die übrige Welt hier keine Bedeutung zu haben.
    Darko legte ein beachtliches Tempo vor und beinahe hätte der Kommandant ihm zugerufen, langsamer zu gehen. Im letzten Moment erinnerte er sich an die Warnung des Ortungsoffiziers, möglichst keinen Lärm zu verursachen. Also versuchte er, so gut wie möglich mitzuhalten, und hoffte ansonsten, dass die Begeisterung nicht mit seinem Begleiter durchging und dieser die nötige Vorsicht vermissen ließ. Die Erfahrung mit dem Geysir auf der Ebene sollte ihm noch in bester Erinnerung sein.
    Schon nach wenigen Minuten hatte Adrian das Zeitgefühl völlig verloren. Es kam ihm vor, als würde er sich bereits seit Stunden durch diese Schlucht tasten. Sehen konnte er so gut wie nichts. Hatte zu Beginn ihrer Exkursion noch die nahe Spaltöffnung für etwas Helligkeit gesorgt, so herrschte inzwischen fast völlige Dunkelheit. Der obere Rand des Einschnitts war viel zu weit entfernt, als dass das Tageslicht seinen Weg bis auf den Grund hätte finden können.
    Der Fels um ihn herum fühlte sich noch immer warm an. Die Luft war feucht und roch irgendwie abgestanden.
    Adrian musste wie so oft in den letzten Tagen an Elvia denken. Wenn sie nachts nebeneinander lagen, konnte er ihre Schwermut körperlich spüren. Sie, die ihm in den ersten Wochen nach der Havarie so viel Kraft gegeben hatte, schien mit einem Mal resigniert zu haben. Reichte das Kind, das sie in sich trug, und die Sorgen, die sie sich um sein Wohlergehen und seine Zukunft machte, als Erklärung für diesen Stimmungsumschwung aus?
    Der Kommandant war alles andere als ein Experte auf diesem Gebiet und pflegte wie die meisten Männer durchaus gewisse Vorurteile, wenn es um Schwangerschaft und die damit verbundenen Begleiterscheinungen ging. Auf der Erde und den meisten anderen zivilisierten Welten der Milchstraße waren das Austragen und die Geburt eines Kindes schon lange nichts mehr, worüber man sich als werdende Mutter oder Vater Gedanken machte.
    Die moderne Medizin sorgte dafür, dass sowohl der Verlauf der Schwangerschaft selbst als auch der Vorgang der Geburt weitgehend schmerz- und beschwerdefrei verliefen. Dennoch hatte Adrian gehört, dass der Hormonhaushalt und somit auch die Gefühlswelt einer schwangeren Frau in erhebliche Unordnung geraten konnte.
    Er nahm Elvias Zustand keinesfalls auf die leichte Schulter. Auch wenn die Geburt seines Kindes noch mehr als ein halbes Jahr entfernt war, so machte er sich dennoch keine Illusionen. Selbst mit Doc Robertsons Hilfe, den er über die Schwangerschaft informiert und der ihm versichert hatte, bereits eine Reihe von Entbindungen durchgeführt zu haben, wenn auch mit entsprechender medotechnischer Unterstützung, waren die Risiken gewaltig.
    Ein Flüstern unmittelbar vor ihm ließ ihn innehalten.
    »Vorsicht, Sir«, sagte der Ortungsoffizier. »Vor uns liegt ein Schacht. Ich habe keine Ahnung, wie tiefer ist, aber der Sims, der uns zu seiner Überwindung zur Verfügung steht, ist ziemlich schmal.«
    »Dann sollten wir umkehren«, schlug Adrian vor. »Wenn wir das Gros der Gruppe bis zum Plateau gebracht haben, können wir den Schacht mit einer der Isolierplatten unserer Ausrüstung überbrücken.«
    »Im Prinzip haben Sie recht, Sir«, erwiderte Darko Loevej. »Aber

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