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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Mann«, bestellte ich.
    Der Terraner sah mich argwöhnisch an und leckte sich die dünnen Lippen.
    »Können Sie … äh … können Sie denn auch … bezahlen?«, erkundigte er sich dann scheu.
    »Was glauben Sie?«, fragte ich grinsend zurück. »Kann ich?«
    Der Mann nickte, wandte sich hastig ab, holte vier Krüge unter seinem Tresen hervor und begann den ersten aus einem mächtigen Holzfass zu befüllen.
    »Beeindruckender Auftritt«, hörte ich in diesem Moment eine grollende Stimme hinter mir. »Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Darf ich Ihren Namen erfahren?«
    »Ich bin Atlan«, antwortete ich, kehrte dem Unbekannten jedoch nach wie vor den Rücken zu.
    »Der berühmte unsterbliche Arkonide.« Die Stimme klang zufrieden. »Dann habe ich mich also nicht geirrt. Was macht der Lordadmiral der USO auf einem von allen Sternengöttern vergessenen Planeten wie Shahimboba?«
    Nun drehte ich mich doch um. Ich musste den Kopf tief in den Nacken legen, um meinem Gegenüber ins Gesicht zu schauen.
    Dieser Ertruser war noch größer als das Exemplar, das ich gerade eben auf die Bretter geschickt hatte. Er trug die pechschwarzen Haare in alter Tradition als Sichelkamm auf dem ansonsten kahlen Schädel. Die graue Kombination spannte sich hauteng um den gewaltigen Brustkorb und umschloss Oberarme, deren Umfang den meiner Taille mühelos übertrafen. Der Kerl musste aus irgendeinem Hinterzimmer gekommen sein, denn wenn er schon bei meinem Eintreten im Schankraum gewesen wäre, hätte ich ihn garantiert bemerkt.
    »Hören Sie«, sagte ich ruhig. »Ich will keinen Ärger. Ihr Freund da drüben …«, ich deutete auf den Hünen, der sich gerade schnaufend und ächzend zurück auf die stämmigen Beine kämpfte, »schien lediglich zu glauben, er müsse mir sagen, wohin ich gehen kann und wohin nicht. Ich bin es gewohnt, solche Entscheidungen selbst zu treffen.«
    »Galt ist ein Schwachkopf«, erklärte der Ertruser zu meiner Überraschung. »Und ganz gewiss nicht mein Freund. Sie dürfen sicher sein, dass er Sie und Ihre Begleiter nicht mehr belästigt.«
    »Das freut mich zu hören, danke.«
    »Ich bin Moltek Zess«, sagte er und streckte mir eine Hand entgegen, in der ich bequem hätte sitzen können. Ich ergriff seinen Zeigefinger und schüttelte ihn.
    »Was halten Sie davon«, fuhr er dann fort, »wenn Sie und ich einen Ort aufsuchen, an dem wir uns ungestört unterhalten können? Die Einladung gilt natürlich auch für Ihr Team, Lordadmiral.«
    »Einverstanden«, stimmte ich zu. »Und nennen Sie mich Atlan.«
    Hinter mir wuchtete der hagere Terraner gerade vier bis zum Rand mit einer braunen Flüssigkeit gefüllte Humpen auf den Tresen. Als ich zugreifen wollte, winkte Moltek Zess ab und wandte sich seinem Artgenossen zu.
    »Mach dich nützlich, Galt«, wies er ihn an. »Bring die Getränke nach hinten und besorge unseren Besuchern etwas zu essen.«
    Als uns unser Gastgeber in den hinteren Teil des Treasure Chest führte, machte man uns wiederum bereitwillig Platz. Diesmal las ich in den Gesichtern jedoch weniger Respekt, als vielmehr Angst.
    Die Worte des Arkoniden, den ich im Stollen getroffen hatte, waren mir noch frisch im Gedächtnis: Hat Zess dich geschickt, um es zu Ende zu bringen? Dieser Ertruser schien hier unten ein womöglich skrupelloser, doch nicht unerheblicher Machtfaktor zu sein. Insofern war ich zunächst einmal genau dort, wo ich sein wollte.
    Durch eine breite Tür gelangten wir in einen Raum, der außer einem Tisch und einer Reihe von Stühlen kein weiteres Mobiliar enthielt. Zess bat uns, Platz zu nehmen. Trilith und ich setzten uns, die beiden Sujadin blieben stehen.
    »Lassen Sie mich vorausschicken«, begann der Ertruser, »dass Ihre Anwesenheit auf Shahimboba eine ziemliche Sensation ist, Atlan. Bedeutet das, dass man endlich auf uns aufmerksam geworden ist und uns hier herausholt?«
    »Falls Sie wissen wollen, ob ich im Rahmen einer USO-Operation hier bin«, entgegnete ich, »dann muss ich Sie leider enttäuschen.«
    »Man hat Sie doch nicht etwa wie all die anderen verschleppt?« Moltek Zess’ Atmung beschleunigte sich. »Sagen Sie mir bitte, dass Sie eine Möglichkeit haben, diese Welt wieder zu verlassen.«
    »Die habe ich durchaus«, gab ich zu, »aber warum erzählen Sie mir nicht einfach, was hier los ist? Ich bin erst vor wenigen Stunden eingetroffen und noch im Begriff, mir ein Bild über die Situation auf Shahimboba zu machen.«
    »Natürlich. Verraten Sie mir aber vorher noch, welches

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