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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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ist.
    »Ich würde Ihre Verbindung mit dem Extrasinn gerne einmal genauer untersuchen«, riss mich die Stimme Christina Gabrielles aus dem stummen Zwiegespräch. Sie hatte mich die ganze Zeit über interessiert beobachtet und meinen leicht abwesenden Gesichtsausdruck nicht nur bemerkt, sondern auch richtig gedeutet. Während eines längeren Austauschs mit dem Logiksektor wirkte ich stets ein wenig träumerisch und in mich gekehrt. Ronald Tekener hatte mein entsprechendes Mienenspiel einmal in seiner respektlosen Art als debil bezeichnet.
    »Es gibt unzählige Studien und medizinische Artikel zu diesem Thema«, erwiderte ich. »Ich kann Ihnen gerne eine Zugriffsberechtigung für die Imperiale Datensammlung auf Arkon I besorgen. Dort finden Sie mehr Informationen über den arkonidischen Extrasinn, als Sie jemals lesen können.«
    »Ich spreche nicht über irgendeinen Extrasinn, Sir, sondern über den Ihren . Niemand hat so lange Zeit mit dieser bei den meisten Arkoniden brachliegenden Gehirnregion verbracht wie Sie. Stimmt es, dass Ihr Logiksektor eine eigene Persönlichkeit entwickelt hat? Das ist meines Wissens nach nicht die Norm.«
    Ich musste unwillkürlich lachen. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir bislang nie viele Gedanken um die Persönlichkeit meines Extrasinns gemacht. Er war ein Teil von mir, gehörte dazu wie eine Hand oder ein Fuß. Er konnte launisch, wütend, manchmal sogar verletzend sein, aber genügte das, um von einer Persönlichkeit mit individuellem Charakter, mit Träumen und Sehnsüchten zu sprechen?
    Träume und Sehnsüchte sind deine Domäne, Arkonide , flüsterte es in meinem Bewusstsein. Fakt ist, dass deine Persönlichkeit ohne mich gar nicht die Zeit gehabt hätte, sich zu entwickeln. Deine Eitelkeit und deine Unvernunft hätten dich längst das Leben gekostet.
    »Der altterranische Philosoph Théodore Simon Jouffroy hat einmal gesagt, dass die Geburt nur das Sein hervorbringt, die Person dagegen vom Leben geschaffen wird«, sagte ich an Christina Gabrielle gewandt. »Offengestanden ist es für mich nicht unbedingt wichtig, ob der Logiksektor so etwas wie Individualität besitzt. Wir sind aufeinander angewiesen, und ich möchte ihn nicht mehr missen. Ich schätze seine Funktion als Mahner und Ratgeber, und er hat mir mehr als einmal den Kopf gerettet. Er ist ich, und ich wäre ohne ihn nicht komplett.«
    »Ich verstehe«, nickte die Wissenschaftlerin. »Vielleicht haben Sie dennoch irgendwann einmal etwas Zeit für mich. Ich verspreche auch, dass es nicht weh tun wird.«
    Ich streckte der jungen Frau die rechte Hand entgegen, die sie ergriff und schüttelte.
    »Lassen Sie uns über dieses Projekt reden, wenn Sie das nächste Mal in Quinto Center sind«, lächelte ich. »Und nun entschuldigen Sie mich. Ich habe noch einen Krankenbesuch zu absolvieren.«
    Als ich das Labor durchquerte, ging ich deutlich schneller als sonst, denn mir war inzwischen lausig kalt, und ich konnte es kaum erwarten, dieses Kühlhaus endlich zu verlassen. Noch bevor ich die Krankenstation und den dort unter Beobachtung stehenden Santjun erreichte, meldete sich Naileth Simmers über Interkom.
    »Wir schwenken in wenigen Minuten in den Orbit um Zartiryt ein, Sir«, sagte die Kommandantin der IMASO. Überrascht warf ich einen Blick auf mein Armbandchronometer. Ich hatte tatsächlich über eine Stunde in der Wissenschaftlichen Anteilung zugebracht. Kein Wunder, dass ich völlig durchgefroren war.
    »Ich bin unterwegs«, sagte ich nur und unterbrach die Verbindung.

 
    Kapitel 3
     
     
    Shinyan
     
    In der Zentrale der MORROK roch es penetrant nach Vajat. Padpool hatte sich eine Riesenportion dieses auf Drorah, der Heimatwelt der Akonen, äußerst populären Mischgerichts aus fein geschnittenen, in Kräutersud gegarten Fleischstückchen und den gekochten Blättern des Vaj-Strauches aus der Vorratskammer geholt und zubereitet. Jetzt stand er kauend und schmatzend hinter Shinyan und sah ihr bei der Auswertung der gespeicherten Ortungsdaten zu. Die Akonin hasste das süßliche Vajat-Aroma. Zudem plagten sie wieder Kopfschmerzen, und sie fühlte sich müde und ausgelaugt. Seit sie das Zartiryt-System erreicht hatten, war es immer wieder zu solchen Schmerzattacken gekommen. Dennoch biss sie sich auf die Zunge und verkniff sich einen Kommentar.
    »Das ist eine Korvette«, verkündete sie, nachdem sie die eingegangenen Messwerte sorgfältig studiert hatte. »Ein terranisches Schiff. 60 Meter Durchmesser, keine weiteren

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