Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
Vom Netzwerk:
siebenhundert Jahren herrscht Frieden in der Milchstraße, doch es scheint, als wären die Völker dieser Galaxis nicht in der Lage, diese Chance zu nutzen. Statt gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft für alle zu arbeiten, streben sie immer weiter auseinander, und was mich am meisten schmerzt, ist die Tatsache, dass es die Terraner sind, die dabei an der Spitze stehen.
    Die öffentliche Wahrnehmung der USO hatte von Anfang an unter ihrer engen organisatorischen und finanziellen Verflechtung mit dem Solaren Imperium gelitten, doch ich hatte zu keinem Zeitpunkt eine Wahl gehabt. Nur Perry Rhodan, seine Terraner und die von Homer G. Adams so beispiellos geführte GCC waren bereit gewesen, die immensen Mittel aufzubringen, um eine Organisation zu schaffen, die nicht nur unabhängig von politischen Zwängen agieren konnte, sondern vor allem die Voraussetzungen besaß, ihre Ziele auch mit dem nötigen Nachdruck durchzusetzen. Auch wenn die USO dem Imperium immer nahegestanden hatte und dies auch weiterhin tun würde, so war die Liste der Operationen und Einflussnahmen lang, mit denen ich mir immer wieder Perry Rhodans Zorn zuzog. Allerdings war mein terranischer Freund stets klug genug gewesen, um zu wissen, wann er die Zähne zusammenzubeißen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen hatte.
    »Ehrlich gesagt ist es mir im Moment ziemlich egal, was Sie von mir oder der USO halten, Ms. Deubtar«, ging ich in die Offensive. »Wenn ich mich allerdings hier umsehe, dann komme ich zu dem Schluss, dass Sie bei der Wahl Ihrer Verbündeten nicht allzu wählerisch sein können.«
    »Wir sind fast zweihundert Jahre ohne Hilfe von außen ausgekommen«, sagte Shareen Deubtar leise. »Was lässt Sie annehmen, dass wir sie ausgerechnet jetzt nötig haben?«
    »Sie dürfen mir glauben«, erklärte ich. »Wenn mir die Situation auf Shahimboba schon früher bekannt gewesen wäre, hätte ich mich längst darum gekümmert. Leider können meine Häscher nicht überall zugleich sein.«
    »Und deshalb frage ich Sie noch einmal: Was wollen Sie hier?«
    »Ich bin auf diesen Planeten aufmerksam geworden, weil ich nach einem Volk mit dem Namen Illochim suche. Haben Sie diesen Begriff schon einmal gehört?«
    Shareen Deubtar schüttelte den Kopf. »Nein. Aber das hat Ihnen mein redseliger Freund Moltek ja bereits erzählt.«
    »Bevor Sie ihn so rüde unterbrochen haben, ja.« Ich lächelte humorlos. »Verraten Sie mir, warum? Was ist es, das er mir nicht sagen sollte?«
    »Würde ich das tun, hätte ich ihn kaum unterbrechen müssen, nicht wahr?«
    »Dann haben Sie sicher nichts dagegen, wenn meine Freunde und ich uns wieder auf den Weg machen. Ich werde schon irgendwo erfahren, was ich wissen muss.«
    Ich erhob mich und schob meinen Stuhl geräuschvoll nach hinten. Der blond gelockte Terraner starrte mich finster an und machte einen Schritt auf mich zu. Ich sah Shareen an.
    »Sagen Sie Ihrem Schoßhund besser, er soll seine Beschützerinstinkte im Zaum halten, Ms. Deubtar. Er macht einen so sympathischen Eindruck, ich würde ihm nur sehr ungern wehtun.«
    Shareen Deubtar hob die Hand und bedeutete dem Mann, sich zurückzuziehen. Er gehorchte sofort.
    »Warten Sie«, stieß sie hervor, als ich mich umwandte und zur Tür gehen wollte. Ich blieb stehen.
    »Sie wollen uns wirklich helfen?«, fragte die Terranerin.
    »Ich mache keine Versprechungen, die ich womöglich nicht halten kann«, gab ich zur Antwort, »aber wenn auf Shahimboba Milchstraßenbewohner gegen ihren Willen gefangen gehalten werden, dann haben Sie mein Wort, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um das zu ändern.«
    Ich hatte bei meinen letzten Worten die beiden Sujadin genau beobachtet. Waheijathiu und Gasuijamuo waren meinen Gesprächen mit Moltek Zess und Shareen Deubtar die ganze Zeit ohne äußerliche Regung gefolgt. Jetzt suchten die großen, runden Augen des Navigators meinen Blick, und auch wenn ich die fremdartige Physiognomie nicht genau zu deuten wusste, so hatte ich das Gefühl, dass seine gesamte Körperhaltung auf einmal eine unverhohlene Drohung ausstrahlte.
     
     
    »Die Minen – oder Bauländer , wie sie im Allgemeinen genannt werden – verteilen sich über die gesamte Nordhälfte von Moiboslomo«, berichtete Shareen Deubtar, während wir den Verteiler durch einen weiteren Stollen verließen. Sofort wurde es merklich kühler und auch der Gestank war nicht mehr so penetrant wie zuvor. Die Terranerin hatte meine Begleiter und mich aufgefordert, ihr

Weitere Kostenlose Bücher