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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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heftig den Kopf, dass ihr der Pferdeschwanz ins Gesicht schlug. Sie legte beide Hände auf den flachen Bauch, krümmte sich zusammen und stieß ein unterdrücktes Stöhnen aus.
    »Es geht … gleich wieder«, brachte sie keuchend heraus, schleppte sich zu einem der Stühle hinüber und ließ sich hineinfallen. Nach einem letzten Seufzer straffte sie sich und wirkte mit einemmal so, als sei überhaupt nichts vorgefallen.
    »Es ist schwer, sie bei sich zu behalten«, sagte sie. »Der Brechreiz ist jedes Mal überwältigend. Und jetzt setzen Sie sich endlich, Lordadmiral. Ich möchte Ihnen gern die Geschichte meines Urgroßvaters Adrian Deubtar erzählen …«

 
    Kapitel 22
     
     
    16. Juni 3103
    Homer G. Adams
     
    »Die Aufräumarbeiten in Kunshun und den angrenzenden Stadtteilen schreiten zügig voran«, sagte Homer G. Adams und ließ einige Holoaufnahmen in dem über der Mitte des Arbeitstisches schwebenden Bildwürfel entstehen. Sie zeigten die Aktivitäten der robotischen Bau- und Instandsetzungstrupps, die die Spuren der vergangenen Unruhen beseitigten.
    »In ein bis zwei Wochen sind auch die letzten Schäden behoben.«
    Perry Rhodan nickte versonnen. Er hatte sich nicht zuletzt deshalb in die Firmenzentrale der General Cosmic Company begeben, um sich von seinem Finanzminister höchstpersönlich über die nun schon zwei Monate zurückliegenden Ereignisse im Süden Terranias informieren zu lassen. Der Umstand, dass es dort im Zuge der Umsetzung eines harmlosen Sanierungsplans beinahe zu einem Bürgerkrieg gekommen war, beunruhigte ihn weit mehr, als er sich und anderen eingestehen wollte.
    »Es liegt mir fern, die vergangenen Ereignisse zu verharmlosen«, fuhr Adams fort. »Ich gebe jedoch zu bedenken, dass die Umstände besondere waren. Der Einfluss, den die in den Gatusain gespeicherten Rudimentärbewusstseine auf diverse Beteiligte ausübten, hat die Lage ungemein verkompliziert. Ein ausführlicher Bericht mit einer genauen Aufstellung der angerichteten Verwüstungen steht Ihnen zur Verfügung.«
    »Schon gut, Homer.« Der Großadministrator des Solaren Imperiums winkte ab. »Die Details weiß ich bei Ihnen in den besten Händen. Es sind auch nicht ein paar verletzte Demonstranten oder demolierte Gleiter, die mir die größten Sorgen machen. Es geht vielmehr um die Botschaft, die die Medienberichte über all das in die Galaxis hinaus vermitteln.«
    »Ich verstehe«, sagte jener Mann, dessen äußere Erscheinung schon so viele getäuscht hatte. Homer G. Adams war niemand, der im Rampenlicht stand. Er gab so gut wie keine Interviews und ließ sich nur selten zum Besuch einer öffentlichen Veranstaltung überreden. Trotzdem war er in vielerlei Hinsicht der wohl mächtigste Mann der Milchstraße, mächtiger als all die ungezählten Könige, Imperatoren und Herrscher über so genannte Sternenreiche, die in den letzten Jahrhunderten wie Pilze aus dem Boden geschossen waren, und die meist nur aus einem Planetensystem (mit ein paar altersschwachen Raumschiffen) bestanden.
    »Es sind einfach zu viele, Homer«, führte Perry Rhodan aus. »Sie lauern überall da draußen, sind bereit zuzuschlagen. Sie warten nur darauf, dass wir einen Fehler machen, dass wir eine Schwäche zeigen. Wir sind in so kurzer Zeit so weit gekommen, doch auf dem Weg dorthin, haben wir uns mehr Feinde als Freunde gemacht.«
    »Ich widerspreche Ihnen nur ungern«, entgegnete Adams schüchtern. »Aber ich bin sicher, dass Sie sich irren. Das Solare Imperium hat weitaus mehr Freunde, als Sie möglicherweise glauben. Sie können sich nur nicht alle offen zeigen, doch ich weiß: Wenn es irgendwann zum Äußersten kommen sollte, werden sie da sein und uns zur Seite stehen.«
    »Danke.« Der Großadministrator lächelte. »Manchmal neige ich zur Schwarzseherei. Es ist gut, dass …«
    Perry Rhodan kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden, denn in diesem Moment erfüllte ein durchdringendes Zirpen das geräumige Büro.
    Homer G. Adams machte eine entschuldigende Geste und ging in gebückter Haltung zu seinem Schreibtisch hinüber. Die Tatsache, dass er die seit seiner Geburt vorhandene Verkrümmung der Wirbelsäule, die ihm einen deutlich sichtbaren Buckel bescherte, nie chirurgisch hatte korrigieren lassen, war Teil der Legende, die den mit fast tausendzweihundert Jahren ältesten aller Terraner umgab.
    »Ein Dringlichkeitsanruf«, entschuldigte sich Adams. Er drückte einen unter der Tischplatte verborgenen Knopf, und ein winziger Bildschirm schob

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